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Blitz sucht seinen Vater

Blitz sucht seinen Vater

Titel: Blitz sucht seinen Vater Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Geschirrkammer gefunden hatte. Die Flüssigkeit roch sehr scharf und biß ihn in Augen und Nase.
    Henry sagte: »Ich halte es für besser, du erzählst dem Scheich und Tabari nichts von dem, was dir passiert ist. Sag einfach, du hättest Ziyadah nicht gesehen.«
    »Warum das?«
    »Nur eine Person wird wissen, daß du lügst — vielleicht verrät sie sich.«
    Als sie das Frühstückszimmer betraten, erlitten sie beide einen Schock. Am Tisch saß Don Angel Gonzáles. Und hinter ihm stand die alte Maria, die ihm gerade eine Schüssel reichte. »Guten Morgen!« Gonzáles erhob sich, um sie zu begrüßen, und strahlte sie an. »Ich freue mich, Sie unter so angenehmen Umständen wiederzusehen.«
    »Und diesmal wenigstens im hellen Sonnenschein!« antwortete Henry, der sich schneller gefaßt hatte als Alec.
    Abd al Rahman saß am Kopf des Tisches, Tabari zu seiner Rechten. Hinter ihnen stand Homsi.
    Tabari sagte: »Nach Ihrer Überraschung zu urteilen, haben Sie das Flugzeug nicht kommen hören. Nun ja, es war auch sehr spät, und Henry hat sicher fest geschlafen. Alec war wohl noch draußen. Wie ist Ihre Suche verlaufen?«
    »Leider ergebnislos«, erwiderte Alec. Dabei sah er alle am Tisch der Reihe nach an. So viel er feststellen konnte, änderte keines der Gesichter den Ausdruck.
    Gonzáles war der erste, der sprach: »Hörst du es, Maria? Du hast dir um unseren jungen Freund unnötig Sorgen gemacht. Er ist sehr mutig; er geht sogar allein auf die Jagd.«
    »Daß er mutig ist, weiß ich sehr gut«, gab sie gelassen zurück, »und du dürftest es eigentlich auch wissen. Hat er dir nicht das Leben gerettet?«
    »Dafür werde ich ihm immer dankbar sein«, sagte Gonzáles und lächelte Alec an.
    »Diese Dankbarkeit haben Sie aber auf eine sehr seltsame Weise gezeigt, als Sie uns ohne ein Wort der Erklärung mitten in der Nacht hier im Gebirge aussetzten«, warf Henry ein.
    Don Angel zuckte die Achseln. »Ich wußte nicht, daß meine Signale nicht bemerkt worden waren. Ich hatte Eile, nach Hause zurückzukehren, und glaubte, Sie würden nicht lange warten müssen. Maria hat mir mein Verhalten schwer angekreidet; sie war wütend, und bestand darauf, nochmals hierherzufliegen. Sie wollte unbedingt wissen, wie es Ihnen ergangen war. Ich gab ihr schließlich nach.« Er sah Abd al Rahman an und fügte hinzu: »Erfreulicherweise sind Marias Befürchtungen nicht eingetroffen. Im Grunde sind wir also vergeblich hergekommen.«
    Der Scheich lächelte verbindlich. »Wir können ja über unsere Geschäfte sprechen, damit der Flug hierher sich trotzdem lohnt.«
    »Und wenn Sie damit fertig sind, könnten Sie uns gleich zurückfliegen«, erklärte Henry. »Wir haben hier nichts mehr zu tun.«
    Don Angels lange Narbe rötete sich. »Was mich betrifft, bin ich gern dazu bereit«, sagte er und sah den Scheich fragend an.
    Maria hob die schweren Lider und verriet damit, daß sie die Antwort des Scheichs ebenfalls für entscheidend hielt.
    »Henry und Alec können uns verlassen, wann immer sie wollen«, sagte Abd al Rahman freundlich, doch seine Augen straften seine Worte Lügen. »Ich hatte allerdings angenommen, daß Alec die Suche nach Ziyadah nicht so bald aufgeben würde, nachdem er zu diesem Zweck um die halbe Welt geflogen ist.« Henry trat Alec auf den Fuß, um ihn zum Schweigen zu veranlassen. Er wollte die Sache selbst ausfechten.
    »Werden Ihre Verhandlungen mit Don Angel lange dauern?« erkundigte er sich.
    Abd al Rahmans Gesicht blieb völlig unbewegt. »Nur ein paar Stunden«, antwortete er nach einer Weile.
    »Gut!« Henry sah jetzt Gonzáles an. »Dann können wir wohl morgen früh fliegen?«
    Gonzáles nickte nur. Maria lächelte Alec zu. Sie schien erfreut zu sein.
    Abd al Rahmans Gesicht lief dunkelrot an. Tabari legte ihm schnell beruhigend die Hand auf den Arm. Seine Augen richteten sich stechend auf Alec, als er verächtlich sprach: »Gut, jawohl! Sie kamen kühn krähend an wie ein junges Hähnchen, und jetzt rennen Sie davon wie ein feiger Schakal! Fliegen Sie schnell nach Hause in Ihre sichere, sanfte und bequeme Welt, mit Ihrem schwarzen Hengst, der nur auf samtweichem Boden laufen kann. Lassen Sie mich allein nach seinem Vater suchen. Ich hatte auf Ihre Hilfe gehofft, aber Sie sind dieser großen Aufgabe weder gewachsen noch ihrer wert!«
    »Reg dich nicht auf, Alec«, sagte Henry laut, denn das Gesicht des Jungen war schneeweiß geworden. »Es lohnt sich nicht!« Der Scheich sprang auf und verließ zornglühend das

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