Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)
halten?" Kelly Gonzales spuckte aus und begann damit, sich mit der Spitze des Springmessers die Fingernägel zu maniküren. Er grinste. "Man könnte fast denken, du wärst schon ein alter Sack von über vierzig oder so was..."
Der will wohl wissen, wie weit er gehen kann, dachte Chase.
Na gut, das kann er haben! Ein paar schwache Sterbliche vermöbeln, fordert zwar nicht gerade meinen sportlichen Ehrgeiz heraus, aber man kommt nicht aus der Übung!
Aber vorher brauchte Chase noch ein paar Auskünfte von Gonzales.
"Hört mal, Jungs, ihr wolltet euch doch melden, wenn dieser Franzose aus Philadelphia wieder auftauchen sollte!", sagte Chase.
Er bemerkte, wie die Gang-Typen einen Halbkreis um ihn herum zu bilden begannen. Insgesamt ein Dutzend Mann.
Scheiße, ohne einige Bleikugeln im Leib werde ich aus der Sache wohl nicht rauskommen, dachte er. Die kleinkalibrigen Geschosse der Uzis waren nicht so schlimm. Nicht mehr als Nadelstiche, wenn auch sehr unangenehm.
Übler waren schon die großkalibrigen Pump Action-Gewehre, die die MEAN DEVVILS wohl bei den Cops erbeutet hatten.
Auf ein Loch im Bauch hatte Chase nun wirklich keinen Bock.
Er trat auf den Gang-Leader zu, war nur noch etwa einen Meter von ihm entfernt.
"Na los, spuck schon aus, was euch der Franzose erzählt hat! Ich weiß nämlich aus sicherer Quelle, dass er hier war.
Und eigentlich hattet ihr mir versprochen, mich sofort zu verständigen..."
"Hombre! Que va! Immer cool bleiben, ja? Wir sind nicht deine Angestellten, comprendido?"
"Ach, nein?"
"Wenn du es genau wissen willst: Der Lackaffe hat uns ein Angebot gemacht, das bedeutend besser ist, als das, was du uns bisher bieten konntest, Blood!"
"Und da denkt ihr Idioten, ihr könnt einfach so die Seiten wechseln und euch unsere Abmachungen..."
"...sonst wo hinschieben!", vollendete Gonzalez Chases Satz. "Si, hombre! Genau so haben wir uns das gedacht!"
Jetzt mischte sich plötzlich einer der anderen MEAN DEVVILS
in das Gespräch ein.
Chase sah aus den Augenwinkeln heraus, dass der Typ sich seiner Harley genähert hatte und jetzt an den Armaturen herumfingerte.
"Geiles Teil!", meinte er.
Chase riss seine Schrotpistole hervor.
Ungefähr drei Meter stand der Typ an der Harley von ihm entfernt. Also eine ideale Distanz. Chase feuerte. Als der Kerl zu Boden ging, hatte er kein Gesicht mehr.
Gonzalez' Messerklinge zuckte hervor.
Chase riss den Lauf der Schrotpistole herum.
Er richtete ihn auf den Hals seines Gegenübers.
Gonzalez erstarrte.
Seine Leute luden ihre Waffen durch. Es herrschte ein angespanntes Patt.
"Verzieht euch!", rief Chase. "Ich würde gerne mal ein paar Takte mit eurem Anführer unter vier Augen reden."
"Der Kerl spinnt!", rief eines der Gang-Mitglieder mit einem fassungslosen Blick auf seinen toten Kumpanen neben der Harley. "Er hat Tonto einfach über den Haufen geschossen!"
"Das könnt ihr alle haben", sagte Chase.
"Dieser Mistkerl leidet wohl etwas unter Selbstüberschätzung!", mischte sich einer der anderen ein.
Er zog eine Automatik mit aufgesetzter Laserzielerfassung unter der Lederjacke hervor.
"Los, pfeif deine Leute zurück, Gonzales!"
"Leck mich doch!", knurrte dieser. Er schlug Chases Hand mit aller Kraft zur Seite, holte zu einem mörderischen Stoß mit dem Springmesser aus. Chases Schrotpistole ging los. Die Ladung schoss ins Leere.
Aber das Messer erwischte Chase am Bauch.
Die halbe Klinge stieß Gonzalez Chase in den Körper hinein.
Dann traf den Gang-Anführer ein hammerharter Schlag, den Chase mit der Schrotpistole ausführte.
Der Lauf traf den Kopf des Anführers.
Gonzalez konnte nicht einmal mehr schreien, so schnell ging das. Er sackte zu Boden, blieb reglos und in eigenartig verrenkter Haltung liegen.
"Mann, tut das weh!", rief Chase ärgerlich. "Mein Bauch!"
Gonzalez hielt das Messer noch immer umklammert. Während er fiel, hatte er es festgehalten und so aus Chases Bauch herausgerissen. Das hatte die Sache nur noch schlimmer gemacht.
Chases T-Shirt verfärbte sich rot.
Der Vampir presste eine Hand gegen seinen Leib.
Rot rann es ihm zwischen den Fingern hindurch.
Zu spät sah Chase den Laserpunkt durch die Luft tanzen. Ein Projektil erwischte ihn eine Handbreit unterhalb des Halses.
Ein Ruck ging durch seinen Körper, als die Kugel ihm zwischen den Rippen hindurchfetzte.
"Ah!"
Chase schrie auf, halb vor Wut, halb vor Schmerz.
Die Augen der Gang-Leute waren auf ihn gerichtet. Sie warteten darauf, dass er zu Boden ging und
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