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Blood Empire - Widergänger

Blood Empire - Widergänger

Titel: Blood Empire - Widergänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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Weiß aus. Aber so ein Schritt wollte gut überlegt sein.
    Einstweilen brauchte sie Gabriel und sein unvergleichliches okkultes Wissen jedenfalls noch. Aber das war vielleicht nur eine Frage der Zeit.
    *
    Es war brechend voll in der Thomas Jefferson Memorial Hall, einem Kongress-Zentrum in Yonkers, das von Moses Jordans Management offenbar für die Totenerweckung des heutigen Abends angemietet worden war.
    Die Kontrollen am Eingang waren ziemlich streng. Es wäre unmöglich gewesen, irgendwelche Waffen mit ins Innere zu nehmen. Fred musste also sein ganzes Arsenal im Hummer zurücklassen.
    Chase sah trotz des frischen T-Shirts nicht gerade wie ein frommer Kirchgänger aus.
    "Friede und Erlösung deiner armen Seele!", sagte der Türsteher. Erst dachte Chase, dass sei speziell auf ihn gemünzt. Aber dann bemerkte er, dass alle Gäste so begrüßt wurden.
    Chase und seine beiden Begleiter gehörten zu den Letzten, die sich in die Halle drängten. Etwa fünftausend Besucher waren gekommen. Der Saal glich einem riesigen Kino.
    "Ich bin mal gespannt, was da auf uns zukommt!", meinte Joe Carlito.
    "Wir sind nicht zum Spaß hier!", mahnte Chase.
    "Aber ein bisschen Fun muss doch auch dabei sein!"
    "Haltet die Augen auf. Dieser Jordan hat etwas mit der Beschwörung der Komori zu tun, das liegt auf der Hand..."
    Fred meldete sich zu Wort. "Wie wär's, wenn wir uns den Kerl in der Garderobe vorknöpfen und richtig ausquetschen?"
    "Machen wir!", versprach Chase. "Aber nicht jetzt."
    "Wieso nicht?"
    "Ist schon zu spät. Das Ding hier fängt jeden Augenblick an. Aber vielleicht gibt's ja 'ne Pause. Oder wir nehmen ihn uns hinterher vor." Fred Lazarre zuckte die Achseln.
    "Du bist der Boss!", meinte er in Anspielung auf Chase' hohe Position in der Organisation der New Yorker Vampire. Chase hatte Joe und Fred schon gekannt, als er noch nicht so weit oben gewesen war. Ihr Umgangston hatte sich seitdem nicht geändert. Aber wenn es hart auf hart ging, war allen klar, dass Chase das Kommando hatte.
    Und Chase wusste, dass er sich bei aller Flapsigkeit auf die beiden verlassen konnte.
    Andernfalls hätte er sie auch nicht auf eine so wichtige Mission wie diese mitgenommen.
    Eine Mission, bei der ihre Gegner keineswegs nur schwächliche Sterbliche waren, die ihren Kräften nichts entgegenzusetzen hatten, sondern Wesen, die ihnen mindestens ebenbürtig und sehr schwer zu töten waren, wie Chase inzwischen erfahren hatte.
    Chase ließ den Blick über das Publikum schweifen. Ein Mann im weißen Anzug fiel ihm auf. Sein leicht gelocktes, blondes Haar und die ebenmäßigen Gesichtszüge gaben ihm ein fast engelhaftes Aussehen. Der Mann in Weiß wirkte auf Chase wie jemand, der etwas mit der Organisation dieser Veranstaltung zu tun hatte. Der Mann stand ruhig da, betrachtete das Publikum und lächelte überlegen. Zwischendurch kam einer der Saalangestellten auf ihn zu, schien ihn etwas zu fragen. Auf der Bühne wurden derweil letzte Vorbereitungen getroffen. Vom Band wurde im Hintergrund 'I saw the Light' von Johnny Cash gespielt.
    Dann wandte der Mann in Weiß mit einer ruckartigen Bewegung den Kopf in Chase' Richtung.
    Er sah den Vampir direkt an.
    Unter all den vielen Menschen hatte er sich gerade die Nummer zwei des Imperiums herausgefischt. Er fixierte Chase regelrecht mit seinem intensiven Blick. Eine Falte erschien auf der glatten Stirn des Engelsgesichts.
    "Was ist das denn für einer?", murmelte Chase vor sich hin.
    "Der Kerl in der Marine-Uniform dahinten?", witzelte Joe Carlito. "Sieht aus wie der Oberkellner vom Dienst!"
    In diesem Moment ging das Licht aus. Johnny Cash's sonore Stimme wurde leiser und schließlich blendete man sie ganz aus. Scheinwerfer beleuchteten die Bühne. Chase' Augen suchten in der Dunkelheit nach dem Mann in Weiß. Aber er fand ihn nicht. Irgend etwas stimmt mit dem Kerl nicht!, dachte er. Es war eine Art Instinkt, der ihm das sagte. Er fühlte Unbehagen. Die Art und Weise, in der der Kerl ihn mit seinem Blick fixiert hatte gefiel ihm ganz und gar nicht.
    So als ob er alles über dich wüsste!, ging es ihm durch den Kopf. Im nächsten Moment wurde Chase' Aufmerksamkeit durch etwas anderes abgelenkt.
    Auf der Bühne erschien ein von einem Spotlight angeleuchteter Conferencier. Er trug einen dunklen Anzug. Am Revers blinkte ein silbernes Kreuz, das auf Chase einen ziemlich protzigen Eindruck machte.
    "Ladies and Gentlemen - Brüder und Schwestern im Glauben! Ich habe die Ehre Ihnen heute einen Mann zu

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