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Blitz und der Feuerteufel

Blitz und der Feuerteufel

Titel: Blitz und der Feuerteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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Sonnenlicht des Morgens. Er war so schön und aufs Rennen versessen, wie nur ein Vollblutaraber sein konnte. Es ist so, als ob der gestrige Unfall gar nicht stattgehabt hätte, dachte Alec, vielleicht mache ich mir ganz umsonst seinetwegen Sorgen... und damit ist es vielleicht auch unnötig, daß ich hiergeblieben bin. Henry wäre viel zufriedener, wenn ich wieder nach Hause gekommen wäre.
    Am Tor zur Bahn stieg Alec ab, ging hinüber zu einer Bank und setzte sich. Er sah, daß Tom den Hengst in der verkehrten Richtung um die Bahn herum gehen ließ, zusammen mit anderen Pferden, die alle Schritt gingen. Die scharf arbeitenden Pferde kamen andersherum, ihre Hufe schlugen hart auf, und ihre Körper waren naß von Schweiß.
    Als Feuerteufel die Bahn umrundet hatte, lenkte ihn Tom an den Außenzaun und gab den anderen, im Schritt gehenden Pferden breiten Raum. Der Rappfuchs kümmerte sich nicht um die an ihm Vorbeigehenden. Er war sehr eifrig, bewegte sich leicht und drängte nicht, schneller werden zu dürfen. Er wußte augenscheinlich genau, daß er erst traben durfte, wenn er die Bahn in der entgegengesetzten Richtung entlangging.
    Als er ihn so schön und unbekümmert laufen sah, wünschte sich Alec erneut, Tom würde den Hengst heute morgen noch nicht schärfer herannehmen. Wenn er ihn in Ruhe ließe, würde er rasch wieder das rechte Selbstvertrauen gewinnen, das er bei dem gestrigen Sturz vielleicht verloren hatte. Aber wenn Alec an Toms Bemerkungen vorhin beim Frühstück dachte, wußte er, daß sein Wunsch vergeblich sein würde.
    Nachdem Feuerteufel eine Meile im Schritt gegangen war, wendete Tom und brachte ihn auf die schnelle Bahn. Wenn es Schwierigkeiten geben sollte, war jetzt der Zeitpunkt gekommen. Tom würde nun gleich wissen, was er unbedingt sofort erfahren wollte.
    Feuerteufel kam in gemäßigtem Trab die Zielgerade herunter. Hinter ihm kamen die schneller trabenden Pferde, für die Tom den Platz am Innenzaun freigelassen hatte. Sie gingen an der Innenseite an ihm vorbei; Feuerteufel beachtete sie nicht, sein leichter Trab blieb gleichmäßig und sicher.
    Nachdem die anderen Pferde ihn passiert hatten, mußte Tom wohl die Zügel gelockert haben, denn Feuerteufel wurde schneller. Jetzt erkannte Alec, was Tom vorhatte: die anderen Pferde waren links an ihm vorübergetrabt, ohne den Hengst zu irritieren, nun sollte Feuerteufel hinter ihnen herlaufen und sie überholen! Der Hengst wurde mühelos schneller und tat, was sein Fahrer von ihm verlangte. Als er die Konkurrenten überholte, wandte er den Kopf nicht nach ihnen um. Er zog mit großem Speed davon und umrundete den hinteren Bogen. Nun zog Tom die Zügel wieder an und verlangsamte so sein Tempo, als er die Zielgerade hinunterkam. Jetzt holten ihn die hinterherkommenden Pferde ein; dieses Mal aber hielt Tom Feuerteufel nahe am Innenzaun. Alec fühlte einen Kloß vom Magen in seine Kehle steigen, er schluckte krampfhaft, um ihn zu entfernen. Er sah, wie sich die verfolgten Pferde Feuerteufel näherten, und zwar von rechts... Das bedeutete ein Vabanquespiel, denn voji der rechten Seite war gestern aben Silver Knight in ihn hineingerast!
    Die Pferde näherten sich. Eine schwarze Stute holte schnell auf, kam heran, lief auf gleicher Höhe, Seite an Seite. Der Hengst wendete den Kopf ein wenig zur Seite, trabte aber gleichmäßig weiter.
    In Alec wuchs ein Hoffnungsschimmer. Geh vorbei! Geh doch bloß schnell vorbei! eiferte er in Gedanken die Stute an, doch gleich darauf wurde ihm klar, daß Tom dem Hengst mehr Zügel gegeben hatte, denn die schwarze Stute konnte ihn nicht überholen. Tom verlangte zuviel von seinem Pferd!
    Eine Weile trabten die beiden Pferde so dicht nebeneinander her, daß sie sich aus der Ferne für das Auge des Betrachters kaum mehr auseinanderhalten ließen. Tom gab nicht zu, daß sein Hengst mit voller Kraft davonzog, sondern hielt ihn vorsätzlich neben der Stute, weil er feststellen wollte, wie dieses nahe Beieinandertraben auf Feuerteufel wirken würde.
    Noch einige Schrittlängen, und er wußte es... Urplötzlich stieg der Hengst kerzengerade in die Luft und brach zur Seite aus. Mit Mühe und Not hielt sich Tom auf dem Sitz seines hin und her schlingernden Sulkys; endlich brachte er sein Pferd zum Stehen. Der Hengst zitterte am ganzen Körper, und sein Fahrer nicht minder.
    So schnell er konnte, rannte Alec zu ihm hin. Sein Herz hämmerte verzweifelt. Er war sicher, daß Toms unbedachte Handlungsweise ein wunderbares Pferd

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