Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
Monitor, dann lächelte er. „Das sieht gut aus, Callie. Sie machen das fabelhaft. Jetzt wird’s ernst.“
Ängstlich griff sie nach Eduardos Hand und blickte ihn Hilfe suchend an.
Behutsam nahm er ihre Hände in seine. „Ich bin bei dir, Callie“, sagte er mit tiefer, ruhiger Stimme. „Ich bin hier.“
Aufstöhnend suchte sie seinen Blick und hielt sich an ihm fest, während sie presste und glaubte, der Schmerz würde sie zerreißen. Um sie herum hasteten die Krankenschwestern, die Monitore piepten, doch Eduardo stand neben ihr und war der Fels in der Brandung. All die Zeit ließ er ihre Hand nicht los.
Und er sah sie unverwandt an.
Er schwankte nicht.
Er ließ sie nicht im Stich.
Endlich verebbte der Schmerz, und sie hielt ihre kleine Tochter in den Armen. Ungläubig betrachtete sie das Baby, das sanft an ihrer Brust eingeschlafen war.
Lächelnd küsste Eduardo erst sie auf die Stirn, dann das Kind. Für einen Moment schien ihr Glück perfekt.
„Danke für das größte Geschenk meines Lebens, Callie“, sagte er sanft und strich über die weiche Wange des Neugeborenen. Als er sie ansah, ging sein Blick direkt in ihr Herz. „Eine Familie“, fügte er gerührt hinzu.
3. KAPITEL
Eduardo Cruz war immer davon überzeugt gewesen, dass er irgendwann eine Familie haben würde, die sich sehr von der seiner Kindheit unterscheiden würde.
Besser sollte sie sein.
Er hatte sich ein Zuhause vorgestellt, das im fröhlichen Chaos vieler Kinder versank und nicht trist und einsam war. Seinen Kindern sollte es weder an Geborgenheit noch an materiellen Dingen mangeln. Und vor allem würden sich beide Eltern liebevoll um ihren Nachwuchs kümmern, statt nachlässig und selbstsüchtig zu sein.
Eine wirklich glückliche Familie hatte er zum ersten Mal im Alter von zehn Jahren gesehen, als er hungrig vor einem kleinen Laden in dem armen südspanischen Dorf herumlungerte, wo er aufgewachsen war. Auf der staubigen Landstraße war irgendwann eine schwarze Luxuslimousine aufgetaucht, hatte vor dem Laden gehalten, und ein gut gekleideter Mann war ausgestiegen. Ihm folgten eine ausgesprochen attraktive Frau und zwei Kinder. Während der Mann den Gemüsehändler fragte, wie er am besten nach Madrid käme, hatte Eduardo staunend die Frau betrachtet, die ihm wunderschön erschien.
Als die Kinder um ein Eis bettelten, schrie die Mutter sie nicht etwa an oder gab ihnen einen Klaps, sondern umarmte sie liebevoll, zauste ihr das Haar und lachte ihren Mann sorglos an, als er seufzend sein Portemonnaie aus der Hosentasche zog. Dann reichte er den Kindern das Eis, zog seine Frau an sich und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Als sie wieder in ihren Wagen stiegen und davonfuhren, blickte Eduardo ihnen lange nach.
„Wer war das denn?“, fragte er dann den Ladenbesitzer atemlos.
„Der Herzog und die Herzogin von Quixota. Ich habe ihre Bilder in der Zeitung gesehen“, erklärte der Händler, ein alter Mann mit sonnengegerbter Haut, der dem Wagen ebenfalls ehrfürchtig nachblickte. „Aber was willst du hier? Ich habe deinen Eltern schon gesagt, dass sie nicht mehr anschreiben lassen können.“
Eduardos Magen zog sich zusammen. Seit gestern schon hatte er nichts mehr gegessen.
Heute war er aus der Schule nach Hause geschickt worden, weil er sich mit einem anderen Jungen geprügelt hatte. Sein Vater, der betrunken auf dem Sofa lag, hatte nicht nach dem Grund für den Streit gefragt, sondern ihn einfach geschlagen. Seine Mutter, die in einer Bar im Nachbarort arbeitete, war schon seit drei Tagen nicht mehr zu Hause aufgetaucht. Die Jungen in der Schule hatten ihn gehänselt. Selbst deiner Mutter bist du es nicht wert, bei dir zu sein. Da hatte er sich gewehrt.
Dann war er nach Hause gerannt.
Eduardo blinzelte und sah sich in seinem perfekt ausgestatteten Dreihunderttausend-Dollar-Wagen um. Gerührt betrachtete er seine zwei Tage alte Tochter, die neben ihm in ihrem Babysitz lag und schlief, ohne sich darum zu kümmern, dass sie gleich zum ersten Mal ihr Zuhause kennenlernen würde.
Ihre Kindheit sollte anders verlaufen.
Ganz anders.
Besser.
Er würde nicht zulassen, dass der Eigennutz der Erwachsenen ihr Leben zerstörte. Um jeden Preis wollte er sie beschützen. Für sie würde er töten. Und sterben. Für dieses kleine Wesen würde er alles tun.
Sogar ihre Mutter heiraten.
Als der Wagen in Richtung Norden zur Madison Avenue fuhr, riss Eduardo den Blick von seinem Kind los und betrachtete Callie, die auf der anderen Seite
Weitere Kostenlose Bücher