Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
damit! Sofort! Was ist los mit dir?«
David sieht mich mit kühlen Augen an, als fordere er mich heraus weiterzumachen. Ich balle die Hände zu Fäusten, hole tief Luft und rufe mir ins Gedächtnis, dass er nicht nur der Freund meiner Mom ist, sondern auch für Slayer Inc. arbeitet. Wie viel Macht hat er überhaupt bei denen? Könnte er Teifert von meinem Ausbruch erzählen und dafür sorgen, dass ich ge-nanot werde?
Ich sehe meine Mom an. Sie hat sich, den Kopf in die Hände gestützt, auf einen Küchenstuhl sinken lassen. Weint sie? Gott, dieser blöde David hat sie zum Weinen gebracht. Er hat es; so was von verdient, dass ich ihm einen Tritt in den Hintern gebe. »Sie Bastard!«, sage ich wütend. »Sehen Sie sich an, was Sie angerichtet haben! Sie haben meine Mutter zum Weinen gebracht.«
»Das war nicht ich«, sagt David gelassen. »Das warst du .«
Ich sehe meine Mom an und warte darauf, dass sie mich verteidigt. Das sie den Mund aufmacht und sagt, David solle verschwinden und sie habe einen großen Fehler gemacht, als sie ihn gebeten habe, hier einzuziehen. Dass es ihr sehr leidtue, dass sie Sunny und mir all das zugemutet habe und dass wir in Zukunft wieder eine reine Mädchenfamilie sein wollten.
Aber Mom sagt nichts von alledem. Und als David zu ihr geht und ihr einen Arm um die Schultern legt, lehnt sie sich an ihn und schluchzt an seiner Brust. Ich starre sie an und begreife, dass ich ersetzt worden bin.
»Schön«, sage ich und gebe es auf. »Ich sehe, wie es steht. Ich bin so was von weg hier.«
Ich gehe nach oben in mein Zimmer (tut mir leid, in Sunnys Zimmer) und fange an, meine Kleider in Mülltüten zu stopfen. Zuerst werde ich nach England fliegen, und wenn ich zurück bin, werde ich schnurstracks zum Zirkel gehen und dort einziehen. Oder ich fahre per Anhalter nach Vegas und tue mich mit Dad zusammen. Wie auch immer. Solange ich nicht mehr in die Casa Rayne non grata zurückzukehren brauche.
Wisst ihr, ich hoffe, Mom macht sich Sorgen. Ich hoffe, sie denkt, ich sei tot, und ruft die Nationalgarde an oder wen man auch immer anruft, wenn jemand verschwindet. Es wird ihr recht geschehen. Was muss sie sich auch mit ihm verbünden, statt mit ihrer eigenen Tochter? Ihrem eigenen Fleisch und Blut. Miststück.
Ich kann nicht glauben, wie ätzend das alles ist. Ich dachte, wenn ich ein Vampir würde, würden alle meine Probleme verschwinden. Wie kommt es also, dass ich jetzt mehr Probleme denn je zu haben scheine?
13
»Ich bin bereit, nach England zu fliegen«, erkläre ich Jareth. Ich halte mein Handy eingeklemmt zwischen meinem Kopf und meinem Hals, als ich einige Minuten später meinen Käfer aus der Einfahrt manövriere. Ich muss mir unbedingt ein Headset besorgen, bevor ich mir eine dauerhafte Halsverletzung zuziehe. »Lass uns heute Nacht fliegen. Ich bin jetzt auf dem Weg rüber zum Zirkel. Ich werde in zehn Minuten da sein.«
Am anderen Ende der Leitung herrscht Schweigen. »Ich dachte, du wolltest erst Freitag fliegen«, sagt Jareth schließlich. »Hast du nicht morgen Schule? Was wirst du deiner Mutter er zählen?«
»Vergiss die Schule«, gebe ich zurück und Wut brennt in meinem Bauch. »Ich habe die ganze Ewigkeit Zeit, um meinen Abschluss zu machen. Keine große Sache, wenn ich dieses Semester durchrassle. Und Mom ist kein Problem. Ich lasse einfach Spider sagen, dass ich bei ihr zu Hause schlafe. Wenn es zum Schlimmsten kommt, kann Sunny uns beide spielen. Sie ist mir was schuldig. Ich meine, was immer notwendig ist, stimmt's? Die Cheerleader brauchen ihr Gegenmittel. Obwohl ich ehrlich denke, dass man zumindest eine von ihnen besser einschläfern lassen sollte. Meinst du, wir könnten das Gegenmittel selektiv einsetzen?«
Ein Auto hupt, als ich mich ihm im letzten Augenblick vor die Nase setze. Ich zeige dem Fahrer den Finger. Niemand legt sich mit Rayne McDonald an, dem wütenden Vampir, der heute Abend Amok läuft.
»Was für ein Gehupe? Telefonierst du wieder, während du fährst?«
»Ähm nein. Ich, ähm, hm, vielleicht. Aber mir geht es gut. Kein Problem.«
»Du klingst wütend«, sagt Jareth. »Ist etwas passiert?«
»Nein! Hm, ja, aber es war nicht meine Schuld! Ich meine, ich habe doch bloß versucht, sie zu beschützen...« Meine Stimme verliert sich, während der Kloß in meiner Kehle es mir fast unmöglich macht zu sprechen. Ich mache einen Schlenker, um einer schwarzen Katze auszuweichen, die die Straße überquert. Klasse. Noch ein wenig mehr Pech an
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