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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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Wie viele Magazine haben ihre eigenen Trendscouts,
     die derartig in der Welt herumjetten?«
    »Vor ein paar Jahren hätte ich dir die Frage auf Anhieb beantworten können«, sagte der Stehkragen, »aber heute ist das nicht
     mehr so leicht. Die asiatischen Magazine schießen wie Pilze aus dem Boden, und einige haben innerhalb des ersten Jahres schon
     Millionenauflagen.«
    »Sie bloggt auf Deutsch, also wird sie nicht gerade für die Chinesen arbeiten«, entgegnete Susan. »Ich werde es rauskriegen«,
     wiederholte sie grimmig. »Und dann wollen wir mal sehen, wie wichtig Millie wirklich ist.«
     
    Ich schlief schlecht und wachte am Samstagmorgen um fünf Uhr auf. Grässlich. Selbst Sergeant Pepper schnarchte noch selig
     in seinem Korb. Das Einzige, was man zu dieser Zeit tun kann, ist bloggen. Also setzte ich mich wieder vor meinen Rechner
     und beantwortete Style-Fragen.
     
    Millie’s Magazine – 7.   Juni
    Frage: Ist es uncool, mit Gipsbein gesehen zu werden?
    Millie: Weißer Gips ist uncool. Lassen Sie sich einen farbigen Gips anlegen, oder, sofern Sie einen weißen haben, malen Sie
     ihn mit Lebensmittelfarbe an. Wenn Sie jung, weiblich, ungebunden, hübsch und mutig sind, tragen Sie ein Strumpfband auf dem
     Gips.
     
    Frage: Ich habe einen wichtigen Geschäftstermin und einen riesigen Pickel auf der Nase. Was soll ich tun?
    Millie: Sagen Sie den Termin ab.
     
    Frage: Ich fliege mit meinem Chef nach Japan. Es ist mein erster Langstreckenflug, und wir fahren direkt vom Flughafen zu
     einer Konferenz. Was soll ich anziehen? Und welche Frisur ist die richtige? Ich dachte an eine Hochsteckfrisur, die etliche
     Stunden in der trockenen Luft gut übersteht.
    Millie: Ziehen Sie auf jeden Fall eine lange Hose an, denn es könnte sein, dass Ihre Fußknöchel anschwellen. Sehr unvorteilhaft.
     Auch die restliche Kleidung sollte vor allem bequem sein. Mit einer Hochsteckfrisur voller Haarklammern kommen Sie nicht durch
     die Sicherheitskontrolle und können den Kopf nicht anlehnen. Das ist auf einer Langstrecke sehr unbequem. Wählen Sie also
     möglichst eine Frisur, die Sie nicht unterwegs auskämmen oder verändern müssen. Ein geflochtener Zopf ist ideal. Trinken Sie
     so viel Wasser wie möglich. Ohne Kohlensäure!
     
    Den Hinweis mit der Frisur nahm ich auf, weil ich es hasse, lange Haare aus den Bordtoiletten klauben zu müssen. Ein bisschen
     Rücksicht auf das Personal sollte man den Fluggästen schon beibringen, fand ich.
     
    Um sieben holte ich Brötchen, denn Jasmin hatte sich angesagt. Ich erwartete sie sehnsüchtig. Es gab etwas, das ich dringend
     mit ihr besprechen musste.
    Als sie endlich kam, erzählte ich ihr ohne Umschweife die Geschichte von dem Betrüger auf meinem Blog-Foto.
    »Wie sieht er aus?«, fragte sie.
    »Du kennst das Foto, aber wir können es ja noch mal   …«
    Jasmin verdrehte die Augen. »Der Polizist, Lulu. Was ist er überhaupt? Kommissar? Inspektor?«
    »Das ist doch völlig egal«, maulte ich. »Hast du nicht zugehört? Ich habe die Polizei angelogen, und jetzt sitze ich in der
     Scheiße.«
    Jasmin nickte. »Habe ich gehört. Also, noch mal: Was ist er, und wie sieht er aus?«
    Ich seufzte, sah aber ein, dass es ohne diese Information nicht weitergehen würde. Ich holte die Visitenkarte: Kommissar Frank
     Stahl. Landeskriminalamt, Dezernat 12.
    »Also, wie sieht er aus?«
    Ich versuchte, den Typ vor mein geistiges Auge zu holen, und zuckte die Achseln. »Durchschnittlich. Er trug ein grässliches,
     billiges Cordjackett mit abgestoßenen Kanten.«
    »Oh, du bist so unsensibel«, rief Jasmin. »Hast du ihm überhaupt ins Gesicht geschaut?«
    »Halt die Klappe und hör zu«, erwiderte ich genervt.
    Dann erläuterte ich ihr meinen Plan.
     
    Wir arbeiteten drei Stunden, bis wir das Gesicht des Betrügers aus dem Foto ordentlich ausgeschnitten und aufgehellt hatten.
     Jasmin schaffte es, das Bild auf ihr Handy zu laden, dann texteten wir die SMS.
Gesucht! Infos über Aufenthaltsort. Mann nicht ansprechen, er ist gefährlich. Bitte verbreiten. Jede Spur zählt. J.
    Wir schickten die Nachricht mit dem Bild des Betrügers an alle Kolleginnen und Kollegen, sowohl die Flugbegleiter als auch
     die Boden-Crews. Dann hockten wir auf dem Sofa und überlegten uns, was wir tun würden, wenn ihn wirklich jemand sehen sollte.
     Sollte ich Stahl anrufen? Oder würde er einen anonymen Hinweis bekommen? Jasmin lief zur Hochform auf.
    »Wir könnten ihm einen Zettel in die Jackentasche

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