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Blitze des Bösen

Blitze des Bösen

Titel: Blitze des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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gab er seinem sexuellen Drang nach, zog sich die
Hosen runter und stieg auf ihren Körper. Er konnte kaum einen
Aufschrei der Ekstase unterdrücken, als er zum ersten Mal in
seinem Leben sexuelle Erfüllung erlebte.

32. Kapitel
    Die Augen des Experimentators bohrten sich in die Dunkelheit.
Die Nacht war still, dennoch hatte ihn etwas geweckt.
Anders als die meisten Menschen konnte der Experimentator
seine Augen gegen die Welt außerhalb verschließen, sich in
sich selbst zurückziehen, um ungestört ruhen zu können.
Aber heute nacht hatte ihn irgendein äußerer Einfluß
wachgerüttelt, etwas, über das er keine Kontrolle besaß. Mit
völliger Geräuschlosigkeit untersuchte er das obere Stockwerk,
aber alles, was er hören konnte, war das langsame, beständige
Atmen einer friedlich schlafenden Familie, die sich, was seine
Gegenwart betraf, in seliger Ahnungslosigkeit befand. Auf der
obersten Treppe hielt er inne, nicht aus Unentschlossenheit,
sondern um mit seinen hochgradig aktivierten Sinnen
Informationen aufzunehmen.
Was ihn geweckt hatte war nicht im Haus, denn außer dem
normalen Knarren und Stöhnen des alten Holzbaus war alles
ruhig. Es erfüllte ihn mit Zufriedenheit, daß sich das, was ihn
wohl in seiner Ruhe gestört hatte, außerhalb der schützenden
Mauer befand. Er schlich die Treppen hinunter und durch die
Zimmer des unteren Stockwerks. Er schaute aus den Fenstern
auf die Lichter der nächtlichen Stadt und suchte nach… etwas.
Falls er es sah oder auch nur spürte, würde er es sofort erkennen. Aber draußen war alles still, nichts bewegte sich; er fühlte
nichts, was in der Dunkelheit hätte lauern können.
Trotzdem hatte ihn etwas geweckt. Er wollte nicht eher
wieder ruhen, bevor er herausbekommen hatte, was es gewesen
war.
Er ging in die Küche, dann hinaus auf die hintere Veranda.
Die Nachtluft kühlte seine Haut ab; unfreiwillige Erinnerungen
an Zeiten, in denen er nackt in der Kälte der Nacht gestanden
war, wurden in ihm wach.
Das waren jene Nächte gewesen, in denen nach der Beendigung eines Experiments noch die zerstörten Reste seiner
Versuchsobjekte beseitigt werden mußten. Dann hatte er sein
Labor verlassen und war in die erfrischende Kühle der Nacht
hinausgegangen – manchmal um seiner Frustration über das
Scheitern in einem Wutgeheul Luft zu verschaffen; manchmal
um sich einfach im Fluß zu waschen, bevor er mit der
langweiligen, aber unbedingt nötigen Aufräumarbeit begann.
Manchmal aber stand er einfach nur nackt unter der Ewigkeit
der über ihm funkelnden Sterne und fühlte sich wie ein
neugeborenes Kind des Universums, wobei seine Haut von
dem Blut glänzte, das erst wenige Momente vorher aus dem
Herzen seines letzten Objekts gesprudelt war. In solchen
Nächten sog er gierig die kalte Nachtluft ein, inhalierte dabei
so viel des lebenserhaltenden Sauerstoffs, daß er damit nicht
nur sich selbst, sondern auch den zerschundenen Körper, der
noch in seinem Wohnmobil lag, nähren konnte. Aber bereits
beim Füllen seiner Lungen wußte er genau, daß Sauerstoff
allein nicht genügte. Ohne den Funken, ohne den schwarzen,
unsichtbaren Blitz, der von irgendwo tief im Körper selbst
ausstrahlte, würde keine auch noch so große Sauerstoffmenge,
die man in die Lunge des Objekts zurückpumpte, ausreichen,
um den Körper wieder zum Leben zu erwecken. Dann überkam
ihn stets große Hoffnungslosigkeit, wenn die Kälte der Nacht,
die sich kurz zuvor noch wie die Umarmung einer Geliebten
angefühlt hatte, sich in einen dunklen Schleier verwandelte, in
dem sich ein unsichtbarer Feind verbarg.
Heute nacht aber war die Dunkelheit weder Freund noch
Feind; heute war sie ein Rätsel, das es zu ergründen galt.
Er stand still und wartete.
Er spürte die Nacht mit all seinen Sinnen und suchte nach
einem Hinweis auf das, was ihn geweckt hatte. Dann vernahm
er zwischen dem ständigen Dröhnen des Verkehrs, dem
Summen der Insekten und dem Quaken der Frösche ein neues
Geräusch.
Das Drücken einer Türklinke.
Dann quietschte eine Türangel.
Wieder wurde eine Klinke gedrückt.
Dann das leise Klappern einer Fliegengittertür, die gegen
einen Holzrahmen stieß.
Das Nachbarhaus.
Obwohl kein Licht anging, kam jemand aus dem Nachbarhaus.
Der Experimentator stand bewegungslos da; die Geduld des
Wissenschaftlers kam ihm jetzt zugute. Er brauchte nichts zu
tun, sondern nur abzuwarten, versteckt im dunklen Schatten der
Veranda. Bald würde sich die Ursache seiner Störung
offenbaren.
Er mußte nicht

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