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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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ganze Zeit über schwieg er und unterbrach seine Nummer zwei nicht ein einziges Mal.
    "Das Problem Tardelli ist auf jeden Fall erledigt", meinte Chase. "Dessen Organe sind schön gleichmäßig über den East River verteilt worden. Die am besten zerstückelte Wasserleiche seit langem, würde ich sagen."
    Chase schwieg, als er sah, dass der Fürst seine Art des Humors im Moment ganz offensichtlich nicht teilte.
    Der Fürst rieb sich das Kinn.
    Der Blick war nach innen gerichtet.
    Plötzlich wandte er ruckartig den Kopf, starrte Chase an.
    "Ich glaube die Probleme werden erst beginnen, Chase", meinte er. "Die wirklichen Probleme, meine ich."
    Chase runzelte die Stirn.
    "Ich für meinen Teil bin froh, dass diese Ratte endlich weg vom Fenster ist."
    "Diese Aktion auf dem Sendola-Tower war ein direkter Anschlag auf dich, Chase, die Nummer zwei der New Yorker Vampire", stellte Franz Fürst von Radvanyi sachlich fest. "So etwas würde niemand wagen, der nicht die Rückendeckung von sehr mächtiger Seite genießt."
    "Das Philadelphia dahinter steckt, ist ja keine Überraschung für uns, Herr!", gab Chase zu bedenken.
    Der Fürst zuckte die Achseln. "Unser Kontrahent Magnus von Björndal scheint sich sehr sicher zu fühlen in seiner Haut..."
    "Dazu hat er leider allen Grund!", erwiderte Chase.
    "Dies war nur der Anfang! Eine kleine Facette in einer viel größeren Auseinandersetzung!", murmelte Radvanyi. Er musterte Chase. Auf jeden Fall hat es sich gelohnt, dass ich diesem Kerl das ewige Leben schenkte!, überlegte er.

2.Buch
    Blutige Tränen
    Die New Vanguard Bar war eine exquisite Adresse in der 5th Avenue. Das Ambiente war ganz im Stil der Fünfziger gehalten.
    Signierte Portraits von Jazz-Größen wie Charlie Parker und Miles Davis zierten die Wände. Petra Brunstein ließ den Blick durch die Bar schweifen. Ein verhaltenes Lächeln spielte um ihre Lippen. Das seidene Kleid passte sich nahezu perfekt an den grazilen Körper der schönen Vampirin an.
    "Kommen Sie!", sagte der grauhaarige Mann an ihrer Seite.
    Sein Blick wirkte eigenartig starr. Homer F. Jespers war einer der wichtigsten Galeristen und Kunstexperten von New York City. Seinem Einfluss in der Art-Scene verdankte Petra Brunstein unter anderem ihren Ruf als bedeutende Künstlerin.
    Bereitwillig ließ sie sich von Jespers zu einem der Separees führen. Der Mann, der dort vor seinem Drink saß, hatte langes, bis über die Schultern reichendes Haar, das zu einem Zopf zusammengefasst war. Er trug einen edlen, doppelreihigen Nadelstreifenanzug.
    "Jean-Aristide! Mon amour!", stieß Petra hervor.
    "Petra! Ich habe dir versprochen, dass ich zurückkehren werde!", erwiderte Comte Jean-Aristide Leroque.
    "Ja", murmelte sie. "Am Tag von Radvanyis Ende!"
    "Möge der Staub dieser dreihundertjährigen Mumie in alle Winde verstreut werden..."
    *
    Leroque erhob sich, um Petra den Stuhl zurechtzurücken. Der über zweihundert Jahre alte Vampir, der seit den Wirren der französischen Revolution zum Volk der Nacht gehörte, lächelte mild.
    "Setz dich, Petra. Wir haben viel zu besprechen."
    Homer F. Jespers beachtete der aus altem französischem Kleinadel stammende Graf überhaupt nicht.
    Petra wandte den Kopf in Richtung des Galeristen.
    "Geh!!", forderte sie.
    Jespers erwiderte ihren Blick auf fast schon stumpfsinnige Weise. Es war keinerlei Glanz in seinen Augen. Im Augenblick war er wie so oft eine willenlose Marionette. Für Petra war es ein Leichtes, den Willen eines Sterblichen zu brechen.
    Aber im Moment schien das irgendwie nicht zu funktionieren.
    Jespers reagierte nicht auf ihren Befehl.
    Und plötzlich spürte sie den inneren Widerstand, der ihr entgegenschlug. Eine Art mentale Mauer umgab das Bewusstsein des Galeristen. Das machte es ihr im Augenblick unmöglich, ihn so zu beeinflussen, wie sie es sonst mit großer Selbstverständlichkeit zu tun pflegte.
    Petra begriff plötzlich.
    Jean hat ihn in seiner Gewalt!, ging es ihr durch den Kopf.
    Seine mentale Kraft war immer größer gewesen als ihre. Und das würde wohl auch in alle Ewigkeit so bleiben.
    Leroque wandte sich an Jespers.
    "Ihre Anwesenheit ist tatsächlich nicht mehr vonnöten, Monsieur Jespers", erklärte er. "Sie können jetzt wirklich gehen!!" Die Aura purer Macht schwang in Leroques Stimme mit.
    Ein angenehmer Schauer überlief Petra bei ihrem Klang.
    Jespers nickte leicht.
    Sein Gesicht behielt den stumpfsinnigen Ausdruck.
    "Ja, Herr", murmelte er, drehte sich auf dem Absatz um und verließ das

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