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Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Blitz: Die Chroniken von Hara 2

Titel: Blitz: Die Chroniken von Hara 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexey Pehov
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Enormes Glück sogar. Bis zum Tor war es jetzt nur noch ein Katzensprung.
    »Achtung!«, schrie Luk da hinter mir.
    Instinktiv duckte ich mich. Etwas pfiff über mich hinweg, eine Art Schatten nur, um dann gut hundert Yard vor mir als hellgrüner Steinblock, der es von der Größe her mit einem gut gemästeten Mammut aufnehmen konnte, in ein Haus einzuschlagen.
    Die Erde bebte, mein Pferd wieherte verschreckt, ich zog die Zügel an. Glücklicherweise reagierte mein Tier trotz seiner Angst. Luks Pferd rutschte jedoch aus und schoss einige Yards die Straße hinunter, sprang dann auf, stellte sich auf die Hinterbeine und versuchte, seinen Reiter abzuwerfen. Das missglückte nur, weil sich Luk wie eine Klette in der Mähne des Tiers verhakt hatte.
    »Hol doch Ug diese Nichtsnutze!«, brüllte Ga-nor wütend. »Wo bitte ist unsere Armee?!«
    »Entweder sie schläft, oder sie ist bereits zerschlagen. Und sollte Ersteres zutreffen, wird Letzteres nicht mehr lange auf sich warten lassen«, antwortete ich. Doch was immer die braven Soldaten des Imperiums gerade taten, den Verdammten würden sie nichts entgegenzusetzen haben.
    Für uns war der Weg nun jedoch erst mal zu Ende. Berge von Steinen und Brettern sowie der Staub, der sich im Regen auf der Straße absetzte, begruben unsere Idee, durch das Altzer Tor zu entkommen.
    »Mit diesem Quader stimmt was nicht«, murmelte Lahen, die den Blick unverwandt auf jenes hübsche Geschenk gerichtet hielt, das uns unsere Feinde just gemacht hatten. Das schwarze Tuch und ihr Haar waren inzwischen völlig durchnässt, denn während unseres Ritts war ihr die Kapuze vom Kopf gerutscht. Jetzt zog sie sie sich wieder über.
    »Wir müssen hier weg!«, kam ich ihrer Aufforderung zuvor und wendete das Pferd.
    »Da platzt doch die Kröte! Was soll das?! Jedes andere Tor ist längst verrammelt und verriegelt, wenn wir ankommen!«
    »Wir reiten zum Hafen! Vielleicht kriegen wir ja noch ein Schiff!«
    Das war unsere letzte Hoffnung. Auf die ich allerdings nicht viel gab.
    Nachdem der Bogenschütze und sein Weibsbild den Turm verlassen hatten, würden die beiden ohne Frage aus Alsgara verschwinden. Das durfte sie, Thia, auf keinen Fall zulassen. Und diesmal würde ihr dieses schwer zu fassende Pärchen nicht entkommen, da war sie sich sicher. Sie ortete noch einmal die Markierung. Richtig! Der Bogenschütze war schon dabei, die Stadt zu verlassen. Nur würde er das nicht mehr schaffen. Nach dem Alarm würden alle Tore geschlossen werden. Die zwei saßen in der Falle. Sie würde diese beiden ohne Mühe in ihre Gewalt bringen.
    Mit Farids Hilfe hatte sie sich ein Geschöpf geschaffen, das sie schneller an ihr Ziel bringen konnte, als es die eigenen Beine oder ein Pferd schafften.
    Gewiss, in ihrer gegenwärtigen Lage war ihr nur ein kläglicher Abklatsch des Flatterers der Tiefe gelungen. Der sich in einer halben Stunde in Staub verwandeln würde. Doch das beunruhigte Thia nicht. Denn mehr als eine halbe Stunde würde sie nicht brauchen.

Kapitel
11
    »Vierunddreißig Soren und achtzehn Sol?!«, empörte sich Giss. »Das ist Wucher!«
    Der Händler ließ sich dadurch jedoch nicht aus der Ruhe bringen. »Das ist eine seltene und kostbare Ware. Vor allem jetzt, da die Nabatorer die Pässe durch die Buchsbaumberge halten und die Goldene Mark die Meerenge abgeriegelt hat. Deshalb ist alles, was aus dem Süden übers Binnenmeer kommt, zurzeit wenigstens drei-, wenn nicht viermal so teuer.«
    »Und selbst für Stammkunden gibt es keinen Preisnachlass, Dshory?«
    »Leider nein«, antwortete der Verkäufer von Elixieren und seltenen Kräutern, entschlossen, sich den schnellen Reichtum zu sichern. »Selbst Euer Schüler weiß, was es mich in diesen Tagen kostet, damit die Arbeiter die Ware im Hafen ausladen und unversehrt liefern. Noch dazu termingerecht.«
    »Was meinst du dazu, Ashan?«
    »Der Auszug aus der Wurzel des Wüstenapfels ist nicht einmal die Hälfte des verlangten Preises wert, Meister«, antwortete dieser.
    »Da hört Ihr’s, guter Mann. Er ist der gleichen Meinung wie ich.« Mit diesen Worten legte Giss drei goldene Zehn-Soren-Münzen sowie vier einfache Soren auf den Ladentisch und fing an, das Silber abzuzählen.
    »Und trotzdem bezahlt Ihr für die Ware, was ich verlangt habe?«, fragte der Händler grinsend.
    »Weil ich sie brauche. Ich kann nicht darauf warten, bis der Krieg vorbei ist und sich die Preise wieder auf einer vernünftigen Höhe eingespielt haben.«
    »Ich hoffe von ganzem

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