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Blonder Kugelfang

Blonder Kugelfang

Titel: Blonder Kugelfang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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sie. »Ich will
nicht zu diesem Mannweib zurück, Rick, sie bringt mich noch um den Verstand.
Stellt mir dauernd Fragen, die ich nicht beantworten kann, und dann schreit sie
mich wieder an. Darf ich noch ein bißchen bei Ihnen bleiben? Nur so lange, bis
sich alles geklärt hat und ich einen neuen Manager gefunden habe, ja?« Langsam
fuhr sie sich mit der Zunge über die Lippen. »Ich mag Männer, falls Sie das
nicht gewußt haben, und einer wie Sie könnte mich weichmachen.«
    »Danke für das verlockende
Angebot«, sagte ich, »aber im Augenblick habe ich nicht einmal die Zeit, es mir
zu überlegen.«
    Ich nahm wieder den Hörer und
rief das Haus in Bel Air an. Tracy antwortete nach dem vierten Rufzeichen.
    »Hier Rick«, sagte ich. »Mir
bleibt keine Zeit zu langen Erklärungen, aber ich bin zu Hause, und Samantha
sitzt bei mir.«
    »Geht es ihr gut?«
    »Prächtig«, antwortete ich. » Heute morgen habe ich noch einmal Sam Heiskell besucht. Mein Eindruck war, daß ich ihn zu sehr eingeschüchtert hatte, als daß
er Bonetto von meinem Besuch erzählen würde; doch
seine Frau hat es für ihn besorgt.«
    »Deshalb werden Marty und Earl
noch einmal bei uns vorbeikommen?« fragte sie mit brüchiger Stimme.
    »Aber sie sollen uns nicht
finden. Packen Sie schnell und kommen Sie hierher. Und bringen Sie lieber auch
ein paar Kleider für Samantha mit. Ihre sind ihr gerade ausgegangen.«
    »Ausgegangen?«
    »Sie hat alles gewaschen, was
sie am Leib trug. Bevor ich kam.«
    »Ist sie wieder high?«
    »Ja.«
    »Sie ist nackt, high und
glaubt, Sie seien der einzige, der ihr helfen kann«, stellte Tracy trocken
fest. »Hab’ ich recht?«
    »Na ja, ich...«
    »Und Sie haben mit ihr
geschlafen. Gut Nacht, Mr. Holman !«
    Damit knallte sie den Hörer
auf. Ich legte den meinen langsamer hin und sagte mir, dies sei eben einfach
nicht mein Tag. Zuerst hetzte mir Mrs. Heiskell die Häscher auf den Hals, dann schaltete Tracy
Nash auf stur. Und ich hatte noch ein drittes weibliches Problem zu lösen. Als
ich mich umdrehte, musterte mich das Problem mit zufriedenem Lächeln.
    »Sie glaubt, wir hätten
miteinander geschlafen, stimmt’s?« fragte Samantha.
    »Stimmt«, knirschte ich.
    »Sie kommt bestimmt nicht«,
meinte sie. »Also brauchen wir uns auch nicht mehr den Kopf zu zerbrechen.«
    »Ich sorge mich mehr wegen
Marty und Earl«, sagte ich.
    »Wegen wem?«
    Ich erzählte ihr von den beiden
und auch, was Tracy und mir letzte Nacht geschehen war. Aber sie stand nur da
und hörte mir mit höflichem Interesse zu.
    »Hat’s Tracy gefallen?« fragte
sie am Ende.
    »Ziehen Sie sich an!«
    »Aber meine Sachen sind noch naß .«
    »Am Körper werden sie schneller
trocknen.«
    Darüber dachte sie nach, dann
zuckte sie die Schultern und verließ das Zimmer. Ich trank ohne Eile aus, und
dann kehrte Samantha zurück — angekleidet. Die feuchte Bluse klebte ihr am
Leib, die Hose hing in nassen Falten herunter. In der Hand trug sie eine
Tasche.
    »Es fühlt sich scheußlich an«,
jammerte sie.
    »Sie werden die Sachen nicht
lange tragen müssen«, tröstete ich.
    Die Hand an ihrem Ellenbogen,
steuerte ich sie zur Tür. Die Hintertür ließ ich unversperrt. Weshalb es Marty
und Earl extra schwermachen? Draußen setzte ich Samantha ins Auto. »Wo fahren
wir hin?« fragte sie.
    »Nach Bel Air«, antwortete ich,
»um Tracy abzuholen. Und dann suche ich eine Bleibe, wo Sie beide gut
aufgehoben sind, bis der Fall erledigt ist.«
    »Für Tracy und mich?« zeterte
sie. »Wir beide zusammen? Schitt , ich wäre lieber
tot!«
    Der Verkehr auf dem Wilshire Boulevard war stark, und Samanthas Gejammer nützte
meiner Konzentration nicht gerade. Als wir das Haus in Bel Air erreichten,
fühlte ich mich, als wäre ich tausend Meilen gefahren. Wortlos stieg Samantha
aus und zum Vorplatz hinauf. Ich folgte ihr mit den Schlüsseln, die Tracy mir
gegeben hatte. Sie saß im Wohnzimmer mit dem gleichen Arrangement wie am
Vorabend: eine Flasche Scotch, Eiswürfel und ein fast leeres Glas vor sich auf
dem Couchtisch.
    »Habt ihr euch nicht
vertragen?« begrüßte sie uns. »Ich hätte gewettet, daß ihr nie aus dem Bett
findet.«
    »Rick sagt, du bist gestern
vergewaltigt worden«, erwiderte Samantha. »War’s schön?«
    »Weißt du, wer schuld daran
war?« fragte Tracy ruhig zurück. »Du und deine verdammte Sucht! Und hast du dir
Ricks Gesicht angesehen? Das ist ihm aus demselben Grund widerfahren.«
    »Rick wird darüber
hinwegkommen. Er ist ganz scharf auf mich.

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