Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blitz schickt seinen Sohn

Blitz schickt seinen Sohn

Titel: Blitz schickt seinen Sohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
Vom Netzwerk:
Volence?« fragte Alec, »hast du irgend etwas über seine arabischen Hengste gehört?«
    »Ja! Es wurde über einen kastanienfarbenen Junghengst aus seiner Zucht gesprochen, den er herausbringen wird. Er hat ihn >Wüstensturm< genannt. Auch Volence weiß seine Zeit abzuwarten. Von einem Kollegen hörte ich, daß Wüstensturm in >The Hopeful< starten soll. Weiter wurde mir erzählt, daß er ihn auch für das >Grand Union Hotel-Stakes<-Rennen genannt hat. Es wird eine Woche vor >The Hopeful< gelaufen.«
    »Somit haben wir eine gute Gelegenheit, herauszufinden, wie es um Wüstensturm steht«, warf Alec ein.
    »Natürlich«, stimmte Henry zu, und fuhr nach einer längeren Pause fort: »Wir wissen, daß Komet sehr schnell ist, ein vom Start weg in Schwung kommendes Pferd, ein Sprinter par excellence... Bedenke, Alec, daß >The Hopeful< mit einer kurzen Distanz von 1300 Metern ein gefundenes Fressen für ihn ist, denn Vulkan kommt nicht so schnell in Schwung.«
    »Aber sobald er läuft, steigert er sich schnell!«
    »Das weiß ich, das habe ich gesehen. Eigentlich sollte er jedes Pferd schlagen können, sogar über diese kurze Distanz«, schloß Henry.
    Sie saßen wieder lange still da, bis Henry das Schweigen neuerdings brach: »Immerhin — das ist nicht unser einziges Problem... Jetzt müssen wir zunächst herausfinden, ob er rennen will oder die andren Pferde beißen .«
    » Wann werden wir das ausprobieren?« fragte Alec begierig. Der alte Trainer stand auf und blickte gedankenvoll in die Weite, ehe er antwortete: »Ein alter Freund von mir ist vor einigen Tagen in Belmont angekommen mit einem Pferd, das er ebenfalls für >The Hopeful< trainieren will. Mike sagte, er wäre einverstanden, wenn ich unser Pferd mit seinem zusammen arbeiten würde. Ich habe mich für morgen früh mit ihm verabredet. Ich meine, es hat keinen Sinn, es länger hinauszuschieben.«
    Am nächsten Morgen war es noch dunkel, als Henry und Alec sich vor dem Stall trafen. Der Transporter wartete schon. »Beeile dich, Alec«, rief Henry ihm zu. »In einer halben Stunde ist es bereits hell, und sie arbeiten schon alle in Belmont.«
    Alec rannte in den Stall zu Vulkans Box. Der riesige Rapphengst wieherte freudig, als er ihn kommen sah, und schüttelte seinen zerzausten Kopf. Kurz darauf hatte Alec ihn fertig gemacht und führte ihn durch das Stallgebäude zur Tür. Vulkan wandte den Kopf nach Napoleon, der ihnen nachsah, als sie an seiner Box vorübergingen.
    »Heute morgen nicht, Nappy«, sagte Alec, »heute geht Vulkan ohne dich!«
    Die Sonne war aufgegangen und vertrieb allmählich die Morgenkühle, als sie die Rennbahn erreichten. Alec fand sie nun sehr verändert, verglichen mit der Verlassenheit in nächtlicher Stunde. Alles war voller Lärm und Geschäftigkeit. Trainer riefen Pferdeburschen und Reitern ihre Anweisungen zu; man hörte das rhythmische Aufschlagen der Hufe auf dem Boden, denn viele Pferde wurden schon gearbeitet. Als sich der Transporter den langen Stallreihen näherte, roch man den durchdringenden Rauch von brennendem Holz, das in den eisernen Öfen der Ställe verfeuert wurde. »Wir müssen bis ganz zum Ende fahren«, murmelte Henry, und lenkte den Wagen auf einen Kiesweg, der hinter den Ställen entlangführte. Er fuhr langsam und vorsichtig. Alec betrachtete die vielen blankgestriegelten Vollblüter, die von ihren Pflegern bewegt wurden. Einige hatten ihre Morgenarbeit schon beendet und wurden mit ihren bunten Decken hin und her geführt, damit sie sich langsam abkühlten. Andere tänzelten nervös, während sie gesattelt wurden, um auf die Bahn zu gehen. Pferdeburschen und Jockeylehrlinge, die die Pferde reiten sollten, standen neben ihnen und warteten, daß man ihnen in den Sattel half. Der strenge Geruch von Arzneisalben stand in der Luft.
    Alec spähte durch das kleine Fenster ins Innere des Wagens, um zu sehen, was Vulkan machte. Seine Ohren waren gerade gespitzt und seine Augen geweitet. Die vielen ihm fremden Geräusche und das Wiehern andrer Pferde erregten ihn.
    »Er merkt schon, daß etwas Neues im Gange ist«, sagte Alec.
    Henry nickte nur. Er fuhr jetzt ganz langsam, weil sie sich dem Ende der Stallreihe näherten. An der Ecke wendete er und fuhr vorsichtig an der Vorderseite zurück. Man sah jetzt, daß die meisten Boxen leer standen. Wenige Meter vor zwei Pferdeburschen, die dabei waren, einen sehr gut aussehenden Braunen zu satteln, hielt Henry an. »Das ist das Pferd von Mike, der irgendwo hierherum stecken

Weitere Kostenlose Bücher