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Blondes Gift

Titel: Blondes Gift Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Louis
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fast fertig. Er hörte, wie sie etwas Toilettenpapier von der Rolle riss und spülte. Als sie wieder stand, um die Hose hochzuziehen, drehte sich Jack wie von selbst zu ihr um.
    Er redete sich ein, er hätte geglaubt, sie sei fertig und schon angezogen; aber in dem Moment, als ihm der Gedanke kam, wusste er, dass das gelogen war. Denn er wollte hinsehen. Weil er ein Kerl war.
    Männer waren visuelle Wesen, gierig auf den Anblick weiblicher Körperteile, auch wenn sie die Frau selbst nicht besonders attraktiv fanden. In diesem Fall ging es sogar um die Frau, die ihn vergiftet hatte. Er konnte einfach nicht nicht hinsehen.
    »Hey.«
    Jack erhaschte einen flüchtigen Blick: auf Kellys blasse weiße Haut und ein perfekt gestutztes Dreieck roter, kurzgeschorener Haare. Sie war definitiv keine echte Blondine. Dann war alles verschwunden, bedeckt von den rosaroten Streifen ihres Schlüpfers.
    »Tut mir leid. Ich dachte, du wärst fertig.«
    »Klar doch.« Kelly grinste. »Obwohl ich vermute, dass ich dir wenigstens einen kleinen Einblick schulde, oder? Nach allem, was ich dir angetan habe.«
    »Du schuldest mir gar nichts.«

    »Ich schulde dir eine Erklärung. Aber bist du auch bereit, sie zu hören?«

00:18 Uhr
    Edison Avenue
    E rklär es mir, so gut du kannst.« Kowalski telefonierte mit seinem Handy. Er hatte Eds Frau – sie hieß Claudia – davon überzeugt, einen Moment ins Schlafzimmer zu gehen, während er Verstärkung rief. Natürlich tat er nichts dergleichen, und in einer Minute würde Claudia klar werden, dass hier was nicht stimmte. Die Uhr tickte. Wie immer.
    Willkommen in meinem Leben.
    Dann war er ins Bad zurückgekehrt. Oh, Mann. Die Dydak-Brüder wären direkt in die Hose gekommen, bei all dem Blut. Das hier war gut für einen mindestens sechs- bis siebenstündigen Einsatz .
    Als Nächstes hatte er sich sein Handy geschnappt. Und unter der letzten Nummer, die er sich gemerkt hatte, seine Verbindungsoffizierin angerufen. Und sie gefragt, was er tun sollte.
    »Erklär es mir, so gut du kannst«, hatte sie gesagt.
    Kowalski trat ins Badezimmer, schloss die Tür – er wollte nicht, dass Claudia etwas mitbekam – und gab
eine kurze Beschreibung der Verletzungen durch. Sie befanden sich alle oberhalb des Halses. Keine sichtbaren Schuss- oder Fleischwunden. Das ganze Blut schien aus Augen, Nase, Ohren und Mund gespritzt zu sein. Als wäre das Gehirn des Manns eine Blutorange und eine unsichtbare Macht hätte es schnell und gründlich ausgepresst.
    »Bleib bitte dran.«
    Drüben fing Claudia wieder an zu schluchzen. Er konnte sie durch die Wand hören. Verdammt, das würde nicht lange gut gehen. Hoffentlich beeilten sich die Hirnspezialisten vom CI-6. Und erklärten seiner Verbindungsoffizierin, wie er sich verhalten sollte. Was als Nächstes zu tun war.
    »Wir brauchen den Kopf der Zielperson«, sagte seine Verbindungsoffizierin. »Pack ihn luftdicht ein und warte auf weitere Instruktionen für die Übergabe. Ich werd dich auf diesem Telefon wieder anrufen.«
    Kowalski dachte nur: Scheiße. Mit der Ehefrau nebenan wird das verdammt schwierig werden. Dann kam ihm noch ein Gedanke. Eine Zielperson küsst eine andere, innerhalb einer Stunde ist die neue Zielperson tot. Ging es hier um Biowaffen? Einen Supervirus? Ebola?
    »Sollte ich das Haus nicht unter Quarantäne stellen? Die Ehefrau der Zielperson ist hier.«
    Ich bin hier.
    »Nicht nötig. Aber das Blut der Zielperson darf nicht mit offenen Wunden, Hautabschürfungen oder den Schleimhäuten in Verbindung kommen. Tut so,
als wäre es Aids. Verstanden? Außerdem solltest du das Haus säubern.«
    Dafür benötigte Kowalski keine weitere Erläuterung. Mit »säubern« waren nicht Putzmittel und Lappen gemeint.
    Claudia weinte immer noch.
    Nun, der Dummkopf im Badezimmer mochte bekommen haben, was er verdiente, oder auch nicht. Es ist nie gut fürs Karma, eine fremde Frau am Flughafen zu küssen, wenn man eine Ehefrau zu Hause hat. Aber soweit er wusste, war die Ehefrau unschuldig.
    Claudia, die weinte, wie jeder das tun würde.
    Jeder normale Mensch.
    Vergiss es, Kowalski. Treib ein paar Handtücher auf; über den ganzen Scheiß kannst du dir später den Kopf zerbrechen. Das ist doch deine Spezialität, oder? Alles zu verdrängen.
    Er öffnete den Arzneischrank. Innerhalb von drei Sekunden fand er, was er brauchte. Er warf einen Blick auf das Etikett. Ja, genau die richtige Sorte . Die Sorte, die nicht mittendrin riss. Claudia kam zurück, um nachzuschauen,

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