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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Augen.
»Vielleicht empfinden Sie wirklich so. Gelüstet Ihnen wirklich nach meinem
Körper, Al?«
    »Meine Lust ist stärker als wir
beide, Liz«, sagte ich.
    »Ist es nicht nur die Lust nach
irgendeiner Frau, sondern eine sehr spezielle Form der Lust nach mir?«
    »Sie entwinden die richtigen
Worte geradewegs meinem Mund.«
    »In diesem Fall«, schnurrte
sie, »werde ich Ihre Frage beantworten.«
    »Das freut mich«, fauchte ich.
»In weiteren zehn Sekunden hätte ich nämlich glatt vergessen, was, zum Teufel,
ich Sie überhaupt gefragt habe.«
    »Die Antwort ist, überzeugen
Sie sich selber«, murmelte sie.
    Damit stand sie auf, drehte
sich langsam um und stellte sich mit durchgebogenem Rücken vor mich hin. Ich
sprang hoch, als ob die Couch ein Trampolin wäre, und zog den Reißverschluß bis
hinunter zum Ansatz ihrer Sitzfläche. Dann zog ich ihr den Anzug über die
Schultern hinab, bis ihre Arme frei waren; und sie zog ihn vollends
bereitwillig bis zu den Knöcheln hinab. Ich wartete, bis sie herausgetreten
war, ergriff dann ihre Arme und drehte sie zu mir um. Die Antwort auf meine
Frage war verblüffend negativ. Sie gab einen langen, bebenden Seufzer von sich
und fiel beinahe in meine Arme. Ihre Lippen preßten sich weich und voller Eifer
gegen die meinen, während ihre Zunge schnelle Forschungsarbeit leistete. Ich
ließ meine Hände über ihre Flanken herabgleiten und umspannte dann kräftig ihr
straff gepolstertes Hinterteil. Lange Zeit standen wir wie ineinander
verschmolzen da, dann legte sie den Kopf ein bißchen zurück.
    »Zu diesem Zeitpunkt, Al
Wheeler«, sagte sie mit kehliger Stimme, »möchte ich behaupten, daß von Neigung
zu Ambivalenz keine Rede sein kann.«
    »Und die einzig funktionierende
Beziehung muß eine pragmatische sein«, murmelte ich. »Stimmen Sie da per se
nicht mit mir überein?«
    »Per se, ja«, flüsterte sie.
»Aber ich beharre nach wie vor darauf, daß die ganze komplexe Struktur
menschlicher Kommunikation so empfindlich ausbalanciert ist«, ihre Hüften
bewegten sich rhythmisch, »daß wir uns ins Schlafzimmer begeben sollten.«
    »Welcher Ort wäre besser für
eine direkte Konfrontation?« pflichtete ich beglückt bei. »Nur noch eine
schnelle ausschließlich pragmatische Frage?«
    »Das Schlafzimmer«, sagte sie
verständnisvoll, »ist zu Ihrer Linken.«

SECHTES KAPITEL
     
    L ieutenant.« Polnik pflanzte
sich mit solcher Entschiedenheit vor mir auf, als ich das Vorzimmer betrat, daß
ich eine bewaffnete Division benötigt hätte, um an ihm vorbeizukommen.
    »Sergeant?« sagte ich höflich.
    »Diese Mrs. Mercer, von der Sie
sagten, ich solle sie nach Hause bringen, um herauszufinden, ob sie wirklich
Mrs. Mercer sei und ob sie wirklich da wohnt...«
    »Ich erinnere mich«, sagte ich
in ermunterndem Ton.
    »Sie ist es, und sie wohnt da«,
sagte er mit düsterer Stimme. »Aber Sie haben sich getäuscht, Lieutenant.«
    »Wirklich?« Ich versuchte
verzweifelt dahinterzukommen, wovon, zum Kuckuck, er sprach, was mir mißlang.
    »Sie sagten, ich würde
vielleicht gar keinen Streifenwagen brauchen, der mich abholt.« Ein bekümmerter
Ausdruck lag auf seinem Cro - Magnon -Gesicht,
während er mich anblickte, wie sein Vorfahr jemanden angeschaut haben mochte,
der einen sitzenden Brontosaurier verfehlt hatte. »Wir waren noch keine zwei Minuten
im Haus, als sie anfing, wie eine Verrückte zu kreischen. Ich mußte den
Streifenwagen sogar vom nächsten Drugstore aus anrufen.«
    »Vielleicht war sie ein bißchen
nervös — aufgeregt?« sagte ich. »Wann fing sie denn zu kreischen und zu
schreien an?«
    »Als ich überprüfen wollte, ob
sie die wirkliche Mrs. Mercer ist, die auf dem Porträt«, brummte er.
»Vielleicht glauben Sie’s nicht, Lieutenant, aber ich habe eine Menge bei der
Zusammenarbeit mit Ihnen gelernt. Subtraktion und all so was.«
    »Und auch Deduktion, jedenfalls
würde mich das nicht überraschen«, sagte ich in bewunderndem Ton.
    »All das Zeug, was Sie mit
Frauenzimmern machen«, pflichtete er bei.
    »Wieso hat’s dann bei ihr nicht
geklappt?« Bei Polnik, das fiel mir ein, mußte man sich an die Stichwörter
halten; das richtige Wort aus dem Morast seiner Äußerungen geangelt, konnte
einem zu plötzlichem Verständnis verhelfen. Ich zuckte zusammen, als mir
aufging, welches dieses Wort gewesen war.
    »Porträt?«
    »Was für ein Porträt?« sagte er
nervös. »Ich sehe kein Porträt, Lieutenant.«
    »Sie sagten, Sie wollten
nachprüfen, ob es sich um die

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