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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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und nicht ein etwas übergewichtiger, verschlammter Tollpatsch.
    »’tschuldigung, ich wollte dich nicht erschrecken. Und dich auch nicht«, sagte eine Stimme hinter mir. Eine sehr haarige Hand
     ließ meinen Arm los und tätschelte Sergeant Peppers Kopf. Der ließ sich das gefallen und hob den Kopf, sodass die Hand ihm
     nun das weiche Fell unter dem Kinn kraulen konnte. Genüsslich blinzelten die Hundeaugen an mir vorbei. Ich hatte inzwischen
     meine Beine und die Leine entwirrt und drehte mich langsam um.
    Offenbar hatte es eine Sicherheitslücke im Neandertalermuseum gegeben, war mein erster Gedanke, denn eines der lebensgroßen
     Urmenschmodelle war ausgebüxt und zog Sergeant Pepper gerade an den Ohren. Der zottelige rote Bart verbarg den unteren Teil
     des Gesichts, wuchernde Augenbrauen den oberen. Als der Höhlenmensch sich aufrichtete, stellte ich fest, dass er deutlich
     größer war, als ich unsere Vorfahren in Erinnerung hatte. Ich schätzte ihn auf einen Meter neunzig. Seine Kleidung bestand
     aus einer schwarzen Lederhose mit Bändchen an den Seiten, einem roten Flanellhemd und einer schwarzen Lederweste. Er wog mindestens
     hundertfünfzig Kilo.
    »Also, alles klar?«, fragte er Sergeant Pepper.
    »Bei ihm schon, danke«, entgegnete ich spitz.
    Er gab dem Hund noch einen Klaps, drehte den Kopf und hob den Blick. »Und bei dir?«
    »Sie haben mich erschreckt.«
    »War nicht meine Absicht, ehrlich. Du sahst nur so, hm, unter die Räder gekommen aus.«
    Ich spürte, wie mir die Tränen in die Augen stiegen. »Sehr charmant«, zischte ich und nahm Sergeant Peppers Leine etwas straffer.
     Der schenkte mir keinerlei Beachtung, sondern stupste den Kerl an, damit er ihn weiter kraulte.
    »Hast du Desinfektionsmittel zu Hause?«
    Er zeigte auf mein aufgeschlagenes Knie, ich zuckte die Schultern. Keine Ahnung, was Sabine in ihrer Hausapotheke hatte.
    »Tetanusimpfung?«
    Ich nickte. Mit Impfungen war ich mehr als ausreichend versorgt.
    »Ich kann dir die Wunde desinfizieren und verbinden. Ich bin Sani.«
    Ich wollte schon ablehnen, wollte nur weg hier, weg von der Straße, in die schützende Anonymität der Wohnung, wo mich niemand
     in meinem Zustand sehen konnte, ab unter die Dusche, den Dreck und die Schmach abwaschen. Allerdings wusste ich genau, dass
     mir garantiert wieder schlecht werden würde, wenn ich die Wunde selbst versorgen müsste. Ich hatte es einfach überhaupt nicht
     mit Blut und Dreck und solchen Dingen. Auch wenn der Typ aussah wie ein Pferdemetzger, sein Angebot war nicht zu verachten.
     Dabei merkte ich, wie mir schon wieder ganz schwummerig zumute wurde.
    »Hoppla!«
    Die riesigen Hände griffen wieder zu, um mich vor dem Umkippen zu bewahren. »Komm.«
    Die Hände drehten mich in Richtung einer offen stehenden Tür, die in eine Kneipe führte. »Eckkneipe« stand in grüner Schrift
     auf einem weißen Schild über dem Eingang. Ach, du lieber Himmel. Ich hasse deutsche Kneipen. Sie sind laut, dunkel, stinken
     nach Rauch und werden von seltsamen Menschen bevölkert. Im Moment allerdings war jeder Widerstand zwecklos, ich wurde einfach
     hineingeschoben.
    Drinnen war es düster, still und leer.
    »Setz dich hierher«, knarzte der Neandertaler, drückte mich auf einen Stuhl und stellte einen Napf mit Wasser fürSergeant Pepper neben meine Füße. Dann warf er die Espressomaschine an und verschwand durch eine Schiebetür nach hinten.
    Der Espresso war für mich und wurde mit einem Schuss Cognac und drei Löffeln Zucker serviert. »Ich mag keinen süßen   …«
    »Das ist Medizin, die muss nicht schmecken.«
    Der Neandertaler hielt eine Schüssel mit heißem Wasser, ein blütenweißes Handtuch, eine Schere und einen Verbandskasten in
     der Hand. Er kniete sich vor mich und begann, das Hosenbein von unten aufzuschneiden. Auch egal, die Hose war sowieso hinüber.
     Dann säuberte er vorsichtig die Wunde, während ich mich bemühte, nicht hinzusehen. Der Espresso wärmte und entspannte mich,
     Sergeant Peppers Kopf auf meinem rechten Oberschenkel tröstete mich, und ich blickte mich zögernd um.
    Es gab sechs kleine Tische aus hellem Holz und eine lange, ebenfalls helle Theke. Der Fußboden bestand aus dunklen Dielen,
     die Wände waren vermutlich in einem hellen Orange gestrichen, was aber kaum zu erkennen war, da praktisch überall Fotos hingen.
     Die meisten waren Schwarz-Weiß-Bilder aus einer Zeit, als die Zugmaschinen der öffentlichen Verkehrsmittel noch Hafer fraßen.
     Männer mit

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