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Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe)

Titel: Blood Empire - SCHLÄCHTER DER NACHT (Folgen 1-6, Komplettausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Die Scheiben waren blickdicht. Das Kennzeichen war sehr einprägsam und verriet etwas von der Eitelkeit seines Besitzers. LEROQUE 1 lautete es.
    Eine Tür wurde geöffnet.
    Ein Bodyguard stieg aus und sprach DiMario an.
    "Steigen Sie bitte ein, Sir!"
    Ein Befehl!, ging es DiMario durch den Kopf.
    Er wusste, dass es darauf nicht ankam.
    Di Mario setzte sich auf die Rückbank des Wagens. Die Fahrgastkabine des Überlänge-Schlittens war wie bei einem Londoner Taxi von der Fahrerkabine blickdicht getrennt, so dass der Chauffeur durch das Licht aus dem hinteren Teil des Wagens nicht verwirrt wurde.
    Zwei gegenüberliegende Bänke gab es dort.
    Auf der Vorderen räkelte sich eine zierliche, mandeläugige Schönheit in einem knappen schwarzen Kleid, das ihr gerade bis über die Schenkel reichte. Der Saum war etwas hoch gerutscht.
    Auf der hinteren Bank saß ein blassgesichtiger Mann mit langem, lockigem Haar, das ihm weit über die Schultern fiel.
    Er trug es zu einem Zopf zusammengefasst. Dazu trug er einen Frack, so als wäre gerade von einem Theaterbesuch hier her gekommen. Er wandte sich an den Bodyguard, sagte etwas auf Französisch zu ihm, woraufhin der Kerl von außen die Tür schloss.
    "Guten Abend, Mr. Leroque!", flüsterte DiMario.
    Leroque lächelte. Seine Haut wirkte pergamentartig und faltig, sobald sich auch nur die geringste Regung in Leroques Gesicht zeigte. DiMario hatte sich schon lange gefragt, wie alt Leroque eigentlich war. Es war unmöglich einzuschätzen.
    "Bon soir, Monsieur DiMario", begrüßte ihn Leroque.
    "J'espere, que ca va bien avec votres affaires... O, excusez-moi! Ich vergaß, dass Sie die schönste Sprache der Welt leider nicht verstehen! Gehen die Geschäfte gut?"
    "Die Kolumbianer machen uns zu schaffen. Die bieten ihr Kokain fast umsonst an. So was versaut den Markt." DiMario wandte den Blick zu der Schönen auf der Bank. "Um ehrlich zu sein, würde ich es bevorzugen, mit Ihnen unter vier Augen zu reden, Mr. Leroque!"
    Ein eisiges Lächeln huschte über Leroques schmallippigen Mund. Er sah das Girl an und sagte mit einem Hauch Melancholie in der Stimme: "La fille ne vait dire rien, n'est-ce pas? Sie wird keine Gelegenheit dazu haben, irgendjemandem etwas zu verraten, Monsieur DiMario. Glauben Sie mir. Das ist - abolutement sure, comment ca dire? -
    vollkommen sicher!"
    "Ich bin mit meinem Vertrauen, was Frauen angeht, immer sparsam gewesen", erwiderte DiMario. "Der Erfolg ist, dass ich noch lebe!"
    "Alors, ich weiß die Erfahrung eines langen Lebens sehr wohl zu schätzen, Monsieur!" Leroque holte einen Umschlag aus der Innentasche seiner Frackjacke hervor und reichte ihn DiMario.
    "Was ist das?", fragte der King von Little Italy.
    "Ein paar Direktiven und nützliche Informationen.
    Überreicht mit den herzlichsten Grüßen des Fürsten."
    "Welche Ehre."
    "Ihr Leben scheint dem Fürst sehr am Herzen zu liegen, Monsieur DiMario. Mon dieu, ich hatte bislang nicht den Eindruck, dass er eine sonderlich sentimentale Ader hat..."
    "Was soll das? Reden Sie Klartext, Mr. Leroque."
    "Bien sûr!" Leroque beugte sich etwas vor. "Jemand in Ihrer Organisation will - faire un coup, comment ca dit en anglais? - einen Schlag ausführen."
    "Einen Putsch!"
    "Oui, c'est ca!"
    "Sie sprechen von Eddie Calrese, diesem undankbaren Schwein! Das Problem wird beseitigt."
    Zum ersten Mal zeigte Leroque so etwas wie eine Regung.
    "Ich spreche nicht über Monsieur Calrese", erwiderte Leroque.
    "Nicht? Aber der hängt da mit drin, ich bin mir sicher."
    "In den Unterlagen, die sich im Couvert befinden, ist von Harry Doldone die Rede."
    DiMario wurde blass.
    "Harry?"
    "Ich weiß, dass Sie glaubten, er sei Ihr Freund!"
    "Harry... Ich kann's nicht fassen!"
    "Schalten Sie ihn aus, bevor er Sie ausschaltet, Monsieur DiMario. Der Fürst verlässt sich auf Sie."
    "Natürlich!"
    "Au revoir, Monsieur!"
    DiMario stieg aus.
    Als der Bodyguard sich wieder in den Wagen begeben wollte, wies Leroque ihn an, sich nach vorne zum Chauffeur zu setzen.
    Der Bodyguard schaute nur kurz zu der Eurasierin und bemühte sich, ein Grinsen zu unterdrücken.
    Leroque blickte sie mit hungrigen Augen an.
    Er wollte allein mit ihr sein...
    Einen Augenblick lang dachte er noch über DiMario nach. Der alte Mann muss weg!, dachte Leroque. So schnell es geht!
    Unglücklicherweise war die Instanz über ihm - der Fürst -
    anderer Ansicht.
    Aber auch dessen Herrschaft war ja nicht für die Ewigkeit...
    Ein stilles, kaltes Lächeln umspielte Leroques

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