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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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schwammen sie an ihn heran, stürzten sich auf ihn und begannen, den Vampir bei lebendigem Leib aufzufressen.
    Furchtbarste Schmerzen durchzuckten den Körper.
    Zu Lebzeiten war er nie gläubig gewesen.
    Aber wenn es eine Hölle gab, dann musste sie genau so aussehen, war er in diesem Moment überzeugt. Er schrie aus Leibeskräften und ahnte, dass kaum genug von ihm übrig bleiben würde, um sich noch einmal regenerieren zu können.
    Blankgefressene Knochen, mehr blieb nicht.
    Ein Schwarm Piranhas hätte nicht effektiver sein können. Und auch die Knochen zerfielen schließlich zu feinem, bröseligen Staub, der vom Kanal stromabwärts geschwemmt wurde.
    Die Ratten beruhigten sich schließlich wieder.
    Sie zogen sich zurück.
    Ihr Herr hatte ihren Geist wieder freigegeben. Sie taten wieder das, was sie ohne die Einflüsterungen dieser fremden Macht getan hätten. Gerade noch hatten sie sich wie tausend verschiedene Teile, die zu einem einzigen Organismus gehörten, verhalten. Jetzt waren sie nichts weiter als eine ungewöhnlich dichte Ansammlung von Ratten, die so schnell wie möglich auseinander stoben.
    *
    "Hey, was sagt dein Spürsinn, Stoney?"
    Chase bockte seine Harley vor dem SSSATANIC DESASTER auf. SSSATANIC mit drei S.
    Das klang wie das Zischen einer Schlange, wenn man es richtig aussprach.
    Musik lärmte aus dem schrillen Grufti-Schuppen heraus. Diese GothicDisco in der Montgommery Street war erst vor ein paar Wochen geöffnet worden. Angeblich diente sie der Geldwäscherei einer Satanisten-Sekte. Aber wenn man die Besitzer fragte, dann waren das natürlich nur üble Gerüchte.
    Stoney machte ein etwas ratloses Gesicht, ließ dabei den Blick die Straße entlang gleiten.
    "Vielleicht brauchst du erst einen Drink", flachste Chase.
    "Sehr witzig!"
    "Hey, Mann, war nicht so gemeint! Aber da drinnen in diesem GruftiSchuppen ist 'ne Menge Frischblut, das nur darauf wartet, abgezapft zu werden!"
    "Ich dachte wir haben eine Aufgabe!"
    "Schon, aber im Augenblick kommen wir ja wohl nicht so weiter, wenn ich das richtig sehe!"
    "Siehst du leider richtig..."
    Stoney hatte seine Kawasaki ebenfalls aufgebockt. Als ein breitschultriger Kerl in dunklem Leder daherkam, dessen Brust mit einer Reihe von eigenartigen Amuletten behängt war, raffte Stoney seine Fransenjacke vorne zusammen, um zu verhindern, dass sein Gegenüber einen Blick auf den Magnum Colt oder die Machete werfen konnte. Zu provozieren lag nicht in Stoneys Absicht. Der Kerl ging vorbei. Stoneys Nasenflügel bebten.
    "Hey, du siehst aus wie ein Drogenhund des FBI! Hat dein Riechorgan wirklich etwas mit deiner Fähigkeit zu tun, die Anwesenheit von Vampiren zu erspüren?"
    "Nein", erwiderte Stoney. "Ich versuche mich lediglich zu konzentrieren..."
    "Sorry!"
    Das Gesicht, das Stoney jetzt machte, wirkte alles andere als viel versprechend.
    "Diese Ratten-Vampire hatten eine ganz spezielle Aura...", murmelte er.
    "Du weißt nicht, ob der Dritte die auch hatte!", gab Chase zu bedenken. Stoney verzog das Gesicht.
    "Auch wieder wahr."
    Es hatte seinen Grund, dass sie in der Montgommery Street ihre Suche nach dem dritten Vampir wieder aufnahmen, der ihnen im Navy Yard irgendwie durch die Lappen gegangen war.
    Ganz in der Nähe, auf dem Elevated Highway, hatte die Highway Patrol einen toten Trucker gefunden, der auf eine Art und Weise zugerichtet war, die keinen Zweifel daran ließ, wer ihn getötet hatte. Ein Vampir.
    Zu den Ermittlungsergebnissen der City Police hatte der Fürst unbegrenzten Zugang. So hatte er Chase unter anderem auch die Informationen gegeben, dass Rattenkot bei dem Toten gefunden worden war.
    Mit ihren Motorrädern waren Chase und Stoney die Strecke abgefahren. Den halben Tag war der Elevated Highway in Richtung Queens gesperrt gewesen. Die Kreidemarkierungen würde man noch ein paar Tage sehen können. Stoney hatte dort die Aura des dritten Ratten-Vampirs aufgenommen. Oder zumindest eine Aura, die diesem Wesen gehören konnte. Hundertprozentig sicher war er da nicht.
    Aber es sprach verdammt viel dafür, dass der Dritte für das verantwortlich war, was sich auf dem Elevated Highway zugetragen hatte. Ein New Yorker Vampir hätte das Diskretionsgebot des Fürsten von Radvanyi niemals so grob ignoriert.
    Stoney und Chase waren der Aura in die Montgommery Street gefolgt. Und jetzt...
    "Scheiße!"
    "Sag nicht, dass wir ihn verloren haben, Stoney!"
    "Ich fürchte ja!"
    "Quatsch nicht, so schnell geben wir nicht auf!"
    "Vielleicht wurde er

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