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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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Nacken waren feucht. Sie schob ihre Sonnenbrille mit Leopardenmuster zum hundertsten Mal den Nasenrücken hoch. Als sie den Gartenweg entlangging, kam Aiden nach draußen gestürzt. Bevor die Tür ins Schloss fiel, hörte sie seinen Vater brüllen.
    »Glaub ja nicht, dass du davor weglaufen kannst, Junge!«
    Aiden packte sie am Arm. »Komm schon«, drängte er und zog sie auf das Auto zu.
    Vivian fand seinen festen Griff aufregend, riss die Tür auf und schwang sich in den Wagen. Aiden lief um das Auto und kletterte auf den Fahrersitz.
    Die Haustür ging wieder auf. Aidens Vater stand im Eingang, beinahe purpurn im Gesicht. »Komm zurück, junger Mann.«

    Aiden betätigte die Gangschaltung, und sie schoben sich trotz der knatternden Proteste des alten VW Käfers vom Bordstein.
    Aiden hieb mit der Faust auf das Armaturenbrett. »Verdammt!«
    Vivian zuckte zusammen. So hatte sie ihn noch nie erlebt. Sie ertrug die rüttelnde Fahrt mit zusammengebissenen Zähnen und klammerte sich an den Seiten ihres Sitzes fest. Der Wagen würde bestimmt gleich mit großem Geschepper in seine Einzelteile zerfallen, doch sie ließ Aiden seine Wut ausleben.
    Er bog scharf um die Ecke in eine Ladenstraße, so dass Vivian erst gegen die Handbremse und dann gegen die Tür geschleudert wurde. Endlich fuhr er in eine Parklücke vor einer billigen Geschäftszeile, die von einem Ein-Dollar-Ramschladen beherrscht wurde, dessen Schaufenster mit grellen Neonpostern beklebt waren.
    »Das war vielleicht eine Fahrt«, sagte Vivian.
    Aiden warf ihr einen verlegenen Blick zu. »Es tut mir leid.«
    »Was war denn los?«, fragte Vivian, bemüht, beiläufig zu klingen. Er sollte lügen dürfen, wenn er sich dann sicherer fühlte.
    »Meine Eltern wollen, dass ich zu einem Psychiater gehe.«
    Vivians Augenbrauen schossen in die Höhe. »Ach?«
    »Sie halten mich für seltsam.«
    »Mein Liebling«, sagte sie und streckte die Hand aus,
um sein Knie zu drücken. »Die haben keine Ahnung , was wirklich seltsam ist.«
    Er lächelte und legte seine Hand auf die ihre. »Danke.«
    Vivian war gar nicht bewusst gewesen, wie sehr sie sich angesichts seines Zornes verkrampft hatte, bis sie sich beim Anblick seines Lächelns wieder entspannte.
    »Für wie seltsam halten sie dich also?«, fragte sie und wischte sich einen Schweißtropfen von der Nase.
    »Sie halten mich für einen Satanisten.«
    »Einen was?«, fragte Vivian belustigt nach.
    »Einen Satanisten. Bloß, weil ich mich für das Unbekannte interessiere. Ich meine, wie soll man denn etwas lernen, wenn man nicht neugierig ist? Wie würden Wissenschaftler sonst Entdeckungen machen? Sie sind so engstirnig. Sie sind sauer, weil ich anders bin als sie. Wir haben doch wohl alle das Recht, von der Norm abzuweichen, oder etwa nicht?«
    Vivian nickte mitfühlend. Aber war ihm klar, wie anders Leute tatsächlich sein konnten; er, der davon schrieb, die Haut gegen Pelz und gescheckte Pracht einzutauschen? Würde er ihr das Recht gewähren, anders zu sein? »Was war der Auslöser?«, fragte sie.
    »Meine Tante hat ihnen ein dummes Buch über Teenager geschickt, die sich Heavy-Metal-Platten rückwärts anhören und Selbstmord begehen. Das sowie ein Flugblatt mit dem Titel ›Zehn Anzeichen dafür, dass Ihr Kind seine Seele an den Teufel verkauft hat‹.«
    Vivian konnte sich nicht beherrschen und brach in Gelächter aus. »Aber das ist lächerlich!«

    »Ich weiß. Ich mag Heavy Metal noch nicht einmal.« Jetzt musste selbst Aiden lachen. »Du schaffst es immer, dass ich mich besser fühle, Vivian. Du bildest dir nie ein Urteil über mich. Du akzeptierst mich.«
    Vivian schlang die Finger in die Haare an seinen Schläfen und zog seine Lippen auf die ihren zu. »Ja«, flüsterte sie in dem Moment, bevor ihre Münder sich berührten. Wann wäre ihm endlich klar, wie weit sie ihn akzeptieren würde?
    Sie strich ihm vielversprechend über den Rücken, die Krallen unwillkürlich länger als normal. Dank der Treibhaushitze in dem Auto roch sein Körper wunderbar scharf. Sie wünschte sich, sie wären an einem anderen Ort, irgendwo, bloß nicht auf dem Vordersitz seines Autos. Sollte sie warten, ob er vorschlüge, sich ein abgeschiedeneres Plätzchen zu suchen? Zum Teufel mit der Warterei , entschied sie. Ich nehme ihn mit zum Fluss.
    »Wollt ihr nicht mit reinkommen?«, fragte eine Stimme.
    Aiden fuhr unvermittelt hoch, und als Vivian den Blick hob, sah sie Kelly, die durch das Fenster auf der Fahrerseite spähte.
    »Ähm, oh

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