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Blondine ehrenhalber

Blondine ehrenhalber

Titel: Blondine ehrenhalber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Valerie Frankel
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dafür, dass sie Frank vergeben hatte, denn sie hatte einen Großteil des vergangenen Abends damit zugebracht, Clarissas aufgewühlte Gefühle zu besänftigen. Als Frank auf Clarissas »Plastikleben« angespielt hatte, hatte sie genau ins Schwarze getroffen.
    »Dein Leben ist nicht aus Plastik«, hatte Amanda am vergangenen Abend zu Clarissa gesagt, nachdem Frank und Walter gegangen waren.
    »Sie denkt, ich bin eine Barbiepuppe«, sagte Clarissa.
    »Nein, denkt sie nicht. Sie möchte wirklich deine Freundin sein.«
    »Sie will nicht meine Freundin sein. Sie will irgendeine Freundin. Nur weil sie im Leben mehr Probleme gehabt hat, heißt das noch lange nicht, dass ihre Gefühle mehr zählen als meine. Wie kann sie nur behaupten, das Romancing the Bean liege mir nicht am Fierzen. Es liegt mir am Herzen. Sogar sehr. Es gibt viele Dinge, die mir sehr wichtig sind.«
    »Ich glaube dir«, tröstete Amanda.
    »Das zu hören tut gut«, sagte Clarissa. »Denn es stimmt wirklich. Und selbst wenn es das nicht täte, bin ich deshalb schlecht? Ich mache hier meinen Job. Für euch und für mich. Von Francesca beleidigt zu werden, ist wirklich das Letzte, was ich brauche. Ich könnte genauso gut sie beleidigen.«
    »Klar könntest du das.« Amanda gefiel die Richtung gar nicht, die die Unterhaltung nahm.
    »Ihr Sinn für Mode liegt im absoluten Niemandsland.«
    »Clarissa...«
    »Und gegenüber Männern benimmt sie sich jämmerlich. Es gelingt ihr kaum, mit ihnen zu reden. Sie schafft es kaum, sich mit Frauen zu unterhalten. Frank ist schlicht und einfach seltsam, paranoid. Und so intelligent, wie sie denkt, ist sie auch nicht.«
    Amanda wollte das alles nicht hören. »Weißt du, Clarissa«, sagte sie, »Frank hat Probleme, ihre Emotionen zu kontrollieren. Sie kämpft dagegen an, aber es klappt nicht. Und immer, wenn sie ausbrechen, bekommt jeder der Umstehenden sein Fett ab. Wenn du versuchst, sie nur eine Minute lang zu verstehen, wirst du ihr verzeihen können und alles vergessen, was sie gesagt hat, da bin ich sicher.«
    Die blonde Frau schaute Amanda an. Ihre Lippen waren leicht zu einem Schmollmund verzogen. Dann lächelte sie, als hätte sie eine Entscheidung gefällt. »Du bist wirklich richtig nett, Amanda. Du setzt dich für deine Schwester ein und gibst dir Mühe, dass es mir besser geht. Ich bin froh, dass wir uns kennen gelernt haben. Es ist doch fast unmöglich, als Erwachsener mit jemandem eine neue, enge Freundschaft zu schließen, was meinst du?«
    »Absolut«, sagte Amanda. Vor allem, wenn du deine neue beste Freundin schon dein ganzes Leben lang gekannt hast, dachte sie.

    »Amanda? Hallo? Ist jemand da?«, fragte Matt von der Couch aus.
    Amanda schaute auf und bemerkte, dass sie Clarissa die Tür offen hielt, ohne sie hereingebeten zu haben oder zur Seite gegangen zu sein, damit sie hätte hereinkommen können. »Ich muss wieder eingeschlafen sein«, entschuldigte sie ihr Verhalten. »Komm rein.«
    Clarissa trat ein. Amanda forderte sie mit einer Geste auf, sich auf die Couch zu setzen. Clarissa schaute auf den Platz neben Matt und blieb stehen. »Soll ich dir den Mantel abnehmen?«, fragte Amanda.
    »Schau dir das an.« Clarissa drückte Amanda das Post- Exemplar in die Hand. Unter einem nicht sehr schmeichelhaften Foto von Frank stand folgende Schlagzeile: borgia-schwester gesteht schuld am tod ihrer eltern .
    Amanda spürte, wie sich ihr Magen umdrehte. »Nein«, flüsterte sie.
    »Ich habe nichts mit dem Erscheinen dieser Story zu tun«, beeilte sich Clarissa zu versichern.
    »Wer schuld daran ist, ist nicht meine größte Sorge«, erklärte Amanda. Wenn Frank das sah, würde sie explodieren, denn das war ein Totalangriff, kein fragwürdiger Publicity-Gag mehr. Das war grausam.
    »Ich denke, es ist nicht schlimmer als die Andeutung der Post, du hättest Chick umgebracht«, sagte Clarissa.
    Tränen schossen in Amandas Augen. »Es ist viel, viel schlimmer, Clarissa.« Frank hatte Amanda damals am Tag der Beerdigung erzählt, dass ihre Eltern vielleicht hätten gerettet werden können, wenn sie früher nach Hause gekommen wäre. Die Polizei war nicht dieser Ansicht gewesen, aber Frank hatte sich geweigert, ihr zu glauben. Seit jenem Tag hatte Frank kein Wort mehr gegenüber Amanda — und soweit sie wusste, auch sonst niemandem gegenüber — von ihren ungerechtfertigten Schuldgefühlen erzählt.
    Clarissa holte tief Luft. »Da ist noch etwas, Amanda. Der Artikel stammt diesmal nicht von Piper Zorn.«
    »Wer

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