Blitzhochzeit mit dem Milliardaer
Ausdruck in seinen Augen war ernst. Er hielt das Martiniglas fest und wirkte sehr angespannt. „Wie du schon sagtest, ich bin kein guter Koch.“
Stirnrunzelnd registrierte Callie seinen Stimmungsumschwung. „Was ist los?“
„Nichts, warum?“
„Du wirkst so verbissen.“
„Alles in Ordnung. Wollen wir essen?“
„Gern“, erwiderte sie erleichtert. Vielleicht war sie so müde, dass sie sich seine schlechte Laune nur einbildete. Oder es lag an ihrem schlechten Gewissen. Suchend blickte sie sich um. „Hast du meine Tasche gesehen? Ich würde gern kurz telefonieren.“
„Mit deinen Eltern?“
„Nein“, entgegnete sie. „Nach dem Anruf aus dem Krankenhaus ist mir die Lust erst einmal vergangen. Ich würde gern Brandon anrufen.“
Eduardos Augen blitzten auf. „Das ist nicht nötig.“
„Er ist wahrscheinlich zurück in Fern. Wahrscheinlich macht er sich Sorgen um mich, und ich …“
„Es geht ihm gut“, schnitt Eduardo ihr das Wort ab. Er trank seinen Martini aus und stellte das Glas auf die Marmorplatte. „Ich habe mit ihm gesprochen.“
Fassungslos starrte sie ihn an. „Du hast was?“
„Er hat ständig angerufen. Irgendwann war ich das ständige Klingeln leid und bin an dein Handy gegangen. Ich habe ihm gesagt, er soll uns nicht mehr belästigen.“
„Wie hat er darauf reagiert?“
„Er hat mich wüst beschimpft.“ Grimmig blickte er sie an. „Was genau hast du ihm über mich erzählt?“
Verlegen senkte Callie den Blick. „Als du mich gefeuert hast, war ich ziemlich wütend. Mag sein, dass ich dich den größten Idioten der Welt genannt habe.“
„Einen Idioten?“
„Na ja, und einen herzlosen Workaholic, der sich jede Nacht eine neue Frau ins Bett holt, die er am nächsten Morgen mit dem Müll entsorgt.“ Sie schüttelte den Kopf. „Entschuldige. Das hätte ich nicht sagen sollen.“
Eduardo lächelte humorlos. „Es ist ja die Wahrheit.“ Er griff nach seinem Glas, nahm den Zahnstocher heraus und aß die Olive. „Ich bin tatsächlich all das. Genauso, wie du verschlossen, naiv und hoffnungslos sentimental bist.“
Callie wollte protestieren, doch dann besann sie sich eines Besseren. Was hätte sie darauf schon erwidern können?
Eduardo trat näher und verdeckte mit seinen breiten Schultern das Fenster, durch das die Lichter der Stadt schimmerten. „Aber wir werden es ertragen müssen.“
„Was ertragen?“
„Uns. Für Marisol“, erklärte er kühl.
Ein plötzlicher Schmerz durchzuckte sie. Noch vor einer Minute war sie voller Hoffnung gewesen, doch jetzt wurde ihr bewusst, dass sie sich getäuscht hatte. Sie war allein. Niemand würde zu ihr halten. Niemand.
Mechanisch streckte sie die Hand aus. „Gib mir das Telefon.“
„Nein.“
„Na gut“, zischte sie. „Ich werde es schon finden.“
Entschlossen trat sie durch die Schwingtür in die große, luxuriöse Küche. Von hier aus bot sich ein atemberaubender Blick über den dunkel glitzernden Hudson River. Auf der marmornen Arbeitsplatte lag tatsächlich ihre Tasche. Callie durchwühlte sie hastig.
„Es ist nicht drin“, sagte Eduardo, der ihr gefolgt war.
Sie suchte weiter. „Wo ist es?“
„Ich habe es weggeworfen.“
Entsetzt hielt Callie in der Bewegung inne. „Willst du mich auf den Arm nehmen?“
„Ich lasse nicht zu, dass du ihn anrufst“, erklärte er eisig.
„Du wirst mich nicht daran hindern!“, rief sie aufgebracht. „Dazu hast du kein Recht!“
„Ich bin dein Ehemann. Ich habe jedes Recht dazu.“
„Dann kaufe ich mir eben ein neues Telefon.“
Seine dunklen Augen funkelten. „Versuch’s doch.“
„Du bist verrückt. Ich bin doch nicht deine Gefangene.“
„Solange wir verheiratet sind, erwarte ich Loyalität von dir.“
„Er ist mein bester Freund.“
„Und du bist meine Frau.“
„Du kannst dich nicht wirklich bedroht fühlen von …“
„Nein, warum sollte ich?“ Eduardo hatte die Stimme gesenkt. „Warum sollte ich in einem Mann eine Bedrohung sehen, den du anhimmelst, dem du vertraust, den du sogar zum Vater meiner Tochter machen wolltest? In einem Mann, den du vor zwei Tagen noch heiraten wolltest.“
„Doch nur, weil ich schwanger war.“
„Hör auf, Callie, ihr wart einander doch schon vor Jahren versprochen“, erwiderte er unwirsch. „Bevor ich dich überhaupt kannte.“
Entgeistert sah Callie ihn an. „Was?“
Eduardo stützte sich auf die Arbeitsplatte. „Am Heiligabend letztes Jahr“, begann er, „konnte ich nicht schlafen mit dir
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