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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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war.
    Ybanez schwebte über die Container hinweg, erreichte schließlich die andere Seite der Halle, wo sich das große Haupttor befand. Das spärliche Licht, das durch die hohen Fenster hereinfiel, beschien sein Gesicht.
    Suchend ließ er den Blick schweifen. Seine Nasenflügel bebten. Erneut setzte er zu einem Rundflug durch die Halle an. Chase war sich über die Taktik vollkommen im Klaren, die sein Gegner anwenden würde. Zunächst eine Garbe mit der Uzi, die ihn schwächen und zu Boden werfen würde. Dann der Schuss mit der Armbrust, der Chase' vampirischer Existenz ein Ende setzen und ihn zu einem Haufen grauen Staubes verwandeln würde.
    Chase überlegte einen Augenblick lang, ob er sein Hiebmesser als Wurfgegenstand verwenden sollte, sobald der Koloss nahe genug an ihn herankam.
    Aber er verwarf den Gedanken wieder.
    Ein besonders geschickter Werfer war er nämlich nicht. Und außerdem hatte er dann nur einen einzigen Versuch, der selbst dann, wenn er traf, kaum zur Kampfunfähigkeit des Dicken führte.
    Im Tiefflug schwebte der Koloss über die Container.
    Er hatte ein ziemlich hohes Tempo dabei drauf. Nur Zentimeter waren seine schlaff herunterhängenden Füße dabei von der Oberseite der Container entfernt. Soweit Chase wusste, hatte Ybanez seine Füße schon zu Lebzeiten nicht gerne benutzt.
    Chase verharrte in seiner Deckung.
    Der massige Körper von Ybanez verschwand hinter den Containern. Chase erwartete, ihn ein paar Augenblicke später erneut einem düsteren Schatten gleich daherschweben zu sehen wie ein Raubvogel auf Beutefang.
    Aber das war nicht der Fall.
    Ybanez blieb eine Weile verschwunden. Die Minuten sammelten sich. Chase wurde ungeduldig. Eine Falle? Er konnte sich nicht vorstellen, dass sein Gegner schon aufgegeben hatte. Was auch immer Ybanez zu seiner Handlungsweise getrieben hatte, es musste ihm sehr wichtig sein. Ansonsten lohnte das Risiko nicht.
    Schließlich legte Ybanez sich nicht nur mit Chase an, sondern darüber hinaus mit der gesamten Führung des New Yorker Vampir-Imperiums.
    Ein Schalter wurde umgelegt.
    Das große Tor öffnete sich selbsttätig. Ein Transportband bewegte sich.
    Ein Alarmsignal schrillte.
    Fast machte es den Eindruck, als experimentierte da jemand mit der elektrischen Anlage.
    Dann endlich schien Ybanez den Schalter gefunden zu haben, der ihm weiter half.
    Die Neon-Beleuchtung ging an. Flackernd begann eine Neonröhre nach der andere zu leuchten. Chase empfand die plötzliche Helligkeit als grell.
    Ein schallendes, höhnisches Gelächter erscholl.
    Das war Ybanez.
    Er setzte erneut zu einem seiner Flugmanöver an.
    Natürlich war es für ihn jetzt keine Schwierigkeit mehr, Chase zu finden.
    Er zog den Stecher seiner Uzi durch, ballerte in Chase' Richtung. Die Kugeln schlugen links und rechts ein, fetzten durch das Blech, aus dem die Container bestanden.
    Chase duckte sich, versuchte dafür zu sorgen, dass er so wenig wie möglich von dem Bleihagel mitbekam. Ganz war das trotzdem nicht zu vermeiden. Ein Streifschuss rasierte ihm an der Schläfe längs, ein weiterer Treffer fuhr ihm in die Schulter. Chase schrie auf, fluchte lauthals. Das half ihm, den Schmerz zu verarbeiten.
    Wut packte ihn. Namenlose Wut.
    Im Sturzflug kam der fette Vampir auf ihn zu, schoss auf ihn und war schon einen Augenaufschlag später auf der anderen Seite der Halle.
    Unerreichbar für Chase.
    Er hetzte durch die engen Gassen, die zwischen den Containern lagen. Ybanez näherte sich wieder. Chase wandte den Kopf, sah ihn aus den Augenwinkeln heraus.
    Ybanez feuerte. Chase schlug einen Haken, bog in eine Lücke zwischen zwei Containern ein. Wieder ging es eine schmale Gasse entlang. Es war wie in einem Labyrinth.
    Chase rannte so schnell er konnte, bog abermals in einen der engen Zwischenräume ein und lief dann auf eine Betonwand zu.
    Das schallende Gelächter des schwebenden Vampirs Ybanez vermischte sich mit dem Schrillen des Alarmsignals. Ybanez hatte nicht mehr viel Zeit. Er musste die Sache jetzt abschließen, sonst tauchten die Cops auf. Zwar wäre es für Ybanez ein leichtes gewesen, auch mit einer ganzen Spezialeinheit im Alleingang fertig zu werden, aber es bedeutete in jedem Fall Komplikationen.
    Der Fürst hatte die Mitglieder seiner Organisation stets zu größtmöglicher Diskretion verpflichtet.
    Die Menschen waren am gefügigsten, wenn sie nicht einmal ahnten, wer sie aus dem Hintergrund heraus beherrschte.
    Chase stolperte auf die Wand zu.
    Scheiße, dachte er, das war der

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