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Blood Empire - Der Rattengott

Blood Empire - Der Rattengott

Titel: Blood Empire - Der Rattengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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rechnen gewesen. Vor allem vor einem gewissen Chase Blood hatte man sie vor Antritt der Mission gewarnt. Schließlich waren die drei Albinos nicht die ersten Vampire, die im Auftrag Magnus von Björndals versuchten, eine Art Brückenkopf im Gebiet des Feindes zu errichten. Das Fernziel war klar. New York sollte in das Gebiet des Herrn von Philadelphia eingegliedert werden. Letztlich blieb Magnus von Björndal wohl gar keine andere Wahl, als es immer wieder zu versuchen. Schließlich stand ihm umgekehrt der Fürst in nichts nach. Auch er versuchte alles daranzusetzen, Philadelphia seinem eigenen Imperium einzuverleiben. Im Moment herrschte eine Art Gleichgewicht der Kräfte. Aber das konnte sich schnell ändern.
    In dem Moment nämlich, in dem es einem der beiden Seiten gelang, einen entscheidenden Schlag zu führen...
    Und darum waren die drei Albinos hier in New York.
    Wie so viele andere vor ihnen schon...
    Der Albino kletterte ans Ufer, richtete sich auf. Im Gegensatz zu seinen beiden bleichen Gefährten trug er das Haar lang bis über die Schultern. Das Wasser troff von seinem knielangen Ledermantel.
    Er blickte zurück, auf die andere Seite des East River. In einem verfallenen Depot der Navy hatten jetzt wahrscheinlich zwei Schergen des Fürsten ihr Ende gefunden. Zerfleischt von tausenden Ratten, sodass nicht einmal die Regenerationsfähigkeit eines Vampirs noch etwas ausrichten konnte. Ein Lächeln ging über das Gesicht des Albinos. Ein kaltes, grausames Lächeln, in dem zynischer Triumph aufleuchtete. Ich werde bald von meinen Brüdern hören!, ging ihm durch den Kopf. Sehr bald schon...
    Es gab Millionen von Ratten in New York.
    Ihre Zahl übertraf die der Sterblichen um ein Vielfaches. Und jede dieser Ratten war ein potentieller Verbündeter des Albinos. Jederzeit konnte er sie herbeirufen und unter seine mentalen Befehle zwingen.
    Eine wirksame, tödliche Waffe.
    Schon ihre gewaltige Zahl machte die pelzigen Biester zu Gegnern, die schwer abzuwehren waren.
    Der Albino ging mit schnellen, entschiedenen Schritten voran. Er hatte Durst. Blutdurst. Aber die Lower East Side war selbst um diese nachtschlafende Zeit voller Sterblicher, an deren Lebenssaft er sich laben konnte.
    Der Vampir ging die wenigen Meter bis zur South Street. Er setzte zu einem Dauerlauf an, lief die South Street in östliche Richtung. Sie stellte die Auffahrt zum Elevated Highway dar.
    Es dauerte nicht lange und er hatte den Highway erreicht, der den Südosten Manhattans umgrenzte. Nördlich davon lag die Lower East Side, südlich der Hudson.
    Der Albino bremste das Tempo ab. Er strich sich das lange, weiße Haar zurück. Seine roten Augen glänzten im Licht der Straßenlaternen. Der Elevated Highway war so gut beleuchtet, dass der Unterschied zwischen Tag und Nacht kaum zu bemerken war.
    Einige Fahrer allerdings glaubten wohl, dass die
    Geschwindigkeitskontrollen der Highway Patrol um diese nachtschlafende Zeit weniger intensiv waren als am Tag.
    Der Albino ging furchtlos auf die Fahrbahn.
    Die Verkehrsdichte war im Augenblick nicht sonderlich groß. Alle zehn bis zwanzig Sekunden etwa raste ein Wagen den Highway entlang.
    Der Albino trat mitten auf die Fahrbahn.
    Ein gewaltiger Zwanzigtonner-Zug brauste auf ihn zu.
    Der Albino hob die Hand, um den Trucker zum anhalten zu bewegen. Der Trucker hupte, als er die Gestalt auf der Straße sah. Der Albino blieb unbeirrt stehen.
    Nochmals hupte der Truck. Es war ohrenbetäubend.
    Dann trat der Trucker auf die Bremsen.
    Der Zwanzigtonner rutschte über den Asphalt, die Räder blockierten. Ein schrilles Kreischen ertönte.
    "Verdammte Scheiße!", schrie der Trucker in seinem Gehäuse, aber er konnte nichts mehr tun. Der Truck rutschte unaufhaltsam vorwärts. Zwanzig Tonnen waren nicht so einfach zu stoppen.
    Dann war die Gestalt plötzlich nicht mehr zu sehen. Der Wagen stand. Der Trucker atmete tief durch, öffnete die Tür seines Führerhauses, sprang heraus und dachte dabei: So ein verdammter Selbstmörder! Hätte der sich nicht einen anderen Highway und eine andere Uhrzeit aussuchen können?
    Er zögerte einen Augenblick, ehe er unter den Lastwagen blickte. Da war nichts, was typisch für einen Aufprall gewesen wäre!, ging es ihm etwas irritiert durch den Kopf. Kein Schlag, kein Geräusch - nichts!
    Der Trucker schob sich die Baseball-Kappe in den Nacken, bückte sich schließlich und blickte unter den Wagen.
    Aber war nichts.
    Außer einer dicken, fetten Ratte.
    Der Trucker runzelte die

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