Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
meines Freundes zu werden.
Nichts von alledem ergibt einen Sinn.
Die Sache ist die, der Rat nimmt diese Blutsgefährtensache ziemlich ernst. Sie sind unheimlich wählerisch und machen tonnenweise Tests bei Kandidaten - sogar DNA-Untersuchungen, die niemals lügen -, bevor sie einen Kandidaten billigen. Und da geht es nur um Blutsgefährten für geringere Vampire. Man stelle sich vor, was sie im Falle von jemandem wie Magnus tun, dem Meister eines bedeutenden Zirkels! Sie hätten Janes Geschichte mit einem feinzackigen Kamm durchgehen sollen. Und all diese Warnlichter, die ich leuchten sehe, wären schneller angegangen, als man »abgelehnt« sagen kann.
Also, wie hat Jane ihren Test bestanden? Wie ist sie zertifiziert worden? Und welche Rolle spielt Cornelius bei alledem? Hat er sie irgendwie auf das Ganze angesetzt? Und wenn ja, warum? Was hofft er zu gewinnen, indem er seine Freundin in den Blutzirkel einschleust?
Nichts Gutes, da bin ich mir sicher.
»Wie dem auch sei, sie ist verschwunden und du bist hier und du bist perfekt«, ruft Jayden und ich erröte angesichts des Kompliments. Perfekt. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann mich das letzte Mal ein Junge »perfekt« genannt hat. Gewiss nicht mein Freund, der, wie ich hinzufügen möchte, mich während dieser ganzen Reise noch kein einziges Mal angerufen hat.
Mein Handy trällert einen Taylor-Swift-Song. Natürlich.
Ich schaue auf das Display, aber nur aus Gewohnheit. Eins muss ich meinem Vampir lassen, er hat einen sechsten Sinn. Ich frage mich, warum er bei hellem Tageslicht auf ist.
»Entschuldigt mich mal kurz«, sage ich zu den Schauspielern und gehe in Richtung Tür. »Da muss ich drangehen.«
Sobald ich draußen bin, antworte ich. »He, Baby«, sage ich und spüre ein Kitzeln im Bauch. »Wieso bist du noch wach?«
Mir war gar nicht klar gewesen, wie sehr ich Magnus vermisse, bis ich seinen Namen auf dem Display gesehen habe. Ich stelle fest, dass ich es kaum erwarten kann, seinen tiefen, kehligen englischen Akzent zu hören, während er durch die Leitung murmelt, wie einsam er sich fühlt und wie schrecklich Vergas ohne mich an seiner Seite ist. Dass es ein furchtbarer Fehler war, mich zurückzulassen, und dass er so wünschte, ich hätte nicht auf ihn gehört und wäre trotzdem irgendwie hergekommen. Er wird mich in die Arme nehmen und flüstern...
»Sunny, verdammt noch mal, hast du den Verstand verloren?«
Hm, ich dachte eher an so etwas wie »ich liebe dich«, aber okay... vielleicht meint er, ich hätte vor lauter Liebe zu ihm den Verstand verloren?
Meint er nicht.
»Ich habe gerade fünftausend Dollar ausgegeben, um Marcia auf Kaution aus dem Gefängnis zu holen.«
Hoppla. Die hatte ich irgendwie vergessen.
»Marcia war im Gefängnis?«, rufe ich in meiner schönsten, schockierten, entsetzten »Ich-kann-es-nicht-fassen«-Stimme. Schließlich bin ich Schauspielerin. Eine Schauspielerin mit einer echten Rolle in einem echten Stück, das nicht von einer Highschool aufgeführt wird, könnte ich hinzufügen. »Ich meine, ich wusste ja immer, dass sie ziemlich daneben ist, aber Gefängnis? Wie um alles in der Welt ist sie ins Gefängnis gekommen?«
»Komm mir nicht mit dieser Unschuldsnummer«, knurrt Magnus am anderen Ende der Leitung. »Sie hat mir alles erzählt. Ich weiß, dass ihr sie reingelegt habt, und ich weiß, dass ihr irgendwo in Vegas seid. Warum zum Teufel bist du in Vegas, Sunny? Ich dachte, wir hätten darüber geredet.«
So viel zu »Ich wünschte, du wärest hier«.
»Rayne und ich wollten unseren Dad sehen«, wechsle ich in die Defensive. Blöde Marcia. Und auch blöde Rayne, zu denken, ihr blöder Plan würde alle Probleme lösen. »Er lebt hier, erinnerst du dich?« Ich lüge nicht, möchte ich betonen. Rayne und ich wollten tatsächlich unseren Dad sehen. Und er lebt tatsächlich hier. Nur nicht in dieser speziellen Woche.
»Ich verstehe«, sagt Magnus langsam. Ich weiß nicht, ob ich ihn jemals so sauer erlebt habe.
Vielleicht mit Ausnahme jenes ersten Abends im Club Fang, als er versehentlich mich gebissen hat statt Rayne. Was, wie ich anmerken möchte, technisch gesehen seine Schuld war, nicht meine. »Nachdem ihr also zehn Jahre lang niemals nach Vegas geflogen seid, beschließt ihr zwei zufällig, dass dies die perfekte Woche wäre, um euch auf den Weg nach Westen zu machen und an eurer Vater-Tochter-Beziehung zu arbeiten? Rein zufällig dieselbe Woche, in der ich wegen der Konferenz in Vegas bin und dir
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