Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
ist.
Jareth holt tief Luft und verschränkt die Hände auf dem Schoß. »Rayne, wir müssen reden«, sagt er schließlich. Seine Stimme klingt ein wenig heiser.
Ich erstarre. Reden? Reden? Aber das ist der Beziehungscode für...
Oh, mein Gott. Er wird mit mir Schluss machen.
Ich lehne mich an die Wand, lasse mich daran zu Boden gleiten, drücke die Knie an die Brust und kämpfe gegen das Panikgefühl in mir - die eiskalte Elektrizität, die durch meine Adern pulsiert, und mein wild hämmerndes Herz in meiner Brust.
Ich habe es endlich geschafft. Es mir gelungen, ihn zu verschrecken. Meinen Freund. Meinen Blutsgefährten. Den Mann, der versprochen hat, für alle Zeit mit mir zusammenzuleben. Das Problem ist, als er dieses Versprechen gab, hatte er keine Ahnung, wie das Leben mit mir wirklich sein würde. Das Leben mit der dummen, starrköpfigen, auf die ganze Welt wütenden Rayne.
»Bitte, verlass mich nicht«, flüstere ich. Es kostet mich Anstrengung, überhaupt zu sprechen, da ich einen apfelgroßen Kloß in der Kehle habe. »Ich liebe dich.«
Er senkt den Kopf, legt ihn in die Hände und reibt sich das Gesicht. Als er aufblickt, wird mir klar, dass er vielleicht seinerseits mit den Tränen kämpft. »Es tut mir leid, Rayne«, sagt er. »Aber ich kann so einfach nicht mehr weitermachen.«
»Aber wir sind... wir sind Blutsgefährten. Wir sind für die Ewigkeit aneinandergekettet!«, protestiere ich. Ich bin nicht bereit, kampflos aufzugeben. »Du kannst mich nicht einfach verlassen. Es... es steht in meinem Vertrag, nicht wahr?«
»Verträge können für nichtig erklärt werden. Natürlich werde ich dafür sorgen, dass du alles hast, um für den Rest deiner Tage ein behagliches Leben führen zu können. Der Zirkel hat strikte Regeln, was Blutsgefährtenalimente betrifft, und ich werde mich natürlich an diese Regeln halten.«
Mein Magen schnürt sich zu einem riesigen Knoten zusammen. Ich habe das Gefühl, als würde ich mich übergeben müssen. Er tut es wirklich. Er macht wirklich und wahrhaftig Schluss mit mir. »Jareth, bitte!«, flehe ich. »Verlass mich nicht. Ich möchte mit dir zusammen sein. Für immer.«
»Tust du das?« Plötzlich sieht er mich an und sein Blick ist scharf und durchdringend. »Denn ich fange diese Schwingung nicht von dir auf.«
Ich schlucke hörbar. »Ähm, wie meinst du das?«, frage ich; einerseits will ich ganz genau wissen, warum ich nerve, andererseits will ich es eben doch nicht wissen.
»Oh, keine Ahnung«, antwortet Jareth. »Vielleicht liegt es daran, dass du total zickig zu mir bist, wenn ich nett zu dir bin. Wenn ich mich um dich sorge, wirfst du mir vor, dich zu ersticken. Wenn ich glücklich bin und Spaß habe, ärgerst du dich. Du bist nur dann lieb zu mir, wenn du etwas willst oder es dir gerade in den Kram passt.«
Ich starre auf meine Füße, will protestieren, will mich verteidigen, hab aber keine Ahnung, wie ich das anstellen soll. Denn ich begreife, dass er in jedem einzelnen Punkt recht hat. Warum sollte er mich als Blutsgefährtin wollen? Ich denke, ich würde mich nicht einmal selbst wollen.
»Hör mal«, fährt er fort. »Ich glaube einfach nicht, dass es mit uns funktionieren wird. Wir haben getan, was wir konnten, aber das war nicht genug. Wenn wir aus England zurück sind, werde ich den Rat bitten, uns unserer Bindungen zu entheben.«
»Aber... aber...« Aber mir fallen keine weiteren Argumente mehr ein.
»Keine Sorge, Rayne« sagt Jareth und seine Stimme wird weicher. »Sie werden dich nicht hinauswerfen. Sie werden versuchen, dich mit einem neuen Blutsgefährten zusammenzubringen. Einem, mit dem du besser kompatibel bist.«
»Aber ich will keinen neuen Blutsgefährten«, schluchze ich. »Bitte, Jareth. Ich will dich nicht verlieren.«
»Kapierst du denn nicht, Rayne?«, fragt er und in seinen schönen grünen Augen stehen Tränen. »Das hast du bereits getan.«
20
Ich habe das Gefühl, als hätte ich tagelang geweint. Zusammengerollt in dem großen Himmelbett im Appleby Manor schluchze ich hysterisch und bin kaum in der Lage, Luft zu holen. Jareth ist kurz nach seiner Ankündigung verschwunden, nachdem er erklärt hat, dass er die Nacht in einem anderen Zimmer verbringen und sich morgen früh mit mir treffen würde, um das Gegenmittel abzuholen. Ich habe ihn angefleht zu bleiben, habe mich mit meinem Geflenne total zum Narren gemacht, aber es hat nichts genutzt.
Die Nacht bricht ein und mir wird bewusst, dass ich vollkommen
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