Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz legt los

Blitz legt los

Titel: Blitz legt los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
die Bildschirme starrten.
    Man sah jetzt die Bahn und das Innenfeld und hörte den Rennbahnsprecher: „Meine Damen und Herren, ich heiße Sie in Belmont-Park willkommen, wo in wenigen Minuten die historischen Belmont-Stakes gelaufen werden. Viele nennen das Rennen die Prüfung der Champions, und das mit Recht, denn es führt über die alte englische Derbydistanz von 2400 Metern. Die Distanz ist also größer als im Kentucky-Derby und im Preakness-Rennen. So muß der Sieger sowohl Ausdauer als auch Schnelligkeit beweisen.“
    Die Jockeys vor den Fernsehapparaten hörten respektvoll zu. Doch als dann auf dem Bildschirm die Großaufnahme eines Pferdes mit der Nummer 1 erschien, konnten einige nicht mehr an sich halten. „Das ist Eclipse!“ schrien sie durcheinander.
    „Eclipse ist hoher Favorit“, fuhr der Sprecher fort, „und er muß auch als der Champion angesehen werden, der in diesem klassischen Rennen seine Größe beweisen soll. Alle, die ihn gut kennen, sind überzeugt, daß er heute den höchsten Anforderungen entsprechen wird. Man hat ihm bereits die ehrenvolle Bezeichnung Wunderpferd verliehen. Er hat zwar das Kentucky-Derby gegen Black Minx verloren, aber die meisten Fachleute sind der Ansicht, daß Eclipse damals noch nicht voll entwickelt war. Sie sagen, er wäre nicht mehr dasselbe Pferd.“
    „Aber sie ist elegant an ihm vorbeigegangen“, warf ein Jockey ein. „Und es war ein großartiges Rennen, vielleicht sogar das beste dieses Jahres, ganz gleich, was der da phantasiert, daß nur Belmont ein Maßstab für Champions wäre.“
    „Er will damit nur sagen, daß es die Sprinter von den Pferden mit Stehvermögen scheidet“, erklärte ein anderer geduldig.
    „Das mag er meinen; aber das Derby ist nicht nur für Sprinter. Black Minx hat Ausdauer wie die besten Dreijährigen.“
    „He, seid doch endlich still!“
    Die Kameras folgten Eclipse, der jetzt Schritt ging. Der Sprecher fuhr fort: „Nach dem Kentucky-Derby lief Eclipse einen neuen Weltrekord im Withers-Mei-len-Rennen hier in Belmont; dann lief er in Pimlico und schlug seine Derby-Bezwingerin. Sehr eindrucksvoll war bei diesem Sieg im Preakness-Rennen, daß er den Bahnrekord auf sehr schwerem Boden unterbot. Der große Dreijährige wird demnach auch mit nassem Boden fertig, so wie er ihn heute vorfindet, obwohl er für seine weiten Sprünge nicht geeignet ist. Eclipse wird natürlich wieder von seinem gewohnten Reiter geritten, dem jugendlichen Veteranen Ted Robinson.“ Auf dem Bildschirm erschien jetzt Winterzeit, das zweite Pferd in der Reihenfolge beim Aufgalopp. Der rotbraune Hengst galoppierte mit sehr viel kürzeren, aber leichten und mühelosen Sprüngen.
    „Jetzt sehen wir einen Dreijährigen, dem der schwere Boden zusagt“, berichtete der Sprecher. „Winterzeit hat einige seiner besten Rennen hier in Belmont gelaufen, wo er zu Hause ist. Viele prophezeien, daß er Eclipses ernsthaftester Gegner sein wird. Im Derby war er der Zweite, und im Preakness teilte er sich das dritte Geld mit Black Minx. Wer weiß, vielleicht ist heute sein Glückstag.“
    „Eben hat er noch erzählt, daß Eclipse nicht zu schlagen ist; jetzt streicht er Winterzeit heraus. Was soll denn das heißen?“ fragte ein Jockey.
    „Sehr einfach: er will klarmachen, wie schwer es Eclipse haben wird, zu siegen. Die Leute sollen denken, daß er eine ganz besondere Größe ist, die andere Größen spielend schlägt.“
    „Im Moment hat er sie noch nicht geschlagen“, sagte ein anderer Reiter trocken.
    Jetzt kam Golden Vanity ins Bild, das dritte Pferd. Im gleichen Augenblick scherte Black Minx aus der Reihe aus und galoppierte in der Mitte der Bahn entlang. Die Kameras begleiteten sie, als sie an Golden Vanity vorbeizog und von ihrem Stallpferd und seinem Reiter wegzukommen trachtete.
    Der Sprecher sagte schnell: „Das ist die Siegerin im Kentucky-Derby, Nummer 5, Black Minx. Sie scheint fit heute und voller Lust zu laufen. So, jetzt hat man sie zum Stehen gebracht, aber sie wird nicht zurückgeführt an den fünften Platz, sondern bleibt neben Winterzeit. Sie lassen sie gewähren; offensichtlich haben sie die Stute wieder unter Kontrolle. Alec Ramsay setzt sich im Sattel zurück. Henry Dailey sitzt auf dem Führpferd; er hat schwere Mühe gehabt, die eigenwillige junge Lady wieder einzuholen. Es ist keineswegs unmöglich, daß Black Minx uns heute alle in Erstaunen versetzt und an die Spitze geht. Von Stuten erwartet man nicht, daß sie die Belmont-Stakes

Weitere Kostenlose Bücher