Blondine ehrenhalber
umfasste ihre Taille, um ihr Halt zu geben. Er löste ihr Haar aus dem Knoten und ließ es über die aufgeplusterte Schulter ihrer Jacke fallen. »Das ist das Mädchen, das ich will«, sagte er. Franks Slip wurde feucht. Eine Horde Zeugen Jehovas kam aus dem Hotel und rief unisono: »Nehmt euch ein Zimmer.«
Mit übermenschlicher Kraft löste Frank ihre Lippen von Walter. Seine Augen strahlten. »Fortsetzung folgt«, sagte sie. Er lächelte. Sie hakten sich unter und liefen weiter.
Sobald sie die Schwelle des Heights Cafés überschritten hatte, schlug Frank eine größere Kälte entgegen als im Freien. Die Kellner und Bedienungen erwiderten ihr Lächeln nicht. Walter führte Frank an die Reservierungstheke. Todd Phearson baute sich auf, so gut er konnte. Frank nickte ihm höflich zu. »Hallo Todd«, sagte sie. »Das Geschäft läuft gut.«
»Francesca«, sagte er frostig. »Es tut mir Leid, aber wir haben keinen Tisch mehr frei.« Er wirkte gereizt.
»Da drüben sind noch zwei freie Tische«, sagte Walter und deutete hinüber.
Todd zuckte die Achseln. »Tut mir Leid, Sir. Warum probieren Sie es nicht in ein paar Stunden noch mal? Vielleicht habe ich dann etwas.«
»Etwas wie ein Gewissen?«, fragte Frank.
»Francesca, fang nicht an...«, sagte Todd.
»Hast du dann so etwas wie ein Gewissen, wenn wir wiederkommen? Wie viele Jahre kenne ich dich jetzt schon? Bei der Beerdigung meiner Eltern hast du geheult. Und jetzt, wo Amanda und ich Schwierigkeiten haben, gibst du mir nicht einmal den schlechtesten Tisch im Haus?«
»Dazu ist jetzt nicht der richtige Zeitpunkt«, zischte er und starrte die Leute hinter ihnen an, die ihm als Ausflucht sehr gelegen kamen. Er beugte sich zu Frank. »Deine Schwester ist schuld. Sie hat schließlich mein Restaurant in ihr schmutziges Leben hineingezogen.«
»Du egoistischer kleiner Gnom«, sagte Frank laut. »Ich verlange einen Tisch und außerdem ein Gratis-Dinner und eine Flasche Champagner.«
Sie hätte genauso gut den Mond verlangen können. Zwei kräftige Kellner setzten sie vor die Tür. Walter sah gut aus und war sexy, aber muskulös war er nicht. Es musste peinlich für ihn sein, in ihrer Gegenwart so unsanft behandelt zu werden. Und Frank fühlte sich dafür verantwortlich. »Gehen wir zu mir«, sagte sie. »Ich mache uns Linguine.«
»Mit Fleischsauce?«, fragte er.
»Und Knoblauchbrot.«
Hand in Hand spazierten sie zu ihrer Wohnung zurück. Sie machten ein Spiel daraus, so am Fenster des Romancing the Bean vorbeizuschleichen, dass Amanda und Clarissa sie nicht sahen. Sobald sie oben angekommen waren, gingen sie in die Küche. Walter setzte sich an den Küchentisch und betrachtete Frank, wie sie einen großen Topf herausnahm, um ihn mit Wasser zu füllen.
»Wohnt ihr hier allein, du und deine Schwester?«, fragte er.
Frank stellte eine Flasche Rotwein auf den Tisch und gab ihm einen Korkenzieher und ein Glas. »Wir haben die Räume von meinen Eltern geerbt. Sie sind vor fast einem Jahr gestorben.«
»Das tut mir wirklich Leid«, sagte er.
»Ja, das war ganz schön schlimm.«
»Sind sie bei einem Unfall ums Leben gekommen?«, fragte Walter.
Frank nickte. Die meisten Leute dachten so. Wenn zwei relativ junge Menschen — ihre Eltern waren Ende fünfzig — zusammen starben, dann bestimmt durch einen Verkehrsunfall. »Eine Verkettung tragischer Umstände«, sagte Frank. Sie sah zu, wie er langsam und vorsichtig Wein in sein Glas goss und an die Lippen setzte. Er schwenkte den Wein nicht im Glas, um die Harmonie zu prüfen. Er roch nicht daran wegen des Jahrgangs und gurgelte den Wein auch nicht in seinem Mund. Er trank einfach. Nach einem Schluck lächelte er und nippte nochmals. Das ist ein angenehmer, vertrauenswürdiger Mann, dachte Frank. Sie hatte bisher kaum über ihre Eltern gesprochen, aber ihm vertraute sie.
»Sie sind hier gestorben«, sagte sie. »In diesem Raum. Sie haben einen Topf Wasser zum Kochen hingestellt, so wie diesen da — ich glaube, es war sogar der — , aber die Zündflamme hat nicht gebrannt. Irgendwie wurden sie abgelenkt, Amanda meint, sie hatten Sex, und haben den Topf vergessen. Ich kann wirklich nicht verstehen, wie man einen Topf auf den Herd stellen und ihn dann vergessen kann. Ich sollte an dem Abend zum Essen kommen, es war an einem Freitag. Aber weil ich zu müde war, sagte ich ab. Dafür habe ich versprochen, am nächsten Abend zu kommen, um es nachzuholen. Und da fand ich sie. Sie saßen beieinander in ihren Stühlen
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