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Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate

Titel: Blood and Chocolate - Curtis Klause, A: Blood and Chocolate - Blood and Chocolate Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Annette Curtis Klause
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keinen neuen Anführer, und Esmé war die Königinwitwe. Und ein Leckerbissen obendrein , dachte Vivian. Sie sah es in den Augen der Männchen und dem verkniffenen Lächeln der Weibchen. Eine ungebundene Frau war gefährlich; sie konnte ein anderes Weibchen wegen eines Mannes herausfordern, den sie haben wollte. Manche Männerblicke verirrten sich auch zu Vivian, und der Gedanke, dass sie eine Bedrohung darstellte, erfüllte sie mit Stolz. Sie und Esmé tauschten wissende Blicke, die Lippen voll, geschwungen und selbstgefällig.
    Die Gruppe um den Fernseher war mittlerweile größer geworden, verstärkt durch Wolfswesen. Bei zweien handelte
es sich um Männer, die mit Astrid gerannt waren. Jubel brach aus. Die Partie hatte sich gewendet.
    Vivian bemerkte zwei Biker, die auf ihren Tisch zugeschlendert kamen. Es waren ihre Bekannten vom Abend zuvor – Skull und sein Kumpan. Die lernen es doch nie , dachte sie.
    Bevor die Biker den Tisch erreichten, tauchte Bucky mit zwei Kumpels auf – Esmés Altersgenossen, im besten Mannesalter. Sie standen breitbeinig da, die Fäuste geballt, damit ihre Bizepse hervortraten, und grinsten einladend. Die Biker waren nicht dumm und hielten stattdessen auf den Ausgang zu. Es war kein Geheimnis, welche Männer für gewöhnlich die Kneipenschlägerei im Tooley’s gewannen.
    Als die Biker die Tür erreichten, flog sie krachend auf, und die beiden stoben auseinander.
    Lucien Dafoe kam hereingetorkelt. Er war in einem schlimmen Zustand. Sein halbes Gesicht war mit Blut überströmt, das ihm immer noch aus einer klaffenden Wunde an der Stirn tropfte. Er hielt den linken Arm umklammert, der unbrauchbar an seiner Seite baumelte. Sein Hemd war vorne zerrissen, und was immer es zerfetzt hatte, hatte auch seine Brust zerfetzt. Watte steckte in den Wunden wie Pappmaché.
    Esmé stand auf, und Vivian mit ihr, die Krallen ausfahrend, mit klopfendem Herzen. Wer auch immer sie angreifen mochte, sie wäre bereit. Die Rudelmitglieder standen wachsam und kampfbereit über den Raum verteilt.

    »Was zur Hölle ist dir denn zugestoßen, Mann?«, fragte Skull. Der andere Biker gaffte durch die Tür. Er zuckte zusammen, als ein heulender Teufel hereinstürmte – Astrid.
    »Du Feigling!«, kreischte sie Lucien an. »Du Stück Scheiße!«
    Die Biker sahen sich an, und der Schock löste sich in Gelächter auf.
    »Was ist denn hier los?« Tooley trat vor die Bar, einen verschrammten alten Baseballschläger in den Händen. Zwei Stammgäste machten Anstalten, ihm den Rücken zu decken. »Ich will nicht, dass ihr Ärger in meine Bar schleppt«, sagte Tooley.
    »Reg dich ab, Mann«, sagte Bucky. »Eine Familienangelegenheit.« Er deutete mit dem Finger auf die Biker, die eilig das Feld räumten.
    »Ich krieg euch noch dafür dran, dass ihr gelacht habt!«, rief Lucien ihnen hinterher. Es war mehr ein Winseln als eine Drohung.
    Das Rudel kam näher und bildete einen Kreis um Astrid und Lucien.
    »Komm schon!« Esmé packte Vivian aufgeregt am Arm, und sie gesellten sich zu den anderen.
    Zwei Menschenfrauen schlüpften eilig aus der Tür. Ein Mann folgte ihnen, wobei er immer wieder neugierig zurückblickte. Ein paar andere in der Bar sahen aus, als würden sie sich ihnen nur allzu gern anschließen.
    »Wer hat das getan?«, fragte Esmé im Namen aller.
    »Wer glaubst du denn, du Arschloch?«, stieß Astrid
hervor, und Vivian hätte ihr am liebsten eine Ohrfeige verpasst.
    »Gabriel«, sagte Lucien, beinahe schluchzend. »Dieser Bastard, Gabriel.«
    Ein Brummen erhob sich in der Runde.
    Bin ich für seinen Zustand verantwortlich? , fragte Vivian sich. Ihr war ein wenig übel.
    »Warum würde Gabriel das tun?«, wollte Bucky wissen.
    »Weil er machtbesessen ist«, sagte Astrid. »Er will uns dazu prügeln, ihm zu folgen. Wollt ihr einen Anführer, der uns auf diese Weise behandelt?«
    Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte Vivian ihr beigepflichtet, doch es war Astrid gewesen, die die Entdeckung des ganzen Rudels riskiert hatte. Das war schlimmer, als ein Schläger und Tyrann zu sein. Sie konnte keinen Lauf einer solchen Größenordnung in den Vororten anführen und erwarten, dass es niemandem auffiel, und wenn Menschen es bemerken würden … Vivian ließ den Blick nervös über die anwesenden Menschen schweifen. Das hier war zu öffentlich.
    Esmé fasste ihre Gedanken in Worte. »Das ist nicht der rechte Ort, Astrid.«
    »Wer schert sich denn um deine Meinung, du Luder?«, antwortete Astrid.
    »Ich«, sagte Bucky.

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