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Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen

Titel: Blogging Queen - Profijt, J: Blogging Queen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Profijt
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Leistungssport, und die Liebe ist es auch nicht. Wer will Sex haben mit einer Frau, die verbissen
     nach Perfektion strebt? Da hat doch jeder Typ Angst, diesem Anspruch nicht gerecht zu werden.«
    »Ich nehme ein Taxi«, sagte ich zu Jasmin.
    »Kommt nicht infrage«, entgegnete sie und griff nach meinem Handgelenk. Sie konnte verdammt hart zugreifen. Kunststück, bei
     fünf Brüdern. »Du bleibst.«
    »Genau«, sagte Jake. »Heute Abend bekommst du eine kostenlose Lebens- und Sexberatung, für die andere Leute viel Geld bezahlen
     würden.«
    »Ich will überhaupt keine Beratung, und schon gar nicht von dir«, sagte ich.
    »Doch.« Jake lachte. »Es wird der Tag kommen, an dem du mir dankbar bist.«
    »Niemals.«
     
    Die Bar, in der wir landeten, war laut und schrill. Die Cocktails hatten Namen wie Papageiennektar (Pink Grapefruit, Ananas
     und Absinth), Tautropfentrank (Rum mit Limetten- und Zuckerrohrsaft) und Diebesgrüße aus Moskau (Wodka – weitere Zutaten
     je nach Angebot). Jake und Jasmin blieben nach wildem Probieren bei den Papageien hängen, Thomas schlürfte Tautropfen, und
     ich trank Wodka – was sonst noch drin war, war mir sowieso egal.
    »Okay, jetzt machen wir dich locker«, sagte Jake gegen Mitternacht und befreite sich aus Jasmins Umklammerung.
    Ich hatte Thomas dabei beobachtet, wie er mit allen verfügbaren Frauen tanzte. Er tanzte verdammt gut. Mich hatte er kein
     einziges Mal gefragt.
    »Steh auf und leg mir die Arme um den Hals«, verlangte Jake.
    »Nie im Leben.«
    Zwei Minuten später lehnte ich an seiner zugegebenermaßen stattlichen Brust und fragte mich zum zweiten Mal, wo ein solch
     ungehobelter Klotz einen so guten Geschmack in Sachen Rasierwasser hernahm. Vermutlich war der Duft das Geschenk einer Verflossenen,
     und er brauchte es einfach auf.
    Jake legte mir die Hände auf die Hüften und begann, sich im Takt der Musik zu wiegen. Mir war jede Berührung meiner viel zu
     ausladenden Hüften unangenehm, daher versuchte ich, mich aus seiner Umklammerung zu befreien. Vergeblich.
    »Ich tanze nie«, sagte ich.
    »Darauf wäre ich nie gekommen.« Er grinste. »Ich dachte, ich hätte mich einfach vergriffen und statt der schönen Lulu das
     Weinregal gepackt.«
    »Blödmann.«
    Seine Hände glitten etwas höher und kitzelten mich. Ich zappelte und bog mich, um sie abzuschütteln, und musste gegen meinen
     Willen lachen.
    »So ist’s gut«, rief Jake. »Das ist Tanzen!«
    Er befahl mir, die Augen zu schließen, die Hände auf seine Hüften zu legen, dann sollte ich die Hände auf meinen Kopf legen
     (was ich widerwillig tat, da ich mit weiteren Kitzelattacken rechnete, die aber erfreulicherweiseausblieben) und mitsingen, jemand flößte mir noch einen Cocktail ein   … Irgendwann machte ich die Augen auf und stellte fest, dass ich nicht mehr mit Jake tanzte, sondern mit Thomas.
    »Du lernst schnell«, flüsterte er in mein Ohr.
    Neben uns tanzten Jake und Jasmin eng umschlungen.
    Danach riss meine Erinnerung ab.
     
    Sie kam auch nicht wieder, als ich am nächsten Morgen in einem Bett aufwachte, das nicht meins war. Macht nichts, dachte ich
     mir, ich schlafe schließlich nicht in meiner Wohnung, sondern in Sabines. In diesem beruhigenden Bewusstsein dämmerte ich
     wieder weg.
    Beim nächsten Aufwachen wurde die Umgebung etwas klarer, und ich konnte der Erkenntnis, nicht in meinem eigenen Bett zu liegen,
     eine höchst irritierende Feststellung hinzufügen: Das Bett, in dem ich lag, stand auch nicht in Sabines Wohnung.
    Ich öffnete versuchsweise beide Augen gleichzeitig, was die Vorteile des dreidimensionalen Sehens mit sich brachte. Ich lag
     in einem einzigen, riesigen Raum, der Schlafzimmer, Wohnzimmer und Küche in einem war, wie ich mit einer vorsichtigen Drehung
     des Kopfes feststellte. Das Bett stand auf einem Podest und hatte einen Stoffhimmel. Und ich lag nicht allein darin. Neben
     mir lag Thomas.
    Er schlief auf dem Rücken, mit offenem Mund. Splitterfasernackt. Wie ich. Auf dem Nachttisch neben mir lagen ungefähr dreißig
     Haarklammern, mein Haar fühlte sich stellenweise feucht an.
    Voller Panik wühlte ich mich aus dem verknoteten Bettzeug, ließ mich auf den Boden fallen, kroch auf allen vieren vom Bett
     weg, fand meine Kleider, die auf mehreren Stuhllehnen ausgebreitet hingen und zum Teil noch klammwaren, zog mich an und verließ die Wohnung. Ich hatte nicht den Schimmer einer Ahnung, wo ich mich befand.
     
    Nach ein paar Minuten Fußweg in die Richtung, die

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