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Blitzhochzeit mit dem Milliardaer

Blitzhochzeit mit dem Milliardaer

Titel: Blitzhochzeit mit dem Milliardaer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennie Lucas
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konnte, hörte sie ihn, das Kind tröstend an die Brust gedrückt, durch die Räume wandern. Mit seinem volltönenden Bariton sang er ihr Schlaflieder. Wenn Callie daran dachte, zerriss es ihr das Herz. Denn nach der Scheidung würde sie Eduardo Cruz niemals wiedersehen.
    Die ganze Zeit war er ausnehmend höflich gewesen. Mit keiner Silbe hatte er Brandon, ihre Familie oder irgendein anderes Thema erwähnt, das zu einem Streit hätte führen können. Stattdessen las er abends, wenn sie sich beim Dinner gegenübersaßen, die Zeitung und machte nur Small Talk mit ihr. Sie aber betrachtete unwillkürlich seine sinnlichen Lippen und seine kräftigen, gepflegten Hände. Und sobald sie seinen männlichen Duft wahrnahm, stand ihr Körper in Flammen.
    Niemals berührte er sie. Er erwartete von ihr nur, dass sie sich liebevoll um Marisol kümmerte und ihn zu Benefizveranstaltungen begleitete. So wie heute Abend.
    In der feinen New Yorker Gesellschaft war es üblich, die offizielle Vorweihnachtszeit schon Anfang Dezember mit einem Winterball zu beenden. Die Einnahmen des Festes kamen Kindern in schwierigen Verhältnissen zugute.
    Zum letzten Mal würde sie heute ein elegantes Abendkleid tragen und Eduardo, in einem Smoking, der ihn noch männlicher wirken ließ, begleiten. Zum letzten Mal würde sie beim Tanz zu ihm aufblicken und sich einreden, dass die Trennung ihr nicht das Herz brach.
    Heute Abend war der Traum – oder der Albtraum – ausgeträumt.
    Wie passend, dass meine Ehe auf einer Weihnachtsparty endet, dachte Callie. Schließlich hatte ihre Affäre auch dort begonnen. Morgen würde sie ausziehen, ganz so, wie es der Vertrag vorsah.
    Noch immer betrachtete Callie sich im Spiegel. Eduardo war nicht der Typ Mann, der lange enthaltsam blieb, und deshalb war ihr bewusst, dass er in den drei Monaten ihrer Ehe nicht treu gewesen sein konnte. Aber wo hatte er andere Frauen getroffen? Welche? Und wann? Die Fragen ließen ihr keine Ruhe.
    Zitternd strich sie sich über die Stirn. Was ging es sie an? Morgen würde sie ihre Sachen packen und nach North Dakota abreisen. Nach Hause. Sie vermisste ihre Familie. Sami. Ihre Mutter. Brandon. Sogar ihren Vater. Es gab so vieles, das ihr fehlte. Der goldene, fruchtbare Herbst. Der warme Apfelwein und das ausgelassene Äpfeltauchen. Thanksgiving, wenn ihr Vater den Truthahn tranchierte und ihre Mutter ihren berühmten Kürbiskuchen backte. Doch gleichzeitig war Callie noch immer wütend. Sie hatte so sehr gehofft, ihre Familie würde sie anrufen und sich entschuldigen. Aber niemand hatte sich gemeldet. Und auch sie war stur geblieben.
    Morgen aber würde sie nach Hause fahren. Sie hatte das Datum in ihrem Kalender rot umkreist. Endlich hätte diese Farce von einer Ehe ein Ende.
    Zweifellos hatte auch Eduardo das Datum im Blick. Zugegeben, er hatte sich als wundervoller Vater entpuppt, doch es musste ihn nerven, seine Affären geheim zu halten, pünktlich nach Hause zu kommen und jeden Abend zum Dinner mit seiner Frau zu erscheinen. Sie hatte nicht erwartet, dass er drei Monate durchhalten würde.
    Callie erschauerte, als sie aus dem Haus trat und der kalte Dezemberwind an ihrem Mantel zerrte.
    Nicht einmal hatte Eduardo versucht, sie zu berühren. Sie hatten nur jene eine Nacht miteinander verbracht, die Nacht, aus der Marisol hervorgegangen war. Eine perfekte Nacht, die Erfüllung ihrer geheimsten Träume. Eine Nacht, die Callie niemals vergessen würde.
    Sie erinnerte sich an seinen Blick, der sie unvermittelt vom anderen Ende des Ballsaals getroffen und in dem sie sein Begehren zum ersten Mal erkannt hatte. Seine weichen und doch fordernden Lippen, als Eduardo sie auf dem Rücksitz des Taxis geküsst hatte. An seinen würzigen Duft, als er sie die Treppe zu seinem Schlafzimmer hinaufgetragen hatte.
    Er hatte den Kopf gebeugt, und sie hatte mit den Fingern durch sein seidiges, volles Haar gestrichen. Sie dachte an sein Aufstöhnen, als er ihr das Kleid abgestreift und ihre Brüste betrachtet hatte. Und dann erinnerte sie sich an ihren lustvollen Schrei, als er sie zur Frau gemacht hatte. Damals hatte sie geglaubt, eine Million Träume würden in diesem Augenblick wahr werden.
    „Querida!“
    Callie wirbelte herum. Eduardo stand in der offenen Tür des Schlafzimmers. Er trug schon seinen maßgeschneiderten Smoking und sah so gut aus, dass ihr der Atem stockte.
    Seine Augen funkelten so schwarz wie das Jackett. Das kurze dunkle, leicht wellige Haar brachte sein markantes Profil

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