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Blitz und Pam

Blitz und Pam

Titel: Blitz und Pam Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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stärker und gesünder wurden.
    Alec ging zu der großen Tabelle, die in der Geschirrkammer an der Wand hing und auf der die Namen der zehn Zweijährigen aufgeführt waren, die jetzt trainiert wurden. Unter jedem Namen stand ein Tagesprogramm, das er Pam gegeben hatte, bevor er nach Aquädukt gefahren war. Er hatte von ihr verlangt, daß sie es so gut wie möglich einhalte und über die Fortschritte jedes Pferdes so viele Bemerkungen aufschreibe, wie sie wollte.
    Sie hatte an diesem Morgen schon drei Pferde geritten, und er konnte auf der Tabelle ihre mit Bleistift geschriebenen Kommentare dazu lesen. Black Sand hatte 800 Meter mit Leichtigkeit in 50 Sekunden geschafft, nachdem er aus der Startmaschine gestartet war. Sie hatte vermerkt, daß er für schnellere Aufgaben bereit war.
    Alec war eigentlich derselben Meinung. Black Sand war der kräftigste Junghengst, den sie augenblicklich im Stall hatten — und auch der reifste. Wenn es ihr gelänge, ihn unter Kontrolle zu bringen, wäre er noch in der gleichen Saison startbereit. Wahrscheinlich würde er auf den kurzen Distanzen eher gewinnen als auf den längeren, die später im Jahr kamen. Es hatte Pferde, die Alec für Distanzrennen vorzog, so etwa die beiden, die sie nach Black Sand galoppiert hatte — eines über 3200 Meter und das andere über 4800 Meter. Dem zweiten mußten die Hufeisen neu angepaßt werden, stand auf der Tabelle.
    Pam war nun im Begriffe, Black Pepper zu reiten — die einzige Stute unter den Zweijährigen im Stall. Sie war gut, dachte Alec, aber nicht gerade die klügste. Sonst aber hatte Black Pepper alles, was ein gutes Rennpferd brauchte, und Alec setzte trotz ihrer mangelnden Intelligenz große Hoffnungen auf sie. Pam hatte die Aufgabe, mit der jungen Stute aus der Maschine zu starten und 800 Meter in gemächlichen 55 bis 56 Sekunden zurückzulegen. Alec eilte es mit diesem Pferd nicht, denn es war dazu bestimmt, die längeren und wichtigeren Rennen des nächsten Jahres zu bestreiten. Black Peppers Schwierigkeit bestand darin, zu verstehen, was sie tun mußte. Sie in der Startmaschine zu handhaben war kein leichtes.
    Alec packte einen Sattel und ein Zaumzeug und verließ die Geschirrkammer. »Sam«, rief er einem der Männer zu, »wann ist Pam mit dem letzten weggeritten?«
    »Gerade bevor Sie kamen. Sie ist bestimmt noch nicht auf der Bahn.« Wenig später führte Alec einen langgliedrigen Braunen aus dem Stall. Eine Hand auf dem Widerrist des Pferdes, schwang er sich in den Sattel, ohne die Steigbügel zu berühren. Augenblicklich wurde er ein ganz anderer Mensch und vergaß zumindest für einen Moment den wahren Zweck seines Besuches. Alles an ihm fiel in ein harmonisches Gleichgewicht, als er in leichtem Kanter davonritt.
    Black Peppers Ausbildung an der Startmaschine hatte begonnen, als sie, wie die andern, ein Jährling gewesen war, überlegte Alec. Aber im Gegensatz zu den andern hatte sie stets Schwierigkeiten gemacht. Immer benahm sie sich so, als wäre sie das erste Mal dran. Entweder war sie einfach so dumm, was er vermutete, oder sie war genauso widerspenstig und eigensinnig wie Black Minx, ihre Mutter.
    Black Minx hatte aber das Kentucky-Derby gewonnen, und so war ihr Stutfüllen bestimmt der Zeit und Mühe wert, die es kosten mochte, es langsam dazu zu bringen, richtig aus der Maschine zu starten. Als Stute ertrug Black Pepper nicht soviel Härte wie ein Hengst, und Pams Geduld und leichte Hände waren daher vielleicht genau das richtige für sie.
    Alec sah die beiden in der Ferne, und indem er die Beine fester um den Hengst schloß, versetzte er ihn in einen schnelleren Galopp. Black Out, das Pferd, das er ritt, war rauh und linkisch. Es hatte lange Zeit gebraucht mit ihm, und Henry hatte in weiser Voraussicht beschlossen, ihn auf nächstes Jahr aufzusparen. Doch Black Out war klug und machte alles recht, auch das Starten aus der Maschine. Vielleicht konnte er Black Pepper beibringen, wie es gemacht wurde. Wenigstens würde es Pam helfen, ein zweites Pferd im Start zu haben. Die Pferde sollten eigentlich immer mindestens zu zweien aus der Maschine starten, und nicht allein. Noch besser war es, wenn sie ihrer drei oder vier waren. Aber das war eines der Dinge, die sie dieses Jahr auf der Farm nicht hatten tun können.
    Alec holte Pam ein, just als sie die Trainingsbahn erreichte. Sie blickte zurück und rief: »Ich habe Sie schon lange erwartet. Das Beste haben Sie verpaßt — Black Sand.«
    »Ich werde ihn morgen

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