Blood Coven Vampire 04 - Beiss, Jane, Beiss-iO
falschen Brüste zur Schau stellt) erscheint auf der Bühne. Sie lächelt auf das Trio unter ihr hinab und mir fällt auf, dass ihr einige Zähne fehlen.
»Ich bin Candy und ich werde ein Gedicht vorlesen«, erklärt sie mit übertrieben nasaler Stimme.
»Wunderbar«, sagt Mr Schnurrbart, der sich nicht die Mühe macht, eine Grimasse zu unterdrücken.
Es dauert nicht lange, bis ich den Grund dafür erkenne. Das Mädchen ist absolut schrecklich. Sie stolpert über ihre Worte, während sie versucht, das grauenhafteste Gedicht aufzusagen, das ich in meinem ganzen Leben gehört habe. Ich muss dazu zwingen, nicht schreiend aus dem Zuschauerraum zu rennen, nur um dem zu entfliehen. Ich schätze mal, im Hotel Sun kriegen sie keine Schauspielerinnen von Broadway-Kaliber.
»Danke, das genügt«, unterbricht der Brandon-Typ das Mädchen auf der Bühne mitten in der Strophe. Er gähnt nochmals, dann fügt er hinzu: »Ähm, rufen Sie uns nicht an, wir rufen Sie an. Oder auch nicht.«
Das Mädchen auf der Bühne runzelt finster die Stirn und stapft verschnupft davon. Mir tut sie leid, obwohl ihre Darbietung grauenerregend war.
Ich weiß, wie stressig ein Vorsprechen sein kann.
Immerhin bin ich die Schauspielerin in der Familie. Letztes Jahr habe ich die Kim gespielt, die Hauptrolle in unserer Schulaufführung von Bye Bye Birdie. (Was am Schluss ein bisschen peinlich war, da ich mit Jake Wilder auftreten musste, den ich mitten auf dem Schulball abserviert hatte.) In diesem Jahr habe ich die Absicht, für die Aufführung unserer Oberklasse vorzusprechen - Camelot -, selbst wenn das bedeutet, dass ich mit Heather Mills um die Rolle der Guinevere konkurrieren muss. (So wie ich das sehe, werde ich viel authentischer sein als sie, wenn man bedenkt, dass mein Freund früher einmal ein echter Ritter am Hof von König Artus war und wirklich weiß, was damals abgegangen ist.
Ich verfolge das Geschehen, während drei weitere Mädchen auf der Bühne erscheinen, eine schlimmer als die andere. Endlich, nachdem sie das vierte Mädchen von der Bühne geworfen haben, ohne sich auch nur die Mühe zu machen, sie anzuhören, erhebt sich das Katy-Perry-Mädchen mit einem frustrierten Schnauben von ihrem Platz.
»Ich bin dieses lächerliche Vorsprechen so leid!«, jammert sie und lässt ihr Kaugummi knallen. »Eric, können wir nicht einfach eins von diesen Callgirls engagieren, ich meine, für eine Stunde oder so am Freitag? Sie einfach über die Bühne laufen lassen? Ich meine, Mina hat nicht mal Text. Sie braucht lediglich die Bühne zu überqueren, in Draculas Arme zu fallen und sich beißen zu lassen. Solange sie nicht an, hm, doppelseitiger Lähmung oder so etwas leidet, dürften wir auf der sicheren Seite sein. Und selbst dann - es muss doch irgendwo einen Zugang für Rollstühle geben -, das kann doch jeder, oder?«
»Bitte. Du weißt ganz genau, was für ein wählerischer Bastard Cornelius ist, Allegra«, erinnert Schnurrbartjunge - Eric, schätze ich - sie.
»Denk nur daran, wie viele Minas wir ihm im Laufe des letzten Jahres angebracht haben, die seinen hohen Erwartungen nicht gerecht werden konnten. Denkst du, er wird es in Ordnung finden, wenn irgendeine Nutte - oder meinetwegen auch eine Querschnittsgelähmte - seine kostbare Mina spielt? Ganz bestimmt, was? Er hat gesagt, er will eine, die unschuldig aussieht. Absolut naiv und jungfräulich, erinnert ihr euch? Wie Britney Spears vor ihrem Nervenzusammenbruch.«
»Genau! Es gibt da draußen haufenweise Callgirls, die auf Schulmädchen machen!«
»Ja? Und wie viele von ihnen arbeiten für zehn Dollar die Stunde?«
Sie stöhnt. »Gott, ich hab mir echt den falschen Beruf ausgesucht, hm?«
»Du wirst doch nicht plötzlich einen auf Sasha machen, oder 'Legs?«, wirft Jayden ein und ich spitze die Ohren. »Dann sind wir am Ende nicht nur Mina-los, sondern auch Lucy-los.«
»Ähm, nein danke. Das würde bedeuten, dass ich mich mit Cornelius zusammentun müsste. Darf ich einfach sagen: ›Pfui‹? Ich meine, habt ihr jemals seinen Mundgeruch bemerkt?«
Eric biegt die Hände zu Klauen, baut sich vor Allegra auf bleckt die Zähne. »Hallo, meine Hübsche. Ich will dein Blut saugen!«zischt er mit einer vollkommen übertrieben dramatischen stereotypen Vampirstimme. Allegra schlägt kichernd nach ihm.
»Träum weiter, Möchtegern-Vampir!«, ruft sie und drückt ihn zurück auf seinen Sitz. »Du
solltest deinen sterblichen Tagesjob besser behalten.«
»Kommt schon, Leute«,
Weitere Kostenlose Bücher