Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Blood Empire - Magierblut

Blood Empire - Magierblut

Titel: Blood Empire - Magierblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
Vom Netzwerk:
hundert Quadratmetern vor sich. Nichts Ungewöhnliches. Schätzungsweise hatte 'J.P.Gabriel etwa ein Dutzend Angestellte, die für ihn an den Computern saßen.
    Warum sollte ich hier kommen?, durchfuhr es den Vampir. Chase hatte auf einmal das Gefühl, in eine Falle getappt zu sein. Plötzlich klappte die Tür zu.
    Chase drehte sich herum.
    An der dunklen Wand zeigte sich der helle Umriss einer menschlichen Gestalt. Wie ein Schattenriss im Negativ.
    Chase erstarrte.
    Die Erscheinung an der Wand bewegte sich, schien die Hand nach dem Vampir auszustrecken. Chase ließ den Blick durch den Raum schweifen. Aber ansonsten war da nichts Verdächtiges.
    Die Erscheinung bekam jetzt Gesichtskonturen. Blass wirkten sie, aber Chase erkannte sie trotzdem sofort. Dunkle Augen, dunkles Haar, ein Gesicht wie ein Engel...
    "Gabriel!", entfuhr es Chase.
    Der Mund des Gesichts bewegte sich, so als würde er sprechen.
    "Hey, was immer du von mir willst - Lippenlesen gehört nicht zu meinen Fähigkeiten!", meinte Chase.
    Dann verblasste die Erscheinung.
    Chase starrte mit gerunzelter Stirn an jene Stelle auf der Wand, an der er sie gerade noch gesehen hatte.
    Das glaubt mir nicht einmal der Fürst!, überlegte er. Chase verließ das Büro.
    Vor der Tür wartete jemand auf ihn. Ein großer, breitschultriger Kerl mit gewaltigen Catcher-Händen. Er trug Jeans und T-Shirt. Seine mächtigen Oberarme waren mit Tätowierungen übersät. Der spiegelglatt rasierte Meister Propper-Schädel ebenfalls. Zumeist waren es irgendwelche okkulten Zeichen, die er sich als Motive ausgewählt hatte. Pentagramme, umgedrehte Kreuze und dergleichen.
    Über der Schulter trug er eine Sporttasche.
    Der Kerl verzog das Gesicht und grinste breit.
    Seine Vampirzähne kamen dabei zum Vorschein.
    "Was machst du denn hier, Darry?"
    Darry Korz - vor seiner Einbürgerung Darius Korzeniovsky - war der Stadthalter des Fürsten unter den Ukrainern und Weißrussen in Brooklyn, wo sie ganze Straßenzüge beherrschten und sich vor allen Dingen im Geschäft mit der illegalen Müllbeseitigung breit gemacht hatten. Hier in der Lower East Side hatte er allerdings eigentlich nichts zu suchen. Es sei denn, ein besonderer Auftrag führte ihn hier her.
    "Hi, Chase!", murmelte er.
    Chase wusste sofort, dass etwas nicht in Ordnung war. Darry Korz holte eine Axt aus der Sporttasche, schleuderte die Tasche dann wie lästigen Ballast von sich und nahm Kampfhaltung an.
    "Hey, was soll das, Mann!", rief Chase.
    Er wich zurück, als Darry Korz auf ihn losstürmte. Nur um Haaresbreite verfehlte ihn die Axt. Die Klinge fuhr in die Wand hinein. Funken sprühten, Putz blätterte. Chase wich zur Seite, riss das Hiebmesser aus dem Futteral heraus und schlug noch mit derselben Bewegung zu. Die Klinge des Hiebmessers traf Darry in der Nierengegend, drang tief ein. Darry brüllte auf.
    Chase wich zurück.
    Er kannte Darry gut genug, um zu wissen, dass sein Gegner ihm an Körperkraft haushoch überlegen war. Vor seiner Konversion zum Vampir war Darry unter anderem Gewichtheber und Catcher gewesen und war in der Wrestling-Liga unter dem Namen 'Bone-Booster' aufgetreten. Die entsprechenden Bewegungsabläufe und Kampftechniken hatte er immer noch drauf. Auch das war ein Vorteil gegenüber Chase, der keinerlei Kampfausbildung besaß.
    Darry stieß einen dumpfen Knurrlaut hervor. Sein Gesichtsausdruck war zur Maske erstarrt.
    Er riss die Axt herum, ließ sie über dem Kopf kreisen.
    "Hey, Darry! Was ist verdammt noch mal in dich gefahren!", rief Chase, während er den Gang entlang taumelte und den Schlägen der Axt auswich, so gut es ging.
    Dummerweise war die Reichweite von Darrys Waffe um einiges weiter als die von Chase' Hiebmesser. Und da Darry auch noch längere Arme besaß, kamen noch ein paar Zentimeter hinzu.
    "Töten!", murmelte Darry. Schaum stand ihm vor dem Mund. Es zuckte eigenartig in seinem Gesicht. Seine Bewegungen wirkten auf einmal ruckartig und unharmonisch.
    Und das bei einem ehemaligen Show-Kämpfer! durchfuhr es Chase. Fast konnte man den Eindruck gewinnen, dass eine fremde Kraft ihn vorwärts trieb, seine Schritte lenkte, seinen Geist beherrschte... Darry blutete stark aus der Wunde, die Chase ihm an der Seite geschlagen hatte.
    Rot tropfte es auf den PVC-Boden im Korridor.
    Mit Schrecken dachte Chase daran, dass sich Erkennungsdienstler jeden einzelnen dieser Tropfen vornehmen würden.
    "Töten!", murmelte er. "Chase...töten...töten..." Darry wiederholte diese Worte immer wieder. Es

Weitere Kostenlose Bücher