Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz schickt seinen Sohn

Blitz schickt seinen Sohn

Titel: Blitz schickt seinen Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
muß«, erklärte er, indem er den Motor abstellte und Ausschau hielt.
    Alec hörte den Pflegern zu, die beim Satteln auf den Braunen einsprachen. Es war ein gutgebautes Pferd, dem man ansah, daß es schnell war.
    Ein stämmiger kleiner Mann kam aus dem Stall. Alec fragte, ob das Mike wäre. Henry schüttelte den Kopf: »Nein, es ist Mikes Jockey Sansone. Er reitet seit Jahren für Mike. Früher arbeitete er in einer chemischen Fabrik in Brooklyn. Mike entdeckte ihn; er lungerte jeden Morgen in aller Frühe auf der Rennbahn herum, um den Pferden zuzusehen. Lanny ist ein famoser Bursche, du wirst ihn gern haben! Es gibt nicht viele Jockeys, die Pferde so gut arbeiten können, wie sie sie in Rennen reiten, aber Lanny ist einer von den wenigen. Er befolgt Mikes Anordnungen buchstäblich und sagt ihm genau, wie sein Pferd auf seine Hilfen reagiert. Die meisten Jockeys, die am Renntag im bunten Dreß ausgezeichnet sind, taugen beim Training wenig, weil sie auch da nur auf äußerste Schnelligkeit sehen, was, wie du weißt, der Trainer oft aus triftigen Gründen oftmals gar nicht wünscht.«
    Alec sah, daß Lanny an den Braunen herantrat und freundlich seinen Kopf streichelte.
    »Wie heißt das Pferd«, wollte er wissen.
    »Es heißt >Chef<«, erwiderte Henry. »Es ist ausgezeichnet gezogen, aber ich glaube, daß es an Vulkan nicht heranreicht und auch Boldts Komet nicht gewachsen ist.«
    Jetzt kam ein großer, schwerer Mann mit einer Hornbrille und einem abgenutzten Hut auf dem Kopf auf sie zu.
    »Das ist Mike!« sagte Henry und öffnete die Wagentür. Dann stellte er Alec vor, und sie gingen zu dem braunen Hengst hinüber.
    »Ich bin mit Chef zufrieden, er kommt gut voran«, sagte Mike zu Henry. »Ich möchte ihn heute morgen in voller Geschwindigkeit über 400 Meter schicken. Paßt dir das für dein Pferd?«
    Henry sah zu Alec hin und nickte dann, Mike wandte sich an Lanny Sansone, der bis dahin still neben ihm gestanden hatte: »Falls Chef wieder anfängt, beim Laufen zu trödeln, zeigst du ihm die Peitsche, Lan! Dann wird er sich strecken, er braucht die Ermahnung!«
    Lanny nickte und sah Alec an.
    »Oh, Verzeihung!« rief Henry, »ich habe vergessen, euch bekannt zu machen!« Er nannte beider Namen.
    Alec waren die Augen und der feste ehrliche Händedruck des Jockeys gleich sympathisch. Sein Alter konnte man schwer schätzen; er mochte so um die Dreißig herum sein. »Ich habe dich damals in Chicago Blitz reiten sehen«, sagte Lanny, »es war ein feiner Ritt auf diesem schwierigen Pferd. Ich bin gespannt, was ihr diesmal auf die Bahn bringt.«
    Als Alec sein Pferd aus dem Wagen führte, fühlte er aller Augen darauf gerichtet. Er ließ sich jedoch nicht ablenken; Vulkan war gereizt und erregt; er hatte zu tun, ihn zu beruhigen.
    Mike rief staunend: »Das ist ja ein Riese, Henry! Wo hast du denn den her? Aus welcher Zucht stammt er?«
    »Er gehört Alec... oder vielmehr seinem Vater.«
    »Und Blitz ist sein Erzeuger!« ergänzte Lanny. »Das braucht man mir nicht erst zu sagen, das sehe ich auf den ersten Blick. Er ist noch wuchtiger, gleicht ihm aber sonst sehr!«
    Mikes Stimme klang aufgeregt, als er fragte: »Besitzt er die gleiche Schnelligkeit wie Blitz?«
    Alec hörte nicht, was Henry antwortete, weil Vulkan, der gerade Chef entdeckt hatte, seine wilden Angriffsschreie ausstieß. Der Braune bewegte sich unbehaglich unter Lannys Hand. Vulkan machte einen einzigen Versuch zu steigen. Alec riß ihn mit fester Hand herunter, da stand er still. Nur seine Augen glitten von Chef zu Alec und wieder zurück. »Bleib ruhig, mein Junge, der will nicht mir dir kämpfen«, sagte Alec.
    Henry brachte den Sattel und das Zaumzeug herbei. »Es ist nicht so schlimm, wie ich gefürchtet habe«, meinte er, »bis jetzt jedenfalls noch nicht!«
    »Er wird sich bestimmt anständig betragen, ich fühle es«, erwiderte Alec zuversichtlich. »Er ist zwar aufgeregt, aber das ist nur natürlich, denn alles hier ist ihm neu und fremd. Doch wenn Chef nicht angreift, werde ich ihn in der Gewalt behalten.«
    »Der Braune ist gutartig, von dem ist nichts zu befürchten.« Henry zog die Sattelgurte fest.
    »Aber wie wird es auf der Bahn werden?« fragte Alec ein wenig unsicher.
    »Du meinst mit den andren Pferden? Nun, da hilft nur abwarten und scharf beobachten, wie sich alles anläßt«, erwiderte Henry.
    Lanny saß schon im Sattel, als Alec sein Pferd bestieg. Der Rappe tänzelte, als ihn Henry am Zügel nahm, und sah jetzt den alten Trainer

Weitere Kostenlose Bücher