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Blitz wird herausgefordert

Blitz wird herausgefordert

Titel: Blitz wird herausgefordert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Farley
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nach außen, Feuerstrahl dabei mit sich nehmend. Steve wußte, daß ihm nichts anderes übrigblieb, als um das ermüdende Pferd herumzugehen, wobei er an Boden verlor.
    Das ermüdende Pferd taumelte gegen Feuerstrahl, und der Platz wurde verteufelt eng, aber Steve hielt seine Position und schoß vor, als das müde Pferd nicht mehr mitkam. Sobald er frei war, lenkte er sein Pferd wieder hinüber zur Hecke, den Körper mit ihm zur Seite beugend, als sie um den Bogen gingen. Unmittelbar vor ihnen lief jetzt die tapfere graue Stute, die jedoch bald zu straucheln begann und die Führung an einen schnell galoppierenden Braunen abgab, der vermutlich ihr Stallgefährte war. Die beiden Pferde und Reiter tauschten ihre Plätze aus wie zwei Teilnehmer an einem Stafettenlauf.
    Steve ließ Feuerstrahls Zügel noch etwas länger werden und richtete sein Augenmerk auf die beiden an der Spitze galoppierenden Pferde, als er aus dem Bogen hinaus in die Zielgerade kam. Die graue Stute begann am Anfang der Geraden auszuscheren. Ihr Reiter versuchte jedoch, sie in der Reihe zu halten, und anfänglich folgte das Pferd der Aufforderung.
    Zunächst glaubte Steve, daß jetzt der richtige Augenblick für ihn gekommen war, denn an der Innenseite war eine schmale Lücke entstanden. Dann erkannte er dank Alecs Belehrung die »Falle«. Wahrscheinlich hatte der Reiter der grauen Stute sie für ihn geplant. Sein Pferd versagte jetzt sichtlich, aber er war sicher imstande, es so lange an seinem Platz zu halten, wie es nötig war, falls Steve sein Pferd in die »Tasche« lenken würde!
    Steve hielt Feuerstrahl im gleichen Tempo und überlegte unterdessen, ob er um das ermüdete Pferd herumgehen oder lieber abwarten sollte, bis es zurückfiel. Um Zeit zu sparen, wenn auch nicht Boden, entschloß er sich, den Versuch zu machen, Feuerstrahl bei seinem endgültigen Vorstoß außen herum zu nehmen; er konnte es wagen, denn der Hengst war immer noch frisch.
    Als er zum Vorstoß ansetzte, griff sein Rivale sogleich zur Peitsche. Steve war völlig überrascht, als das von ihm für erledigt gehaltene Pferd daraufhin noch einmal mit großer Geschwindigkeit voranschoß. Er hatte geglaubt, ohne weiteres an der Stute Vorbeigehen und zu dem führenden Pferd aufschließen zu können. Aber die graue Stute schwenkte unter der Peitsche ihres Reiters nach außen und nahm Feuerstrahl mit sich auf die Mitte der Bahn.
    Steve sah die Peitsche des Jockeys von der einen in die andere Hand fliegen. Er wollte sein Pferd geraderichten und nahm den Wechsel mit der Gewandtheit eines Jongleurs vor, ohne dabei auch nur einen Augenblick die Kontrolle über die Zügel oder sein Pferd zu verlieren. Er schlug hart und schnell zu, im gleichen Takt mit den Galoppsprüngen seines Pferdes. Die arme Stute wurde dadurch zu einer letzten Anstrengung gezwungen, aber sie schwang immer weiter nach außen und verlegte dadurch Feuerstrahl den Weg.
    Steve sah den großen Braunen in einsamer Glorie allen voran an der Hecke entlangjagen; nur noch etwa 200 Meter trennten ihn vom Ziel! Sogleich entschloß Steve sich, seinen Kurs noch einmal zu wechseln und nach innen hinüberzugehen. Aber als er Feuerstrahl dazu veranlassen wollte, war es mit der Stute vor ihm zu Ende; sie stolperte und gab den Weg frei!
    Es war das erstemal im ganzen Rennen, daß sich ihm die Möglichkeit zum ungehemmten Vorschießen bot. Er gab seinem Hengst den Kopf frei! Jetzt stand ihm das Glück zur Seite, das so lange gegen ihn gewesen war. Feuerstrahl flog an der grauen Stute vorbei wie eine Rakete. Das Geschrei der Zuschauermassen erhob sich zum Tosen, als der rote Hengst seinen Angriff vortrug. Es schien, als habe er bis dahin getrödelt und begänne nun erst zu laufen! Er raste förmlich dem Siege zu und lieferte dem an der Spitze laufenden Braunen, dessen Reiter ihn heftig mit der Peitsche bearbeitete, einen wütenden Kampf. Sein Angriff war so machtvoll, daß keiner dagegen ankommen konnte. Er holte das führende Pferd ein, ging an ihm vorbei und gewann einen beträchtlichen Vorsprung. So endete das Rennen um den Hialeah-Turf-Pokal! Feuerstrahl und Steve hatten ihr Ziel erreicht.

    ZEHNTES KAPITEL

Die beiden Großen

    Am Abend verglichen die Zeitungs- und Fernsehreporter Feuerstrahl und Blitz. Aus »dem Großen« waren nun »die beiden Großen« in Hialeah-Park geworden. Feuerstrahls überwältigender Sieg hatte jedermann davon überzeugt, daß es nur ein Pferd gab, das es mit ihm aufnehmen konnte, nämlich Blitz. Es gab

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