Blood - Ein Alex-Cross-Roman
pausenlos an Sie denke und dass ich auf ein baldiges Wiedersehen hoffe. Um genau zu sein - Sie können sich darauf verlassen. Dann werde ich zuerst
Nana und die Kinder umbringen, Sie werden dabei zusehen. Kann es kaum erwarten, Sie alle wiederzusehen. Ich sorge dafür, dass es geschieht, versprochen.
K
Ich las den Brief zweimal durch und jagte ihn anschließend durch den Shredder. Dann versuchte ich, das Gegenteil von dem zu tun, was Kyle offensichtlich von mir erwartete. Ich verbannte ihn aus meinen Gedanken .
Irgendwie.
Nachdem ich das Hochsicherheitsgefängnis in Colorado angerufen und ihnen von dem Brief erzählt hatte und mich versichert hatte, dass Kyle Craig noch in seiner Gummizelle saß.
19
Es war Sonnabend, und ich hatte frei. Heute gab es kein Verbrechen und keine Strafe. Keine Psychopathen in Sicht, jedenfalls keine, von denen ich wusste.
Das »Familienauto« der Familie Cross war ein steinalter Toyota Corolla, der früher einmal Maria gehört hatte. Abgesehen von seinem offensichtlichen, sentimentalen Wert und seiner Langlebigkeit hielt ich nicht viel von dem Fahrzeug, weder in Bezug auf Form und Funktion noch in Bezug auf die schmutzig weiße Lackierung oder die diversen Rostflecken auf Kofferraumdeckel und Motorhaube. Die Kinder hatten mir zum letzten Geburtstag ein paar Aufkleber geschenkt − Ich bin vielleicht langsamer als Sie, aber immer noch vor Ihnen! und Tut mir den Gefallen und klaut dieses Auto! Sie konnten den Corolla auch nicht leiden.
Also schnappte ich mir an diesem freundlichen und sonnigen Sonnabend Jannie, Damon und den kleinen Alex, und wir zogen los, um uns ein neues Auto zu kaufen.
Während der Fahrt lief Twista mit »Overnight Celebrity« im CD-Spieler, gefolgt von Kanye Wests »All Falls Down«. Die ganze Zeit über machten die Kinder die verrücktesten Vorschläge, welches Auto wir uns zulegen sollten.
Jannie hatte Interesse an einem Range Rover bekundet, was aber aufgrund einer Vielzahl guter Gründe nicht in Frage kam. Damon versuchte mich von einem Motorrad zu überzeugen, das selbstverständlich in vier Jahren, an seinem achtzehnten Geburtstag, ihm gehören sollte, das war so absurd, dass ich ihm nicht einmal eine Antwort gab. Es sei denn, ein Knurren wird heutzutage schon als Gesprächsbeitrag gewertet.
Der kleine Alex, oder Ali, war grundsätzlich für jedes Modell offen, solange es nur rot oder hellblau war. Intelligentes Bürschchen, das war kein schlechter Plan, von den Worten »rot« und »hell« einmal abgesehen.
Wir fuhren also zu dem Mercedes-Händler draußen in Arlington, gar nicht weit von unserem Haus entfernt. Jannie und Damon beäugten fasziniert einen silbernen CLK 500, ein Cabrio, während Ali und ich den gewaltigen Fahrersitz eines R 350 einem gewissenhaften Test unterzogen. Ich dachte an die wichtigsten Merkmale eines Familienautos − Sicherheit, Schönheit, Wiederverkaufswert. Intellekt und Emotion .
»Das da gefällt mir«, sagte Ali. »Es ist blau. Es ist wunderschön. Genau das Richtige.«
»Du hast einen vorzüglichen Automobilgeschmack, mein Freund. Das hier ist ein Sechssitzer, und schau dir mal an, was das für Sitze sind. Sieh mal hoch zum Glasdach. Das sind bestimmt anderthalb Meter oder so.«
»Wunderschön«, wiederholte Ali.
»Streck mal die Beine aus. Schau dir mal an, wie viel Platz du da hast. Ja, das ist ein Auto.«
Eine Verkäuferin namens Laurie Berger war die ganze Zeit in unserer Nähe gewesen, ohne aufdringlich zu wirken oder sich unnötig in den Vordergrund zu drängen. Das wusste ich zu schätzen. Gott segne Mercedes.
»Haben Sie Fragen?«, sagte sie jetzt. »Möchten Sie etwas wissen?«
»Um ehrlich zu sein, nein, Laurie. Man setzt sich in diesen Wagen, und man will ihn haben.«
»Das erleichtert mir die Arbeit. Wir hätten auch noch einen in Obsidianschwarz, Innenbezüge aschgrau. Der R 350 gilt als Crossover-Fahrzeug, Dr. Cross. Eine Mischung aus Kombi und Geländewagen.«
»Mit dem besten aus beiden«, fügte ich hinzu und lächelte wohlwollend.
Dann meldete sich mein Piepser, mein Stöhnen fiel so laut aus, dass ich damit etliche Blicke auf mich lenkte.
Nicht am Sonnabend! Und nicht während des Autokaufs. Nicht, während ich in diesem wunderschönen Mercedes R 350 saß.
»Au weia«, sagte Ali und riss die Augen auf. »Daddys Piepser!«, rief er Damon und Jannie quer durch den Ausstellungssaal zu. »Daddys Piepser hat gepiepst.«
»Du bist eine Petze. Eine miese, alte Petze«, sagte ich und gab ihm
Weitere Kostenlose Bücher