Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
einfach so Trauungen vornehmen?“
Eduardos Mundwinkel zuckten. „Er ist Richter am New Yorker Gerichtshof. Also ja.“
„Aber es gibt eine Vierundzwanzig-Stunden-Frist nach dem Aufgebot.“
„Man hat sie uns erlassen.“
„Und mein Aufgebot mit Brandon?“
„Das hat man für ungültig erklärt.“
„Alles funktioniert genauso, wie du es willst, oder?“, bemerkte sie fassungslos.
Eduardo beugte sich über sie und küsste sie sanft auf die Stirn. „Nicht immer. Aber heute wird es nach meinem Willen gehen.“ Dann wandte er sich an den Richter. „Wir sind so weit.“
„Der Arzt wird jeden Moment kommen“, mischte sich die Hebamme ein.
„Ich nehme die Kurzversion.“ Der Richter stand direkt vor dem Überwachungsmonitor, auf dem Callies Herztöne und die des Babys aufgezeichnet wurden. „Könnten Sie die Trauzeugin sein?“, bat er die Hebamme.
„Na gut“, stimmte sie zu und errötete leicht. „Aber beeilen Sie sich.“
„Es geht ganz schnell“, versprach er. „Wir sind hier zusammengekommen, um diesen Mann und diese Frau zu trauen. Und keinen Moment zu früh, wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf“, fügte er mit einem Seitenblick auf Callies Bauch hinzu.
„Machen Sie weiter, Leland“, sagte Eduardo gereizt.
„Willst du, Eduardo Jorge Cruz, diese Frau … Wie heißen Sie, meine Liebe?“
„Calliope“, antwortete Eduardo vor ihr. „Calliope Marlena Woodville.“
„Also, willst du, Eduardo Jorge Cruz, diese Frau, Calliope Marlena Woodville, zu deiner dir rechtmäßig angetrauten Ehefrau nehmen?“
„Ja, ich will.“
Callie spürte, wie sich die nächste Wehe aufbaute, und krallte die Finger in Eduardos Hemd. Besorgt sah er sie an, legte beruhigend die Hand auf ihre, und fuhr den Richter an: „Verdammt, beeilen Sie sich!“
„Und willst du, Calliope Marlena Woodville, Eduardo Jorge Cruz lieben und ehren, bis dass der Tod euch scheidet?“
Mit seinen dunklen Augen sah Eduardo auf sie hinunter. Sie hatte immer davon geträumt, ihm Liebe und Treue zu geloben. Jetzt geschah es, doch ihr Liebesschwur war nur noch eine Lüge, das wusste er. Oder?
„Callie?“
„Ja, ich will“, stieß sie hervor.
Eduardo atmete auf. Hatte er für einen kurzen Moment gefürchtet, ihre Antwort könnte Nein lauten? Nein, natürlich nicht. Dieser Mann war viel zu sehr von sich und seiner Wirkung auf Frauen überzeugt, um jemals an sich zu zweifeln …
„Wie ich sehe, tragen Sie den Ring schon“, stellte der Richter irritiert fest und betrachtete dabei den kleinen Reif an Callies Ringfinger. „Ich muss sagen, von Ihnen hatte ich etwas … weniger Dezentes erwartet, Eduardo“, murmelte er.
Sie trug tatsächlich noch Brandons Verlobungsring! Entsetzt versuchte Callie, ihn abzustreifen, doch er saß fest auf ihrem geschwollen Finger. „Tut mir leid, ich habe vergessen …“
Wortlos zog Eduardo den Ring mit aller Kraft ab und warf ihn in den Papierkorb. „Ich werde dir einen Trauring kaufen, der meiner Frau würdig ist“, sagte er ausdruckslos.
„Mach dir keine Gedanken.“ Sie schenkte ihm ein schwaches Lächeln, ehe der Schmerz sie übermannte. „Unsere Ehe wird so kurz sein, dass es sich nicht lohnt …“
„Ihre Frau ist ganz offensichtlich nicht in bester Verfassung“, meinte der Richter besänftigend zu ihm. „Der Ring kann warten. Sie dürfen die Braut jetzt küssen.“
Callie starrte den Richter an, dann Eduardo. Diesen Part der Zeremonie hatte sie vergessen. Würde er sie wirklich küssen wollen?
Als ihre Blicke sich trafen, beugte er sich über das Bett, und für einen Moment war all der Schmerz vergessen.
Kurz zögerte Eduardo. Callie spürte die Wärme seines Atems und erschauerte.
Dann berührte er sanft ihre Lippen mit seinen. Sie waren heiß und weich zugleich und versprachen mehr als alle Worte. Es war nur ein Augenblick, und doch zitterten ihre Hände noch, als Eduardo sich wieder zurückzog.
„Herzlichen Glückwunsch. Ein verrückter Termin“, bemerkte der Richter kopfschüttelnd. „Jetzt sind Sie verheiratet.“
Verheiratet. Plötzlich überkam kalte Panik sie. Was hatte sie getan? Sie hatte tatsächlich Eduardo geheiratet.
Drei Monate nur, sagte Callie sich verzweifelt. Sie musste nur diesen Zeitraum durchhalten, dann war das Sorgerecht klar geregelt. Zumindest soweit sie den Ehevertrag durchgelesen hatte, ehe die Wehen ihr den Verstand geraubt hatten.
Endlich kam der Arzt, ein Mittfünfziger mit vollem braunem Haar. Er warf einen Blick auf den
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