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Blizzard-Fehde

Blizzard-Fehde

Titel: Blizzard-Fehde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: G.F. Unger
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Krieger. Da kommen zwei von Bourdelles Grenzwächtern. Sie werden mich töten wollen, weil sie jeden Indianer auf Bourdelle-Land töten! Nun werdet ihr zeigen müssen, ob ihr seinen Reitern gewachsen seid.«
    Luke und ich begriffen Biberzahns Spiel sofort.
    Er hatte uns gewiss so geführt, dass wir auf Bourdelles Grenzwächter stoßen mussten. Ja, er wollte herausfinden, was wir taugten.
    Und dies war auch für ihn ein riskantes Spiel. Denn wenn wir ihn nicht beschützen konnten, war er verloren.
    Wir sahen den beiden Reitern ruhig entgegen.
    Luke knurrte: »Biberzahn, mein lieber Freund, du wirst es sehen, ja, du wirst es gleich erleben.«
    Nun warteten wir und blickten den beiden Reitern gelassen entgegen.
    Biberzahn hielt immer noch zwischen uns. Er sah prächtig aus in seinen Wolfsfellen und mit den drei Federn im Haar.
    Luke und ich kannten uns aus mit harten Burschen. Nun sahen wir welche der besonders harten Sorte.
    Die beiden Revolverschwinger hielten und starrten uns hart an. Dann sagte einer: »He, was wollt ihr hier mit dieser Rothaut? He, Rothaut, weißt du nicht, dass wir alle Rothäute töten, die wir auf Bourdelle-Weide antreffen? Du bist doch dieser Biberzahn. Dich kennen wir doch noch, nicht wahr?«
    »Ja, ihr kennt mich«, erwiderte Biberzahn. »Ich ritt damals mit unserem Häuptling Rothorn und hundert Kriegern gegen euch.«
    »Und wir jagten euch zum Teufel«, erwiderte einer der beiden Reiter und grinste.
    Der andere aber sagte: »Nun müssen wir dich töten. Du warst ein Narr, noch einmal herzukommen. Wer seid ihr denn?« Die Frage galt uns.
    Ich brauchte mich mit Luke nicht erst zu verständigen, um den beiden Kerlen eine Antwort zu geben, die auch meinem Bruder recht war. Es war so sicher wie das Amen in der Kirche, dass es zum Ausbruch von Gewalt kommen wurde. Und wir waren nicht hergekommen, um zu kneifen. Deshalb erwiderte ich: »Eigentlich wollen wir Bourdelle an den Kragen. Denn er nahm unserem Onkel die Herde weg…«
    Weiter kam ich nicht, denn sie wussten nun Bescheid.
    Nun zeigten sie, dass sie ein gut aufeinander eingespieltes Paar waren. Ihre Hände schnappten nach den Colts unter den offenen und zurückgeschlagenen Felljacken.
    Ja, sie waren schnell. Sie waren mehr als nur zweitklassige Revolverschwinger. Sie schnappten nach den Revolvern wie Wölfe mit ihren Fängen nach einer Beute.
    Und dennoch…
    Als sie ihre Läufe hochschwangen und die Mündungen gegen uns stoßen wollten, da bekamen sie es von uns.
    Die Schüsse hallten durch das stille Land. Die beiden Revolverreiter aber bewegten sich nicht mehr. Wir wussten, dass wir sie voll getroffen hatten.
    Luke und ich tauschten einen Blick miteinander.
    Nein, in uns war kein Triumph, denn wir wussten, nun hatten wir die Fehde in Gang gebracht. Wir hatten zurückgeschlagen, und es würde erst der Anfang sein.
    Biberzahn sagte zwischen uns: »Jetzt weiß ich es, ja, jetzt weiß ich es genau.«
    Wir saßen ab. Luke fragte: »Und was machen wir mit ihnen?«
    Ich sah auf die Pferde. Diese standen ruhig. Wir alle ritten Tiere, die an Revolver- und Gewehrfeuer gewöhnt waren und nicht scheuten. In diesem Land war es zu gefährlich, andere Tiere zu reiten, besonders, wenn man immer wieder jagen musste, weil auf jeder Rinderweide Wölfe und anderes Raubzeug umherstreiften.
    Ich deutete auf die Pferde. Hinter ihren Sätteln waren Deckenrollen festgeschnallt, eingewickelt in geteerte Zeltplane. Diese Reiter waren ausgerüstet für jedes Wetter – auch für den Fall, dass sie sich bei einem Schneesturm Schutz suchen mussten.
    Ich sagte: »Wir wickeln sie in ihre Decken und Zeltplanen, binden sie auf ihre Pferde und überlassen es den Tieren, sie heimzubringen.«
    Luke nickte. Und so machten wir uns an die Arbeit.
    Wir jagten dann die Pferde mit ihrer traurigen Last auf der Fährte zurück, die sie im Schnee hinterlassen hatten, als sie herangeritten waren.
    Dann sahen wir Biberzahn an, der immer noch auf seinem gescheckten Mustang hockte und dessen drei Adlerfedern im Wind wippten.
    »Ich reite jetzt sehr zuversichtlich mit euch in den Krieg«, sprach er ruhig. »Denn wir haben tatsächlich eine gute Chance.«
    Wir staunten beide immer wieder, wie gut er unsere Sprache beherrschte.
    »Warum haben wir eine gute Chance? Und warum hatte unser Onkel John sie nicht?« So fragte ich.
    Über Biberzahns Indianergesicht huschte so etwas wie ein Lächeln. Dann sprach er: »King Ernest Bourdelles Reiter sind überall verteilt in vielen Grenzhütten und

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