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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Jedenfalls waren die beiden zur Stelle, wenn Chase mal Unterstützung brauchte.
    Chase hielt den Hummer an der Straßenseite im Parkverbot. Er stieg aus. Die beiden kamen auf ihn zu.
    "He, was geht ab, Alter! Du bist viel zu spät!", meinte Joe.
    "Ich bin aufgehalten worden."
    "Hattest du Ärger?"
    "Kann man auch so ausdrücken."
    Fred sah abschätzig an Chase besudelten Klamotten herab und schüttelte den Kopf. "Sieht aus, als müsstest du dringend mal duschen." Er rümpfte die Nase. "Und von deinem Deo riecht man auch nichts mehr! Teufel, ist das ein Schweinkram mit dem du dich eingesaut hast!" Chase grinste.
    "Wahrscheinlich hast du Recht! Ich müsste wirklich duschen."
    "Egal, wo wir heute Abend hingehen, man wird dich in dem Aufzug vor die Tür setzen, Chase!"
    "Wir haben's eilig!", meinte der Stellvertreter des Fürsten. "Ich erkläre euch alles unterwegs."
    "Hat wahrscheinlich mit diesen Komori zu tun, vor denen wir alle gewarnt wurden!"
    "Ja, hat es", bestätigte Chase.
    Fred öffnete seine Lederjacke.
    Darunter kam ein ganzes Waffenarsenal zum Vorschein: Eine 45er Automatik, ein Elektroschocker, ein Springmesser und ein Wurfstern.
    "Na, klasse!", meinte Chase. "Dann kann's ja losgehen!
    Fred verzog das Gesicht. "Wo mischen wir die Bande auf?"
    "Erstmal machen wir gar nichts dergleichen, sondern sehen uns die Show eines frommen Predigers an - Moses Jordan!"
    Joe Carlito verdrehte die Augen. "Doch nicht diesen Retter der verdammten Seelen!"
    "... oder auch bekannt als der 'Sturmtank Gottes'!", bestätigte Chase ironisch. "Ganz genau den meine ich! Ich erkläre euch alles unterwegs!"
    "Chase, ich wohne zwei Minuten von hier! Tu mir den Gefallen und leih dir wenigstens ein frisches T-Shirt! Du stinkst erbärmlich!", meinte Fred.
    "Bah, so viel Verwesung hält ja der verfaulteste Vampir nicht aus!"
    *
    Zur selben Zeit...
    Die weiß gekleidete Gestalt ließ den Blick über die geschändeten Gräber des Trinity Cemetery schweifen. Ein zynisches Lächeln spielte um Gabriels Gesicht. Die Aufräumarbeiten auf dem zur Gemeinde der Trinity Church gehörenden Friedhof waren schon weit fortgeschritten. Am Tag hatte man mit Hochdruck daran gearbeitet. Der Friedhof war für den Besucherverkehr vorübergehend geschlossen worden.
    Jetzt in der Nacht war hier niemand mehr.
    Fast niemand.
    Gabriel nahm einen Gedankenimpuls wahr. Er verfügte über eine leichte telepathische Gabe. Ruckartig bewegte er den Kopf.
    "Ptygia!", stieß er hervor. Suchend sah er sich um. "Nun zeig dich schon!
    Was soll das Versteckspiel?"
    In der Nähe einer Hecke wurden Ptygias Umrisse sichtbar. Zunächst wirkte sie wie eine undeutliche Projektion. Wirklich unsichtbar machen konnte sie sich das Monstrum mit den Lederschwingen nicht. Wenn man genau auf sie achtete, konnte man sie auch dann sehen. Ptygia materialisierte vollends. Der zwei Meter fünfzig große Koloss bewegte sich mit plumpen Bewegungen auf Gabriel zu.
    Die weiblichen Attribute, die das Monstrum auszeichneten, machten sie leider um keinen Deut hübscher. Das Gesicht trug tierhafte Züge. Sie entblößte zwei Reihen von Raubtierzähnen und faltete ihre Lederschwingen sorgfältig zusammen.
    "Kompliment!", meinte sie an Gabriel gewandt. "Dein Plan war bislang äußerst erfolgreich!"
    "Noch steht er erst am Anfang."
    "Willst du mich nicht über die nächsten Schritte informieren? Schließlich sind wir doch Partner!"
    "Ptygia, du gehst mir auf die Nerven!"
    Das Monstrum mit den Lederschwingen stieß einen grollenden Knurrlaut aus. An Kraft war sie Gabriel um ein Vielfaches überlegen. Also zog er es in der Regel vor, seine Partnerin nicht über Gebühr zu reizen. Dort wo sie hinschlug, wuchs nämlich buchstäblich kein Gras mehr. Und Ptygia neigte nun einmal zu gewissen Stimmungsschwankungen. In diesen Fällen war man dann besser nicht in ihrer Nähe.
    Gabriel machte eine weit ausholende Geste. Seine Hand begann dabei zu leuchten, so als bestünde sie aus fluoreszierendem Gewebe. Die Knochen waren sichtbar wie auf einem Röntgenschirm. "Dies ist ein besonderer Ort, Ptygia."
    "Ja, ich weiß, es vergeht kein Tag, an dem du es nicht erwähnst!"
    "Es ist die Wahrheit! Kraftlinien von ungeheurer Intensität treffen sich hier. Wusstest du, dass sich hier schon seit Jahrhunderten immer wieder Friedhöfe befanden? Bevor die Holländer an dieser Stelle New Amsterdam gründeten, gab es genau an dieser Stelle eine indianische Begräbnisstelle." Gabriel deutete auf den Boden zu seinen Füßen. "Wer hier

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