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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Augäpfel buchstäblich hervor.
Dies schien mir der richtige Zeitpunkt, ihr meine Dienstmarke zu zeigen, bevor
sie mich für einen professionellen Lustmörder hielt. Ich erzählte ihr, daß
Thorpe ermordet worden sei und daß die Bilder über seinen Unterkörper
ausgebreitet gewesen seien. Irgendwie beruhigte sie das soweit, daß sie den
Rest der Fotos ansehen konnte.
    »Das ist sie!« quiekte sie
plötzlich. »Die Rothaarige mit — mit...«
    »Der Hochfrisur?« sagte ich
hilfsbereit.
    »Ja.« Diesmal war ihr Geschnaube mehr emotionell als chronisch. »Ich weiß nicht,
wie eine Frau mit Selbstachtung dazu kommt, so — na ja — so Modell zu stehen.«
    »Wann war es, als sie das Bild
kaufte?«
    »Ungefähr vor drei Monaten,
glaube ich.«
    »Die Galerie muß doch
irgendwelche Unterlagen dafür haben«, sagte ich, »einschließlich ihres Namens
und ihrer Adresse.«
    »Natürlich!«
    »Irgendwann mal, wenn Dumas
nicht da ist, wäre es mir recht, wenn Sie sich über die näheren Umstände des
Verkaufs informieren und sie mir mitteilen würden.« Ich gab ihr eine Karte.
»Rufen Sie mich jederzeit an; und wenn Sie schon dabei sind, überprüfen Sie
doch bitte die anderen Verkäufe von Thorpe-Bildern ebenfalls.«
    »Ich habe nichts dagegen,
Lieutenant.« Sie drehte die Karte nervös zwischen den Fingern. »Aber Sie
könnten auch Mr. Dumas jetzt sofort danach fragen.«
    »Arbeiten Sie gern hier?«
fragte ich leichthin.
    »Es ist herrlich!« Ihre Augen
glänzten begeistert. »Ich bin schon immer verrückt auf moderne Kunst gewesen
und...«
    »Ich habe das starke
Empfinden«, unterbrach ich sie, »daß Sie, wenn Dumas jemals herausfindet, was
Sie mir eben erzählt haben, nicht mehr hier arbeiten werden.«
    »Oh!« Sie biß sich auf die
Unterlippe. »Sie meinen, er ist verdächtig?«
    »Ich glaube, daß er etwas zu
verbergen hat, und Sie haben es gerade für mich aufgedeckt.«
    »Irgendwann demnächst muß ich
wohl endlich lernen, meine große Klappe zu halten«, sagte sie verbittert.
    »Vielleicht können Sie die
Unterlagen durchsehen, während er zum Lunch weg ist.«
    »Vermutlich.« Sie gab mir die
Fotos zurück und seufzte tief. »Wissen Sie, was mich bei all dem am meisten
wurmt? Wenn ich mich nackt auszöge und als Akt für einen Maler Modell stehen
würde, so würde er vor Lachen sterben!«

VIERTES KAPITEL
     
    E s dauerte ungefähr eine Stunde,
bis meine Scheinwerfer wieder in Ordnung waren; und ich beschloß, nicht in der
Nähe zu sein, wenn der Sheriff die Rechnung bekam. Zum Lunch nahm ich ein
Steak-Sandwich und drei Tassen Kaffee zu mir, wonach ich das Gefühl hatte, den
Rest des Tages vielleicht überstehen zu können. Selbst die grüne Welt, die ich
durch meine dunkle Brille betrachtete, hatte etwas an Trübseligkeit verloren.
    Annabelle Jackson, die
Sekretärin des Sheriffs und der Stolz des Südens, stand über die unterste
Schublade eines Karteischranks gebeugt, als ich ins Vorzimmer trat. Der
prächtige Anblick, der sich mir durch reinen Zufall bot, war eine völlige Rechtfertigung
ihres Minirocks. Sie richtete sich schnell auf und fuhr mit einem feindseligen
Schimmer in den porzellanblauen Augen zu mir herum. Ich stellte fest, daß ihr
honigblondes Haar zu einer ordentlichen Kappe gelegt war, die sich den Konturen
ihres Kopfes anpaßte , und zarte Ponyfransen hingen
ihr fast bis zu den Brauen herab.
    »Ich bin ganz hin von der neuen
Frisur, Honiglämmchen«, sagte ich anerkennend.
    »Dahin haben Sie aber vor einem
Augenblick noch gar nicht gestarrt«, fauchte sie.
    »Woher wissen Sie das?« sagte
ich verwundert.
    »Ich habe förmlich gespürt, wie
Ihre Augen Brandlöcher in mein...« Sie schloß fest den Mund.
    »Pulverblaues Höschen gebohrt
haben!« endete ich hilfreich. »Ich habe es nicht einmal bemerkt.«
    Ihr Gesicht wurde knallrot. »Al
Wheeler, Sie sind so ziemlich der widerwärtigste Mann, den ich je in meinem
Leben kennengelernt habe.«
    »Und sexy außerdem«, sagte ich
mit selbstzufriedener Stimme. »Wo ist der Sheriff.«
    »Weg!« Sie setzte sich an ihren
Schreibtisch und begann bösartig auf die Schreibmaschine einzuhämmern.
    »Wie steht’s mit Sergeant
Polnik?«
    Das Klappern verstummte einen
Augenblick. »Er hat Sie heute vormittag gesucht, aber
Sheriff Lavers hat ihn weggeschickt, um das Thorpesche Haus zu durchsuchen.«
    »Das habe ich gestern nacht schon getan«, sagte ich entrüstet.
    »Deshalb hat er vermutlich
Polnik noch einmal hinausgeschickt.« Sie lächelte mir süß und

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