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Blitze des Bösen

Blitze des Bösen

Titel: Blitze des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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normalerweise schon
rotbackiges Gesicht so dunkelrot anlaufen würde, daß jeder,
der ihn nicht kannte, unweigerlich glauben mußte, der
weißhaarige Polizeichef stünde kurz vor einem Schlaganfall.
Und so kam es dann auch. Mark schob rasch seine Kaffeetasse
beiseite, als der Chef die Zeitung auf den Tisch knallte.
    »Mindestens sieben ungelöste Fälle?« rief er. »Was soll dieser Mist? Und wann hat sie das überhaupt geschrieben? Du
hast doch erzählt, ihr Mann sei in dieser Scheißklinik!«
    »Ist er auch«, antwortete Blakemoor in aller Ruhe und lehnte
sich in seinem Stuhl zurück, um die Wut seines Bosses so
richtig zu genießen. »Ich habe ihr heute morgen Blumen
geschickt. Ich dachte, das könnte sie aufheitern.« McCartys
Gesicht wurde noch röter, was Mark überlegen ließ, ob ein
menschlicher Kopf wohl explodieren könne. Als dann auch
noch eine Halsader McCartys zu pochen begann, fand er
Gefallen an dem Gedanken, ihn noch mehr aufzustacheln.
»Falls Ackerly übrigens gehört haben sollte, daß du Anne
Jeffers eine ‚Nutte’ genannt hast, wird sie dich noch vor der
Mittagspause als Sexisten anschwärzen.«
    Der Hieb verfehlte seine Wirkung nicht. McCarty drehte sich
heftig um und hielt aufgeregt nach Blakemoors Partnerin
Ausschau. Doch sie war nirgendwo zu entdecken. »Um
Himmels willen, Blakemoor, sag’ bloß nicht so was. Ich hab’
doch nur noch drei Jahre bis zur Pensionierung. Da würde es
mir gerade noch fehlen, daß in meinem Zeugnis steht, ich sei
ein Chauvinistenschwein.« Er ließ sich schwer in den verbeulten Holzstuhl fallen, der in der Ecke des Büros stand. Seine
Augen fixierten feindselig das kleine Foto von Anne Jeffers,
das neben dem Artikel abgebildet war. »Hast du gewußt, daß
sie das vorhatte?«
    Blakemoor tat die Frage mit einem Achselzucken ab und
sagte: »Sie mußte ja irgend etwas schreiben. Schließlich ist sie
Journalistin. Aus welchem Grund wäre sie auch sonst zu der
Hinrichtung gegangen?«
    »Aber so wie sie darüber schreibt, könnte man meinen, sie
hätte eine goldgerahmte Einladung von diesem Dreckstück
erhalten.« In seine blauen Augen trat ein erwartungsvoller
Ausdruck. »Hat er wenigstens gelitten, Mark?« fragte er. »Sag
mir, daß er verdammt noch mal gelitten hat, bevor sie ihn
gebraten haben!« McCarty schlug mit der rechten Faust auf
seine linke Hand. »Mann, was hätte ich darum gegeben, es
selbst tun zu dürfen!«
    Blakemoor rutschte ungemütlich auf seinem Stuhl herum
und wünschte, er hätte seinen Boss nicht noch weiter aufgewiegelt, als dies Anne Jeffers schon geschafft hatte. Andererseits gab es niemanden in der ganzen Polizeibehörde, der
Kraven nicht seine Qualen gegönnt hätte, nachdem er die Fotos
seiner Opfer gesehen hatte. Selbst Mark, der nach fünfzehnjähriger Arbeit in der Mordkommission geglaubt hatte, ihn
könne nichts mehr erschüttern, hatte es den Magen umgedreht,
als er das erste Mal bei der Autopsie eines von Kravens Opfern
dabei gewesen war. Zunächst hatte ihn das Ganze noch nicht
sehr mitgenommen – doch dann hatte der ärztliche
Leichenbeschauer erklärt, daß das Opfer offenbar noch am
Leben gewesen war, als Kraven seine Brust geöffnet und es in
Stücke zu reißen begonnen hatte. In diesem Augenblick hatte
sich Mark entschuldigt und war auf die Toilette gerannt. Auch
jetzt, nach Kravens Tod, brachten ihn McCartys Worte aus der
Fassung. Als dann noch weitere Mitarbeiter ins Büro strömten,
um sich über Annes Kolumne zu beschweren, erinnerte er sich
an ihre Unterhaltung im Flugzeug tags zuvor. War es das, was
ihn beunruhigte? Der schwache, aber nagende Zweifel, daß
vielleicht doch alle im Unrecht gewesen waren?
    »Warum muß sie ein totes Pferd prügeln?« fragte Frank
Lovejoy und schüttelte traurig sein kahles Haupt. »Sie hat fünf
Jahre auf seine Kosten gelebt – kann sie ihn jetzt nicht in Ruhe
lassen?«
    »Soll sie doch in drei Teufels Namen schreiben, was sie
will«, nörgelte McCarty. »Es wird Zeit, daß wir uns anderen
Dingen zuwenden. Was ist mit dem Toten letzte Nacht in
Harborview, Frank? Will mich der Bürgermeister sprechen?«
    Lovejoy schüttelte den Kopf. »Nur die übliche Schlägerei.
Manchmal glaube ich, es ist am besten, wir warten ab, bis sie
sich alle gegenseitig fertigmachen. Elender Abschaum.«
    McCarty murmelte zustimmend, dann wandte er sich wieder
Blakemoor zu: »Und was gedenkst du zu tun, nachdem Kraven
jetzt erledigt ist?«
    Obwohl es noch

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