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Blitz legt los

Blitz legt los

Titel: Blitz legt los Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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aus Sand und Lehm gemischtes Geläuf war dem der Rennbahn in Aqueduct ähnlicher als das der eigentlichen Belmonter Rennbahn.
    Henry ritt auf Napoleon neben ihm. „Don Conover möchte seinem braunen Wallach einen guten Galopp geben“, sagte der Trainer, wobei er nicht Alec ansah, sondern auf Blitz’ Hufe starrte. „Mir war so, als wäre er vorhin gestolpert“, fügte er nervös hinzu.
    „Hör auf, dir Sorgen zu machen. Wenn er gestolpert wäre, hätte ich es gemerkt.“ Er betrachtete Henrys Winterjacke und die dicken Gummistiefel an seinen Füßen. Der Boden war trocken; es war kein Grund, sich so warm zu verpacken; aber Henry war schon seit Tagen übermäßig vorsichtig mit allem. „Wie weit sollen wir den Braunen denn mitnehmen?“
    „1200 Meter“, antwortete der Trainer, die Augen unentwegt auf Blitz’ Beinen. „Ich weiß nicht, Alec, vielleicht sollten wir Blitz lieber schonen. Er könnte vorhin doch einen Fehltritt getan haben. Wir können gar nicht vorsichtig genug sein. Du weißt ja so gut wie ich, was für uns auf dem Spiel steht.“
    „Gewiß weiß ich das“, sagte Alec, „aber wir können ihn ja in keinem Rennen laufen lassen, wenn wir ihn nicht trainieren!“
    Der Trainer nickte nachdenklich. „Wird es dir möglich sein, ihn zurückzuhalten? Don meinte, es wäre ihm sehr lieb, wenn sich sein brauner Wallach einmal als Sieger fühlen dürfte. Er ist bisher dreimal gelaufen und wurde jedesmal Zweiter.“
    Alec versprach, sein möglichstes zu tun.
    „Reite einmal mit mir über die Bahn“, ordnete Henry an und zog am Führriemen, der Blitz hielt.
    Der Hengst warf den Kopf auf gegen Alecs kurzgehaltene Zügel, aber er machte keinen Versuch auszubrechen. Er lief leichtfüßig neben Napoleon her.
    Henry beobachtete ihn scharf während des ganzen Weges. Er konnte nichts entdecken, was auf einen Fehltritt hätte schließen lassen. „Ich muß mich wohl doch geirrt haben“, sagte er schließlich zu Alec. „Ich glaube, du hast mich verrückt gemacht mit deinem Hinweis, daß unsere Hoffnungen nur auf Blitz ruhen. Und daß ihm nie etwas passieren darf!“
    „Tut mir leid, daß ich es gesagt habe. Aber Blitz ist kerngesund, Gott sei Dank! Also mach dir keine unnötigen Sorgen.“
    „Sorgen mache ich mir ständig. Und wie!“ antwortete Henry leise.
    Don Conover wartete mit Gunfire, dem braunen Wallach, der am Tag zuvor mit dem Shetland-Pony zusammen in der Koppel gewesen war. Alec wußte, daß er ein schnelles Handicap-Pferd war und für den Parkslope-Stall schon viel Geld gewonnen hatte.
    Don Conover sagte: „Worauf ich hinauswill, ist das, Henry, er soll eine schwere Konkurrenz haben, die ihn zwingt, sein Bestes zu geben. Die schwere Konkurrenz habe ich aber nicht in meinem Stall. Deshalb habe ich dich gebeten, ihn heute mit Blitz arbeiten zu lassen.“ Sein Blick ging zu Alec. „Ich möchte aber nicht, daß Blitz ihn überholt; ich glaube nämlich, wenn er an der Spitze läuft und merkt, daß es ihm gelingt, an der Spitze zu bleiben , dann wird das auf ihn in seinem nächsten Rennen einen guten Einfluß haben!“
    Alec nickte. „Gut, Don. Ich werde versuchen, Blitz dicht hinter ihm zu halten.“
    Der junge Trainer betrachtete Blitz. „Ich mache ihn nicht gern zum Probierpferd...“
    „Hör auf zu reden und laß uns endlich anfangen“, rief Henry ungeduldig. „Ich habe nämlich noch nicht einmal Kaffee getrunken.“
    Der Jockeylehrling, der Gunfire ritt, ging mit ihm im Galopp in den ersten Bogen. Alec wartete bis der Wallach zehn Längen voraus war, dann folgte er ihm. Die Bahn war im Augenblick leer. Blitz’ Augen und Ohren folgten dem vor ihm laufenden Pferd, als er in die Biegung ging. Alec hielt ihn in leichtem Galopp. Beide Pferde sollten erst am 1200-Meter-Pfahl, der genau hinter dem Bogen lag, die Zügel freibekommen für die Gerade. „Ruhig, Blitz, ruhig“, mahnte Alec. Er stand in den Bügeln, um nach der erhaltenen Weisung den Raum zwischen Blitz und dem Wallach nicht zu klein werden zu lassen.
    Auf der Höhe des Pfahles schoß Gunfire in scharfem Galopp voran, und Blitz sauste ebenfalls in erhöhtem Tempo davon, sich hart auf den Zügel legend. Alec setzte sich in den Sattel, der Wind pfiff um seine Ohren. Beide Pferde liefen in gleichmäßigem Rhythmus, als nun die Gerade vor ihnen lag. Gunfire lief aus voller Kraft mit losem Zügel. Alec gab jetzt den seinigen ein wenig frei, denn sie sollten den Wallach ja antreiben, und wenn sie so viele Längen hinter ihm blieben, war

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