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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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bügelten, die mein Zimmer aufräumten und die
     mich respektvoll mit
Señorita Maria
anredeten. Um ein Lebenmit einem Chauffeur, der meine Freundinnen und mich zu den nobelsten Clubs fuhr, die es in der vor Leben sprühenden Hauptstadt
     Kataloniens gab. Natürlich hätte meine Familie eine Yacht in der Marina direkt unterhalb der Ramblas oder im Olympiahafen,
     außerdem ein Haus in den Bergen, irgendwo in der Nähe von Vic. All das hätte mir von Rechts wegen zugestanden, denn mein Vater
     gehörte zum spanischen Hochadel, und so gehörte eigentlich auch ich in diese Kreise.
    Stattdessen wohnte ich mit meiner Mutter in besagter Wohnung in Dorsten-Wulfen und musste mich wegen meines langen Namens
     und meiner großen Nase hänseln lassen.
    Mein Selbstmitleid schien sich wie eine große Glocke über mich zu senken. Wie sollte ich das in den kommenden Wochen nur aushalten?
     Ich schüttelte mich, stand auf und lief unruhig in der Wohnung auf und ab. Sergeant Pepper sprang aus seinem Korb und lief
     begeistert neben mir her. Vielleicht ist das eine gute Idee, dachte ich, und griff nach Jacke und Mütze. Leider war das Wetter
     immer noch viel zu kalt für die Jahreszeit, aber zum Glück waren Mützen in diesem Frühjahr total angesagt. Natürlich sahen
     sie nicht mehr aus wie die Mützen meiner Kindheit. Die Mütze, die ich über meine kranken Ohren zog, war ein Designerstück
     aus Paris und passte sowohl farblich als auch vom Stil zu dem Kurzmantel, der mit der denimblauen, klassischen Jeans von
7 for all Mankind
harmonierte, die ich zwei Wochen zuvor in London erstanden hatte. Secondhand – aber der Gebraucht-Look war ja erfreulicherweise
     gerade total in. Ein paar Sneakers, die farblich zur Mütze passten, die Sonnenbrille auf die Nase, und schon konnte es losgehen.
     Immerhin quälte sich die Maisonne trotz arktischer Temperaturen ab und zu durch einen milchigen Wolkenschleier,und Sergeant Pepper tobte aufgeregt um mich herum. Mal sehen, was es Neues auf der Kö gab.
     
    Okay, Sergeant Pepper war nicht glücklich. Die Kö ist nicht sein Revier. Ständig musste ich ihn ermahnen, die Leine hielt
     ich ganz kurz, damit er nicht hinter jedem winzigen Nacktpinscher herlief, der sich ängstlich an die Stilettos seines Frauchens
     schmiegte. Auf diese Weise konnte ich mich nicht auf die Schaufenster konzentrieren. So ging ich lediglich die Hälfte der
     Kö hinauf, an Armani war ich vorbei, ohne es überhaupt bemerkt zu haben, von Ermenegildo Zegna, den ich wegen des klingenden
     Namens liebe, sah ich nur einen Hosenaufschlag, Chanel, Gucci, Joop und Prada registrierte ich nur aus dem Augenwinkel. Dann
     gab ich auf. Niedergeschlagen machte ich kehrt, denn ich hatte feststellen müssen, dass der weite Fußweg mich auch körperlich
     erschöpft hatte. Ich war nass geschwitzt, als ich endlich wieder im Penthouse ankam. Die Erkältung, die Ohrenentzündung und
     die diversen Medikamente hatten mir doch nachhaltiger zugesetzt, als vermutet. Ich gab Sergeant Pepper sein abgemessenes Abendessen,
     hielt seinem treuen Blick, mit dem er um mehr bettelte, stand, schaute noch eine Stunde fern und ging früh schlafen. Mein
     Gott, was für eine grässliche Aussicht auf zehn Wochen Langeweile.
     
    Die folgenden beiden Tage verbrachte ich mit meinen Zeitschriften und mit Sergeant Pepper auf der Couch. Langsam, aber sicher
     lernte ich ihn besser kennen und kapierte nun, was er von mir wollte, wenn er sich auf den Rücken warf oder an der Haustür
     kratzte oder an mir hochsprang. Ich maß sein Futter weiterhin sorgfältig ab, ging regelmäßig mit ihm Gassi und begann sogar,
     mit ihm zu reden.Gott, wie peinlich. Trotzdem spürte ich die Langeweile jetzt, nachdem es mir gesundheitlich langsam besserging, immer stärker.
     So war es kein Wunder, dass ich immer häufiger einen kurzen Blick zu dem blauen Laptop warf und schließlich mit einem Seufzen
     nach dem Gerät griff. Ich schaltete es ein, stellte eine Internetverbindung her und gab, wie immer, wenn ich online gehe,
     als Erstes den Namen meines Vaters in die Suchmaschine ein.
    Der erste Treffer zeigte ihn neben seiner neuen Yacht, die gerade von einer spanischen Schauspielerin getauft wurde. Aha,
     sein neues Spielzeug. Die Yacht. Eine Zwanzig-Meter-Yacht von North Wind, dem spanischen Nobel-Bootsbauer aus Sant Andreu
     de la Barca. Weitere Fotos zeigten meinen Vater an Bord des Bootes, hinter dem Steuerrad, an der Reling, am Mast und so weiter.
     Es hätte auch eine

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