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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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rebellierte leicht, als ich vorsichtig aufstand. »Ich muß
irgendwohin gehen«, murmelte ich, »und etwas tun, das mich diese ganze
unaussprechliche Unterhaltung vergessen läßt.«
    »Der Sheriff wird um vier Uhr
zurückerwartet.« Sie hob fragend die Brauen? »Soll ich ihm etwas ausrichten,
Al?«
    »Sagen Sie ihm, ich sei
hinausgefahren, um in Polniks durchsuchtem Haus
nachzusuchen«, sagte ich. »Und fragen Sie ihn, ob er am Ankauf schmutziger
Bilder interessiert sei.«
     
    Das Haus in Valley Heights war
im Cape-Code-Stil gebaut, groß und altmodisch; und vermutlich würde der
Besitzer über die benachbarten, auf zwei Ebenen gebauten Heime lachen, sobald
der erste Schneesturm Südkalifornien heimsuchte. Ich parkte den Healey am
Straßenrand und ging die breite Zufahrt zur vorderen Veranda hinauf. Der Klang
des Türgeläuts erschütterte die Stille des trägen Nachmittags. Ungefähr fünf
Sekunden später wurde die Tür aufgerissen, und ein großer Bursche stand da und
glotzte mich an.
    Er mußte Anfang Vierzig sein,
schätzte ich, ungefähr so groß wie ich, aber wesentlich schwerer. Sein dichtes
schwarzes Haar war am Grauwerden, was aber seine Männlichkeit nicht beeinträchtigte
— überall unter dem Trikothemd bauschten sich Muskeln — , und sein finsteres
Gesicht verriet mir, daß ich ebenso willkommen war wie der Tod und die Steuern.
    »Verdammt noch mal!« brüllte
er. »Kann denn ein Mensch in seinem eigenen Haus nicht mal Ruhe und Frieden
haben?«
    Ich hielt das für eine
rhetorische Frage; und so erklärte ich ihm, wer ich sei und daß ich Mrs. Lloyd
sprechen wolle. »Wozu, zum Teufel?« wollte er wissen.
    »Um ihr ein paar Fragen zu
stellen«, sagte ich milde. »Eine reine Routineangelegenheit.«
    »Ich bin Herman Lloyd, ihr
Mann«, bellte er. »Lassen Sie den Quatsch mit der Routineangelegenheit! Ich
möchte wissen, was los ist.«
    »Was soll denn los sein,
Herman?« Die Gestalt einer Frau erschien hinter ihm.
    »Dieser Bursche behauptet, er sei Polizeilieutenant und wolle dir ein paar Fragen
stellen«, sagte Lloyd zu ihr. »
    Warum bittest du ihn dann nicht
herein?« Ihre Stimme war liebenswürdig und sachlich.
    »Weil er, verdammt noch mal,
mir nicht sagen möchte, was, zum Teufel, das alles zu bedeuten hat, deshalb!«
bellte er.
    »Aber mir wird er’s sagen«,
erklärte sie geduldig. »Und ich erzähle dir’s hinterher. Warum gehst du nicht
und beendest das, was — na ja — was immer du vorher getan hast?«
    Seine grauen Augen spiegelten
seine Enttäuschung wider, als er mich ein paar Sekunden lang wild anstarrte,
sich dann umdrehte und ins Haus zurückstapfte.
    »Bitte kommen Sie herein«,
sagte die Frau mit amüsierter Stimme. »Aus irgendeinem Grund glaubt Herman,
sein Privatleben sei an den Tagen, an denen er das Büro schwänzt, geheiligt.«
    »Es macht mir nichts aus«,
sagte ich, während ich in den Eingangsflur trat. »Ich arbeite in einem
unbeliebten Beruf, Mrs. Lloyd.«
    »Wir können uns hier
unterhalten.« Sie öffnete eine Tür, die ins Wohnzimmer führte. »Lieutenant...«
    »Wheeler«, sagte ich.
    Die Glaswand erlaubte dem
glänzenden Sonnenlicht, ins Zimmer zu strömen, so daß ich nach der
verhältnismäßigen Dunkelheit draußen im Flur blinzelte. Natalie Lloyd wandte
sich mir, als sie die Mitte des Zimmers erreicht hatte, mit höflichem Lächeln
zu. Ihre schwere Seidenbluse war mit abstrakten roten und blauen Kringeln
gemustert, und die dämmerblaue Seidenhose saß so hervorragend, daß sie
maßgeschneidert sein konnte. Sie blieb mit gestrafften Schultern stehen, so daß
die melonenförmigen Brüste hervortraten, ihre Hände ruhten beiläufig auf den
knabenhaften schmalen Hüften, und ich hatte wieder einmal das alte
Voyeurs-Gefühl; selbst die hochgetürmte Frisur war unverändert.
    »Weshalb wollen Sie mich
sprechen, Lieutenant?«
    »Ich glaube, es ist nicht eben
die freundlichste Art, Ihnen das beizubringen«, sagte ich. »Aber sie erspart
Ihnen, ein Bündel unnötiger Lügen zu erzählen. Glenn Thorpe ist gestern nacht ermordet worden, und sein Mörder hinterließ
vier über seinen Körper gebreitete Porträts.« Ich nahm die Fotos heraus und gab
sie ihr.
    Fünf Sekunden später war alle
Haltung und Eleganz verschwunden, und sie war nichts weiter als eine
außerordentlich verängstigte Frau. Sie sank in den nächsten Sessel, und in
ihren saphirfarbigen Augen lag ein gequälter Ausdruck, als sie den Kopf hob.
    »Was soll ich bloß Herman
sagen?« flüsterte sie. Dann kam

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