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Blitz in Gefahr

Blitz in Gefahr

Titel: Blitz in Gefahr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Voraneilenden in dem ungewissen Licht nicht aus den Augen zu verlieren. Plötzlich unterbrach ein Schrei die nächtliche Stille, der das Blut in den Adern gefrieren machte. Er wurde lauter und schwoll triumphierend an. Was konnte das sein?
    Alec war unwillkürlich langsamer geworden, mußte sich dann aber beeilen, um den Hauptmann einzuholen. Er hielt es für besser, mit einem Menschen beisammenzubleiben.
    Endlich gelangten sie an den Rand eines Tümpels, der nur zur Hälfte mit Wasser gefüllt war. Das war die Quelle, welche die anderen Kanäle speiste. »Hierher wird Ihr Pferd kommen, falls es nicht bereits zurückgelaufen ist«, sagte de Villa. »Verhalten Sie sich ganz still«, fügte er warnend hinzu. Während er sprach, richtete er den Blick nicht auf die ausgetrockneten Kanäle, durch die Blitz kommen könnte, sondern auf das dichte Laubwerk am Ufer des Tümpels. Alec hätte gern gewußt, was der Hauptmann eigentlich suchte. Er strengte alle seine Sinne an, ob er irgend etwas vernehmen könnte, das auf Blitz’ Kommen hindeutete. Statt dessen ertönte am Rande des Sumpfes ein unterdrücktes Murmeln oder Winseln. Obwohl Alec einen solchen Ton noch nie gehört hatte, vermutete er, daß irgendwo im Dickicht ein verletztes Tier klagte. Seine Augen suchten lange vergeblich nach einer Spur, bis er plötzlich hoch oben in einer Gruppe von Kohlpalmen eine huschende Bewegung von etwas Weißem sah, das ebenso schnell verschwand.
    Alec versuchte der in ihm aufsteigenden Angst Herr zu werden, in dem er sich einen Schwächling schalt. Um keinen Preis wollte er sich in de Villas übernatürliche Welt undeutbarer Schatten und Laute hineinziehen lassen! Ärgerlich hielt er sich vor, daß er nichts Unwirkliches oder Geisterhaftes gesehen hatte, sondern irgendein Tier. Um seine Furcht zu überwinden, steigerte er sich in Zorn gegen sich selbst.
    Als er sich dem Hauptmann zuwandte, sah er ihn wie gebannt noch immer nach oben auf die Stelle starren, wo die weiße Erscheinung aufgetaucht und verschwunden war. Als Alec seinen verstörten Ausdruck gewahrte, wurde ihm klar, daß de Villa überzeugt war, in Kürze sterben zu müssen. Durch den kräftigen Körper ging ein Beben, als machte der Hauptmann eine krampfhafte Anstrengung, die Furcht abzuschütteln. Alec legte ihm die Hand auf den Arm, aber de Villa schob sie unwillig weg. Entschlossen ging er auf die Palmengruppe zu, sehr aufrecht und gerade wie ein Mensch, der keine Angst kannte.
    Alec kämpfte einen Augenblick mit der erneut in ihm aufsteigenden Panik, dann zwang er sich, ruhig auf de Villas Rückkehr zu warten. Er betrachtete das Mondlicht, das sich in dem seichten Wasser des Tümpels spiegelte. Seine Augen schweiften weiter zu einer hohen Eiche neben der Kohlpalmengruppe. Wenn er sie erkletterte, konnte er vielleicht Blitz in einem der ausgetrockneten Kanäle auf dem Weg zum Hammock sehen.
    Eine gebückte Gestalt stürzte aus dem Dickicht und taumelte auf Alec zu. Anfänglich konnte er nicht glauben, daß es de Villa war. Was dort gekrochen kam, war etwas Vernichtetes, zu Tode Getroffenes, aber nicht der hochgewachsene, kraftvolle Hauptmann.
    Alec lief ihm entgegen und flüsterte entsetzt: »Was ist geschehen?«
    Er erhielt keine Antwort. Er wollte den schwankenden Mann stützen, aber der schwere Körper war zuviel für ihn; de Villa sank auf dem Boden zusammen. Das verfallene Gesicht mit der aschgrauen Haut war nicht wiederzuerkennen. Unwillkürlich zuckte Alec vor dem so grauenhaft veränderten Menschen zurück und fragte noch einmal: »Was ist geschehen?«
    Die verstörten Augen starrten weitgeöffnet, aber blicklos ins Leere, die dicken Lippen bewegten sich, und die Zunge glitt von einem Mundwinkel in den anderen, aber nur stammelnde Laute waren zu hören, kein verständliches Wort. Alec hielt de Villas Kopf und wartete in der Hoffnung, daß aus dem Mund, der sich wie bei einem Fisch öffnete und schloß, verständliche Sätze kämen.
    Was hatte der Hauptmann in der kurzen Zeit gesehen oder erfahren, daß er so verwandelt war? Als der Mund endlich Stillstand, blieben die Augen weiterhin wie leblos auf Alec haften. Alec war einer Panik nahe. Vorsichtig ließ er de Villas Kopf zur Erde gleiten und richtete sich auf. Alles blieb still und unbeweglich im Mondschein, nichts Überirdisches und Geisterhaftes war zu entdecken. Alec riß sich zusammen. Er glaubte nicht an Kowi! Er durfte seinen klaren Verstand nicht von einem Menschen wie dem Hauptmann verwirren lassen, der

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