Blood Empire - Widergänger
Möglichkeit, sie innerhalb sehr kurzer Zeit so zu zerfleischen, dass sie sich davon nicht wieder erholen konnten.
Chase stieß die Machete in den inzwischen wieder völlig aus der Form geratenen Körper seines Gegners. Ein gurgelnder Laut ertönte, der sich langsam in eine Art schmerzerfülltes Stöhnen wandelte. Blut spritzte bis zur Decke - aber auch eine grünliche, undefinierbare Flüssigkeit. Er hackte den Greifarm ab, der sich um sein Fußgelenk gelegt hatte, rappelte sich auf und hieb erneut zu. Diesmal mit so ungestümer Wucht, dass er den Komori in der Mitte beinahe durchteilte. Die Machete blieb in der Körpersubstanz stecken. Der brutale Schlag eines anderen Arms, an dessen Ende plötzlich eine knochige Verdickung gebildet wurde, ließ Chase benommen zurücktaumeln. Wie eine Keule wirkte diese Verdickung. Chase wurde gegen einen Mercedes geschleudert.
Er war jetzt waffenlos.
Ächzend kam er wieder auf die Beine, erwartete den nächsten Angriff seines Gegners.
Aber der Komori gab nur ein gurgelndes Geräusch von sich. Offenbar hatte Chase seinen Gegner sehr schwer getroffen. Die Regeneration schien diesem Wesen jetzt doch einiges an Problemen zu bereiten. Die keulenartige Verdickung am Ende des Tentakels zog sich zurück, löste sich schließlich auf.
Chase näherte sich.
Der Komori rührte sich nicht mehr. Er zerfloss zu einer breiigen Masse, hatte jetzt jegliche Struktur verloren. Chase nahm den Griff der Machete, zog sie aus der Substanz heraus.
Ein Zischlaut ertönte.
Die Substanz schrumpfte. Von der Kleidung, die der Malloy-Komori getragen hatte, war jetzt nichts mehr übrig. Beißende Dämpfe stiegen auf, so als würde sich der Komori durch eine in seiner Körpersubstanz enthaltenen Säure selbst zersetzen. Nur Augenblicke später war nichts von ihm übrig, außer einem dunklen Fleck auf dem Boden. Chase wandte sich dem Madeleine-Komori zu.
Die Kreatur war noch immer kaum fähig, etwas zu tun. Sie hatte ihre Form inzwischen ebenfalls vollkommen verloren, zerfloss zu einem gallertartigen Klumpen. Lediglich der Rest von Madeleines Kopf wuchs noch deutlich erkennbar aus diesem amorphen Körper heraus. Ein grässlicher Anblick.
Ein peitschenartiges Tentakel wuchs plötzlich aus ihrem Körper heraus, schleuderte in Chase' Richtung. Aber ihr fehlte jetzt Kraft und Schnelligkeit. Chase wich aus, dann schnellte er vor und hieb das Tentakel ab. Eine Mischung aus Blut und jener grünen Flüssigkeit, die auch schon aus dem Körper des Malloy-Komoris ausgetreten war, quoll in einer breiten Lache auf den Betonboden.
Chase packte den Griff der Machete mit beiden Händen, ging in einem kleinen Bogen auf die Kreatur zu, um nicht durch die ekelhafte Lache hindurch treten zu müssen.
Dann hieb er zu.
Immer wieder und erbarmungslos.
Die Gegenwehr der Kreatur war schwach.
Chase trennte ganze Stücke aus ihrem Körper heraus. Blut und grüner Schleim spritzten bis zur Decke und auch Chase war damit vollkommen besudelt.
Schließlich löste sich auch diese Kreatur in ihrer körpereigenen Säure auf. Nichts blieb zurück, außer einem eigenartigen Abdruck. Chase ließ die Machete sinken.
Er sah an seiner besudelten Kleidung herab.
"Scheiße!"
*
Chase stieg in den Hummer und brauste davon. Er hatte keine Lust zu warten, bis die Angehörigen des Security Service auftauchten, um zu überprüfen, ob das, was sie auf ihren Video-Schirmen beobachtet hatten, auch wirklich geschehen war.
Minuten später fädelte sich Chase in den New Yorker Abendverkehr ein. Unterwegs ließ er sich per Handy mit dem Fürst verbinden. Schließlich musste er gewarnt werden. Nicht viel hatte gefehlt und ihm selbst, dem Herrn der New Yorker Vampire wäre es an den Kragen gegangen. Umso wichtiger war es, herauszufinden, wer hinter diesem Angriff steckte. Den Komori war es nicht möglich, von allein den Weg aus dem Limbus zwischen den Dimension auf die Erde zu finden. Sie mussten gerufen werden. Und genau das hatte jemand mit der Absicht getan, den Vampiren New Yorks zu schaden.
Chase fuhr zur Ecke Elizabeth Street/Street in Little Italy. Dort hatte er sich mit zwei anderen New Yorker Vampiren verabredet. Joe Carlito und Fred Lazarre. Die beiden hatten etwa Chase' Alter und teilten seinen modischen Geschmack. Beide trugen Lederjacken, Jeans und schwarze TShirts. Joe war - im Gegensatz zu Chase - ein echter Dunkelhaariger. Fred hatte sich die Haare weiß gefärbt. Da sie auch noch stachelig herumstanden, sah er etwas schrill aus.
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