Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
Vom Netzwerk:
durch wie mit dem »The Top Hop« und wartete auf weitere
     Details.
    Details kamen keine. Stattdessen die Aufforderung, einen Treffpunkt für die nächste oder übernächste Woche innerhalb Europas
     vorzuschlagen. Mr.   Hunter käme dann gern, um Einzelheiten mit mir zu besprechen.
    Mist.
     
    Ich war noch unentschlossen, wie ich darauf reagieren sollte, als es an der Tür klingelte. Jasmin!
    »Ich glaube nicht, dass ich dich jemals wieder sehen will«, sagte ich und wollte die Tür schließen.
    Jasmin lachte. »Ich liebe es, wenn du diesen Tonfall draufhast.«
    »Du hast mich total bloßgestellt und lächerlich gemacht«, sagte ich.
    »Überhaupt nicht«, entgegnete sie, immer noch lachend. »Das hast du ganz allein geschafft.«
    »Danke. Leb wohl.« Ich versuchte, die Tür zuzuschlagen, aber Jasmin drängte bereits an mir vorbei in die Wohnung. Natürlich
     kam auch Sergeant Pepper gleich schwanzwedelnd angerannt und ließ sich genüsslich von ihr kraulen. Ehrloser Köter.
    »Ach, Lulu, nun reg dich ab. Du hast dich nicht blamiert. Du sahst großartig aus, du hast wunderbar getanzt, und Thomas hat
     mir in den letzten zwei Stunden sechs SMS geschrieben, weil er deine Handynummer haben will. Ich sage dir, das hast du der
     Muschel zu verdanken.«
    »Genau. Diese Zaubermuschel beschwört Katastrophen herauf, weil du sie gegen jedes Gesetz aus ihrer natürlichen Umgebung entfernt
     und nach Deutschland geschmuggelt hast.«
    »Ist es eine Katastrophe, wenn sich ein netter, gut aussehender Mann für dich interessiert?«
    »Du wirst ihm meine Telefonnummer nicht geben, sonst bringe ich dich eigenhändig um.«
    »Er sagt, du seist heute Morgen ohne Abschied gegangen.«
    Ich ließ mich auf das Sofa fallen und schlug die Hände vors Gesicht.
    »Dabei ist doch gar nichts passiert!«
    Ich nahm die Hände herunter und starrte Jasmin fassungslos an.
    »Aber deshalb bin ich ja gar nicht hier«, rief sie, schon wieder lachend. »Dein Betrüger ist aufgetaucht.«
     
    Sie zeigte mir die SMS von einer Kollegin, die ich nur entfernt kannte. »Mr.   X war vor ca. 2   Wochen in Salamanca.«
    Mein Groll gegen Jasmin war sofort vergessen. »Was machen wir jetzt?«, fragte ich aufgeregt.
    Jasmin zuckte die Schultern. »Willst du deinem Kommissar diese Nachricht so weiterleiten?«
    »Erstens ist er nicht mein Kommissar   …«
    Jasmin grinste schon wieder.
    »Und zweitens   … wo soll er da anfangen zu suchen?«
    »Stimmt.«
    Jasmin wählte die Antwortfunktion und schrieb: »Name? Hotel? Details?«
    Während wir auf die Antwort warteten, zog Jasmin ein Buch aus der Kängurutasche ihres Kapuzenshirts, legte es auf den Tisch
     und sagte betont unauffällig: »Ich habe dir mal was zum Lesen mitgebracht. Für einsame Stunden.«
    Ich drehte es so herum, dass ich den Titel lesen konnte. »›Göttin oder Geliebte – welche Frau willst du sein?‹, von Vanessa
     Goodheart.«
    »Was zum Teufel ist das?«
    »Ein Frauen-Schrägstrich-Beziehungs-Schrägstrich-Sex-Ratgeber. Na ja, so was in der Art.«
    Ich starrte sie an.
    »Du solltest ein bisschen lockerer werden«, fuhr sie ungerührt fort. »Du siehst gut aus, hast einen tollen Geschmack und echt
     Stil, aber du bist absolut unnahbar, weil du ständig Angst hast, die Kontrolle zu verlieren.«
    Ich konnte das Wort Kontrolle in Verbindung mit meinem Charakter nicht mehr hören. »Blödsinn.«
    »Du hattest beim Essen im Dunkeln keinen Spaß, weil du Angst um deine Klamotten hattest. Du hast getanzt wie ein britischer
     Stockschirm, weil du Angst um deine Frisur hattest. Und du hast Thomas das halbe Ohrläppchen abgerissen, als er dich ausziehen
     wollte, um dich zu duschen.«
    Ich holte tief Luft. »Warum wollte er mich   …«
    »Weil du dir den letzten Cocktail über den Kopf geschüttet hast.«
    Ich rollte mich auf der Couch zusammen und hoffte auf einen blitzschnellen, schmerzfreien Tod. Nicht einmal dieser letzte
     Wunsch wurde mir erfüllt.
    »Du solltest dir irgendwann überlegen, ob du bewundert oder geliebt werden willst«, flüsterte Jasmin mir ins Ohr.
    Nanu, das klang beinahe philosophisch. Und das von Jasmin? Was war denn mit ihr passiert? Ich war so erstaunt, dass ich fast
     vergaß, beleidigt zu sein.
    »Was   …«, begann ich, wurde aber von ihrem Handy unterbrochen.
    »Hotel Alameda Palace«
    Jasmin grinste mich an. »Ich glaube, jetzt solltest du den gut aussehenden Herrn Kommissar in dem grässlichen Cordjackett
     doch mal anrufen.«
     
    Millie’s Magazine – 25.

Weitere Kostenlose Bücher