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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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Stadt zu verlassen. Wenn das hier vorbei war, wollte Kowalski ein Haus in der Nähe von Houston mieten, in der Nähe des Golfes. Er würde darauf achten, dass es hinten raus eine Veranda hatte. Und einen Stromanschluss für einen Mixer. Er würde einen Holzkohlegrill kaufen und sich dann Fisch und Gemüse zum Frühstück, zum Mittag- und zum Abendessen gönnen. Er würde Fruchtdrinks mixen und wieder mehr lesen. Ein bisschen Sonne tanken. Er würde ein gesundes Leben führen, um die Giftstoffe der letzten Monate aus seinem Blut zu waschen, besonders die Wut. Bevor er sich überlegte, was als Nächstes anstand.
    Denn als Nächstes ging er vielleicht runter zum
Golf und jagte sich eine Kugel in den Kopf. Auf jeden Fall würde er diese Entscheidung bei klarem Verstand treffen.
    Kowalski saß da und ließ sich die Ereignisse der letzten Zeit durch den Kopf gehen und spürte, wie die Wut zischend durch seine Adern kroch. Er war fast dankbar, als jemand im Haus – eine Frau – zu schreien anfing.

23:54 Uhr
    Sheraton Hotel, Rittenhouse Square East, Zimmer 702
    N ette Bude, Jack«, sagte Kelly. »Auch wenn ich mir nicht sicher bin, was es mit den zwei verschiedenen Ebenen auf sich hat. Sieht aus, als befinden sich die Betten in einer Art Vertiefung. Hey, bist du okay?«
    Jack brauchte ein Bett, in einer Vertiefung oder nicht.
    Gott sei Dank gab es zwei davon. Er wollte einfach nur die Treppe runterstolpern und sich auf das nähere der beiden fallen lassen. Er hatte starken Schüttelfrost. Sein Kopf hämmerte. Und er konnte nicht mehr klar sehen. Wenn er Glück hätte, starb er vielleicht
bald und alles war vorbei. Wenigstens musste er dann das morgendliche Treffen mit Donovan Platt nicht über sich ergehen lassen. Wenn er tot war, spielte das alles keine Rolle mehr.
    Doch als er versuchte, zum Bett zu gelangen, hielt Kelly ihn am Arm fest.
    »Immer mit der Ruhe, Junge.«
    »Ich muss mich hinlegen.«
    »Lass dir helfen. Es ist bald vorbei.«
    Was auch immer, dachte Jack. Sein Magen war viel zu verkrampft, um sich noch für irgendwas anderes zu interessieren. Es war schwer genug gewesen, sich ganz normal zu geben, während sie an der Rezeption vorübergingen – Kelly hatte ihn davor gewarnt, mehr Aufmerksamkeit zu erregen als nötig. Also noch mal: was auch immer. Sein Magen hatte sich zwar längst vollständig entleert, aber das hieß nicht, dass er es nicht weiterhin versuchte.
    »Leg dich hin und entspann dich.« Sie drückte beruhigend seine linke Hand. »Das Schlimmste hast du bald hinter dir. Wenn das Gift erst mal im Blut ist, wird dein Magen nicht mehr versuchen, es loszuwerden.«
    »Töte mich nicht. Ich hab Familie. Ein kleines Mädchen.«
    Gott, wenn Theresa und Callie ihn jetzt sehen könnten. In einem Hotelzimmer, Händchen haltend mit einer fremden Frau. Es spielte keine Rolle, was sich hier tatsächlich abspielte. Es kam nur darauf an, wonach es aussah. Dies war sozusagen die Krönung all dessen, was die letzten paar Monate passiert war.

    »Ich kann es nicht ertragen, dass du nicht richtig da bist, wenn du da bist«, hatte Theresa gesagt. »Willst du deiner Tochter nicht was vorlesen? Oder denkst du immer noch an deine Arbeit?«
    »Pssst. Wird schon nicht so schlimm sein. Du scheinst einer dieser Typen zu sein, die wissen, wie man einer Frau auf einem Hotelzimmer eine schöne Zeit bereitet. Hab ich recht oder hab ich recht? Ein richtiger Frauenheld eben.«
    Jack schloss die Augen und ließ sich treiben. Ja, ein Frauenheld, das war er, weiß Gott. Er kam wieder zu sich, als er hörte, wie sie mit ihrer freien Hand seine Reisetasche durchwühlte – mit der, die nicht seine Hand hielt. Die Tasche hatte er auf dem Boden neben dem Bett abgestellt.
    »Was machst du da?«
    Er zog seine Hand unter ihrer hervor.
    »Dachte ich’s mir doch, dass du der Retroshorts-Typ bist. Du kannst dich nicht mit dem Gedanken an Boxershorts anfreunden, aber auf Unterwäsche kannst du nicht verzichten, und diese engen weißen Slips willst du nicht tragen. Also Retros, der perfekte Kompromiss. Aber was ist das? Alle schwarz und grau? Wo bleibt deine Fantasie, Jackie-Boy? Nichts in Rot oder Purpur? Nicht mal ein harmloses konservatives Blau?«
    Jack schloss die Augen.
    Wenn er seine Augen öffnete, wäre dies hier alles vorbei.
    So oder so.

Ich war mal in eine hübsche Blondine verliebt.
Sie hat mich in den Suff getrieben. Das ist das Einzige,
wofür ich ihr dankbar bin.
    - W.C. Fields

00:10 Uhr
    Edison Avenue, Somerton
    K

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