Blood Coven Vampire 03 - Nur ein kleines Bisschen-iO
faszinierende Verwandlung und ich schaue genau hin und wünsche mir flüchtig, eine Videokamera dabeizuhaben, um das Ganze aufzuzeichnen und bei YouTube einzustellen, damit alle es sehen können »Ich wollte doch nur ein eigenes Rudel«, murmelt er, den Kopf in die Hände gestützt. »Der Orden war mir gegenüber so geringschätzig. Ich habe dort nie hineingepasst. Ich wollte eine neue Linie von Lykanern schaffen, die... die... meine Freunde wären.«
Ich starre ihn an. Weint der etwa?
Plötzlich durchzuckt mich ein Stich des Mitgefühls für den Burschen. Ich weiß mehr als jeder andere, wie es ist, nicht hineinzupassen. Nicht dazuzugehören. Wie es ist, wenn alle denken, man sei ein verrückter Freak und nicht mit einem befreundet sein wollen. Aber trotzdem...
»Du kannst Menschen nicht dazu zwingen, deine Freunde zu werden, indem du sie mit einem Virus infizierst«, erwidere ich nüchtern. »Menschen müssen deine Freunde sein wollen.«
»Niemand wollte je mein Freund sein.«
Ich kann nicht glauben, dass ich Mitleid mit dem Typen habe, der mich gekidnappt und gefesselt hat. »Hör mal, ich verstehe, was du durchmachst. Ich bin selbst eine Art Ausgestoßene. Ich passe zu niemandem in der Schule. Und von den Vampiren mag mich auch keiner. Aber weißt du, was? Ich werde damit zurechtkommen. Und nicht mehr ständig so wütend und hasserfüllt sein. Nimm nur meine ehemals beste Freundin, Mandy.«
» Sie war mit Mandy befreundet?«, höre ich Mike Trevor zuflüstern. Einen Moment lang hatte ich ganz vergessen, dass wir Publikum haben.
»Siehst du, Mann, ich habe dir doch gesagt, dass sie ein Cheerleader ist.«
»Das mit Mandy ist eine komische Sache«, sage ich, ohne die Stimmen von den billigen Plätzen zu beachten, »ich habe jahrelang geglaubt, sie habe mich fallen lassen, um eins der beliebten Kids zu werden. Ich dachte, sie hätte geglaubt, ich sei nicht cool genug, um mit ihr herumzuhängen. Aber in dieser Woche habe ich festgestellt, dass vielleicht ich diejenige war, die sie hat fallen lassen. Weil ich Angst hatte, dass sie mich zurücklassen würde, habe ich rebelliert und bin in die andere Richtung gegangen. Ich habe alles verachtet, was sie werden wollte, weil ich Angst hatte, dass ich selbst es nicht werden konnte.«
»Ich war immer der Schwächste«, gesteht Orpheus. »Ich konnte nicht so schnell laufen wie die anderen. Ich konnte kein Wild fangen. Keine der Wölfinnen mochte mich. Also habe ich beschlossen, fortzugehen und mein eigenes Rudel zu gründen. Ihnen zu zeigen, dass ich niemanden brauchte.«
»Eines habe ich gelernt, Orpheus, nämlich dass wir keine Angst haben dürfen, in unserem Leben andere zu brauchen. Ich weiß, es lässt uns schwach und hilflos erscheinen, aber manchmal ist es anders: Wenn man zugibt, dass man Hilfe braucht, kann das für sich allein schon Stärke bedeuten.« Wow, das klang ziemlich gut. Vor allem, da ich es mir aus den Fingern gesogen habe. Vielleicht sollte ich, statt einen Psychoheini aufzusuchen, selbst einer werden.
Orpheus erhebt sich. »Du scheinst ein kluges Mädchen zu sein, Rayne«, sagt er mit entschuldigendem Unterton. »Es tut mir wirklich leid, dass ich dich werde töten müssen.«
Mich töten? Furcht durchzuckt mein Herz. »Warum solltest du mich töten müssen?«, rufe ich.
»Ich muss euch alle töten.« Er zuckt die Achseln. »Deinetwegen weiß der Orden, was ich getan habe. Sie werden meine Höhle bald finden und sie werden euch als Beweis gegen mich benutzen. Man wird mich für meine Verbrechen gegen das Rudel hängen. Und das kann ich nicht zulassen. Also werde ich euch töten und die Beweise fressen müssen.«
Okay, getötet zu werden, ist schlimm genug. Aber auch noch gefressen zu werden?
Er nimmt wieder seine Wolfsgestalt an, dann kommt er langsam auf mich zu. Schritt um Schritt, Pfote um Pfote. Verzweifelt werfe ich mich herum und versuche, mich wie ein Wurm wegzuzappeln - der idiotischste der Menschheit bekannte Fluchtversuch. Mein Herz hämmert in meiner Brust. Mein Körper wird taub. Oh, mein Gott, ich kann nicht glauben, das ich wirklich sterben werde. Sterben und von einem Werwolf gefressen. Und Jareth wird niemals wissen, was mir zugestoßen ist.
Jareth, bitte, hilf mir! , rufe ich noch einmal.
Einen Moment später ist der Wolf bei mir, packt mit dem Maul mein Bein und reißt mich um. Zähne bohren sich in mein Fleisch und durchstoßen meine Haut, während ich in die Höhle gezogen werde. Ich schreie und trete ihm ins Gesicht,
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