Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
verblutete. Chase konzentrierte derweil seine gesamte Willenskraft darauf, die Wunden zumindest notdürftig zu schließen. Leroque, dieser Hund... Er versuchte sich im Auftrag des Vampirherrn von Philadelphia hier breit zu machen und Einfluss auf die örtlichen Crack-Gangs und verschiedene Syndikatsbosse zu gewinnen.
Sie alle waren dem Fürst bisher treu ergeben gewesen.
Aber Leroque, der Renegat, der vor drei Jahren zum schlimmsten Feind des Fürsten übergelaufen war, hatte seine besonderen Methoden der Überredungskunst.
Ein kurzer Blick von ihm in die Augen eines Sterblichen reichte, um dessen Willen vollkommen zu brechen. Vielleicht glaubte dieser sterbliche Gauner dann, dass er sich des Geldes wegen auf die Seite des Grafen schlug. Aber damit hatte das in der Regel nur in zweiter Linie etwas zu tun.
"Verdammter Mist, was ist denn mit dem da?", rief einer der Kerle.
Er ließ seine Uzi losknattern.
Chase bekam ein paar der kleinkalibrigen Projektile ab.
Allein auf Grund der großen Anzahl an Treffern wäre diese Garbe für jeden Sterblichen tödlich gewesen. Schrot hatte eine ähnliche Wirkung. Viele gleichzeitige Treffer verursachten einen Schock, der augenblicklich zum Herzstillstand führte.
Aber Chases Herz schlug schon seit über zwanzig Jahren nicht mehr.
Chase ließ die Schrotpistole fallen, riss stattdessen sein Gurka-Hiebmesser hervor.
Die Gang-Leute starrten ihn einige Augenblicke lang völlig fassungslos an.
Chase nutzte ihre Verwirrung gnadenlos aus. Keiner dieser Gang-Mitglieder wusste von der Existenz des Vampirvolks.
Alles, was ihnen bekannt gewesen war, hatte mit der Tatsache zu tun, dass Chase im Auftrag eines sehr mächtigen Mannes tätig war, der im Big Apple die Unterwelt und noch einiges andere beherrschte.
Chase schnellte vor. Eine weitere Kugel streifte ihn an der Schulter.
Dann hatte er den Ersten der Männer erreichte.
Er bog ihm den Waffenarm mit der Uzi zur Seite. Die Waffe knatterte los, die Kugeln stanzten kleine Brocken aus dem Asphalt heraus.
Ein schneller Schnitt und das Blut spritzte nur so aus der Kehle des Sterblichen heraus.
Chase verzog angewidert das Gesicht.
So etwas würde ich nicht mal trinken, wenn du der letzte Sterbliche auf der Welt wärst, du Bastard!, durchzuckte es ihn.
Der Typ mit der Laserpointer-Pistole zielte auf Chase.
Blutrot tanzte der Laserstrahl durch die Nacht.
Der Schuss krachte, während Chase sich in der Vorwärtsbewegung befand. Das Projektil traf ihn am Kopf, streifte über seine Stirn und zog eine blutige Spur.
Chase schrie auf.
Ein wuchtiger Tritt ging in Richtung des Schützen.
Aber Chase war kein ausgebildeter Kampfsportler.
Nur ein Teil der ungeheueren, übermenschlichen Kraft, die Chase in diesen Tritt hineingelegt hatte, erwischte seinen Gegner auch. Aber diese Kraft reichte aus, um ihn so zu treffen, dass er nicht wieder aufstand.
Die Anderen wichen jetzt zurück.
"Scheiße, worauf haben wir uns da nur eingelassen!"
"Der muss 'ne Kevlaer-Weste oder so etwas tragen!"
"Ziel auf den Kopf, du Arsch!"
Ein Wurfstern zischte durch die Dunkelheit. Chase sah ihn im letzten Augenblick kommen, hob den Arm und lenkte die Waffe zur Seite.
Erneute Bleitreffer ließen Chase zucken, hielten ihn kurz auf. Aber er stürzte weiter vorwärts, um den Nächsten von Gonzales' Männern zu packen. Chase schlug ihm die Waffe aus der Hand, packte ihn dann und schleuderte ihn im hohen Bogen zur Seite. Die Wucht war derart immens, dass der Mann hart gegen die nächste Hauswand prallte. Aus Ohren und Mund blutend rutschte der Sterbliche an der Brownstone-Fassade hinunter und zog eine dunkelrote Spur hinter sich her. Dass sein Rückgrat gebrochen war, war wohl noch eines seiner kleineren Probleme, - mit starren Augen saß er da, wie ein Zuschauer des weiteren Geschehens.
"Na kommt schon, ihr Großkotze, habt ihr gar keinen Mumm mehr?", rief Chase.
"Mann, so was habe ich noch nie gesehen!", stieß einer der Typen fast ehrfürchtig hervor. Er stolperte davon, trat dabei scheppernd gegen eine der umgestoßenen Mülltonnen.
Er schrie, als eine große, graue und ziemlich fette Ratte aus dem Mülleimer heraus stob.
Chase bückte sich nach einer am Boden liegenden Waffe.
Es war eine Uzi.
Er legte sie an und feuerte.
Mehr als dreißig Schuss in der Sekunde konnte so ein Ding ausspucken. Chase drückte ab, ließ die Waffe immer wieder losknattern. Einen der Flüchtenden traf er. Die Anderen waren nach wenigen Augenblicken in der Dunkelheit
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