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Blond und gefährlich

Blond und gefährlich

Titel: Blond und gefährlich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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wird.«
    »Seien Sie nicht naiv, mein
Junge.« Er kicherte laut. »Wenn Sie irgendwelche Zweifel hegen, sprechen Sie
mit dem Bürgermeister oder Ihrem Sheriff. Ich nehme an, Sie werden die
Angelegenheit mit meinen Augen betrachten. Sie brauchen mich weit mehr, als ich
sie brauche.«
    Ich schloß sorgfältig die
eichengetäfelte Tür hinter mir und sah seine Sekretärin besorgt dahinter
stehen.
    »Ich werde Sie zu Ihrem Wagen
zurückbegleiten, Lieutenant«, sagte sie. »War Ihre Unterhaltung erfolgreich?«
    »Ausgezeichnet«, sagte ich,
während wir auf den Lift zugingen. »Wir haben ausgesprochen freundschaftlich
miteinander geplaudert.«
    »Bin ich froh!« hauchte sie.
»Dann wird er wohl für den Rest des Nachmittags guter Laune sein.«
    »Er erzählte mir von dem Haus,
das er gekauft hat, als er hierher zog«, sagte ich beiläufig. »Ich bin nicht
sicher, ob ich ihn richtig verstanden habe. — Steht es in Valley Heights?«
    »Falsch verstanden,
Lieutenant.« Sie kicherte.
    »Ich dachte mir schon, daß ein
Mann wie Mr. Hillbrand sich nicht inmitten eines Vororts ansiedeln würde«,
murmelte ich.
    »Er hat das Sternheim-Haus
draußen an der Nordspitze von Paradise Beach gekauft«, sagte sie. »Es ist schön
— wie ein Palast! Ich erinnere mich, daß wir, als ich noch ein Kind war, am
Sonntag daran vorbeizufahren pflegten. Und ich nahm mir immer vor, daß das
einmal das Haus sein müßte, in dem ich leben würde, wenn ich erwachsen bin.«
Sie lachte verlegen. »Haben Kinder nicht dumme Vorstellungen?«
    »Zumindest sind Sie die
Privatsekretärin des Mannes geworden, der dort lebt«, sagte ich. »Ich wollte,
sobald ich erwachsen war, der größte Einbrecher aller Zeiten werden, und jetzt
bin ich Polyp.«
    »Das ist interessant.« Sie
blickte ein paar Sekunden lang nachdenklich drein. »Glauben Sie, daß
irgendwelche unterbewußte Emotionen eine Rolle spielten, als Sie sich
schließlich entschlossen, Polizeibeamter anstatt Verbrecher zu werden?«
    »Klar?« sagte ich. »Angst. Ich
bin nicht schwindelfrei.«
     
    Gegen vier Uhr desselben
Nachmittags kam ich an der Nordspitze von Paradise Beach an. Und das große
weiße Haus ragte vor mir empor wie die Vorstellung eines armen Mannes vom Tadj Mahal . Die Privatstraße war
gespickt von Warnungstafeln und führte zu einem massiven Tor. Ich hupte laut,
und ein paar Minuten später erschien ein großer Bursche in dunkelblauer Uniform
hinter den Torflügeln.
    »Ich komme vom Büro des
Sheriffs«, sagte ich.
    »In so einem schicken Wagen?«
sagte er spöttisch.
    Ich stieg aus, ging zum Tor und
zeigte ihm meine Dienstmarke.
    »Verzeihung, Lieutenant!«
murmelt er. »Was ist los?«
    »Ist der Besitzer des Hauses zu
sprechen?« fragte ich kurz.
    »Erst heute
abend um sieben. Seine Nichte ist da, falls die Ihnen behilflich sein
kann?«
    »Vielleicht kann ich einmal mit
ihr sprechen«, sagte ich, als ob ich noch nicht recht entschlossen wäre.
    »Das ist kein Problem, sie ist
im Augenblick im Swimming-pool draußen. Ich werde Ihnen das Tor aufmachen,
Lieutenant.«
    »Das Haus gehört einem Mann
namens Hillbrand, nicht?« sagte ich beiläufig, und der Torhüter reagierte
sofort. »Ganz recht!« Er senkte vorsichtig die Stimme. »Es liegt doch nichts
gegen ihn vor, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf.
»Vielleicht tun Sie mir einen Gefallen? Wir haben nämlich ein Gerücht gehört,
daß jemand versuchen will, die Nichte zu kidnappen.«
    »Hui!« Er stieß einen leisen
Pfiff aus.
    »Ich persönlich halte das Ganze
für Quatsch.« Ich blinzelte ihm zu. »Aber man muß eben trotzdem der Sache
nachgehen. Ich kann mich ja ein paar Minuten lang mit der Nichte unterhalten
und feststellen, ob sie in den letzten Tagen irgend etwas Ungewöhnliches
bemerkt hat, ohne sie wissen zu lassen, warum, und ohne sie nervös zu machen.
Aber der alte Herr ist sicher wesentlich smarter. Wenn er hört, daß er am
Nachmittag Besuch von einem Polizeilieutenant bekommen hat, wird er das Rathaus stürmen, um herauszufinden, warum.«
    »Ich verstehe Sie, Lieutenant!
Was den Alten anbelangt, so waren Sie überhaupt nicht hier. Ja?«
    »Genau!« sagte ich. »Und danke
schön.«
    »Ungefähr vierhundert Meter
weiter unten führt eine Weggabelung nach links vom Haus weg«, sagte er. »Auf
ihr kommen Sie direkt zum Schwimmbecken.«
    Eine Minute später hielt ich
mit dem Healey neben dem riesigen sternförmigen Schwimmbecken und stieg aus.
Die Gestalt, die am Ende eines Sprungbretts auf der anderen Seite thronte,
blieb

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